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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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Rascheln von Seide und Baumwolle, als er ihre Röcke hochzog und eine Hand über ihr Knie gleiten ließ; die Wärme dieser Hand, die die Haut über ihrem Strumpf berührte.
    Dann verkrampfte sich seine Hand und erstarrte, und sein warmer Körper verwandelte sich in Stein.
    Er riss seinen Mund von ihrem los, und erschreckt schlug Jessica die Augen auf... gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie das Feuer in seinen erstarb, sie kalt wie der Onyx an seiner Krawattennadel wurden.
    Dann, zu spät, hörte sie es ebenfalls. Das Rascheln von Stoff an Pflanzen ... und gedämpftes Geflüster.
    „Es scheint, wir haben Publikum, Miss Trent“, sagte Dain. Seine Stimme triefte vor Verachtung. Kühl zog er ihr Oberteil nach oben und schlug ihre Röcke wieder nach unten. In der Geste lag nichts Beschützendes oder Ritterliches. Er gab ihr das Gefühl, als habe er gekostet, was sie zu bieten hatte, dann aber entschieden, dass es der Mühe nicht wert sei. Genauso gut hätte sie ein billiges Spielzeug sein können, das unter Champtois’ Theke lag und keinen zweiten Blick verdiente.
    Und das, begriff Jessica, als sie die Eiseskälte in seiner Miene sah, wollte er die anderen glauben machen, die sie beobachteten. Er würde sie den Wölfen vorwerfen. Das war seine Rache.
    „Sie wissen genau, dass uns beide in gleichem Maß die Schuld trifft“, sagte sie und achtete darauf, leise zu sprechen, sodass die Zuschauer sie nicht verstehen konnten. „Sie haben mir geholfen, in diese missliche Lage zu geraten, Dain. Sie können mir verdammt noch einmal auch helfen, wieder herauszukommen.“
    „Ach ja“, erwiderte er mit weithin hörbarer Stimme. „Ich soll jetzt also unsere Verlobung bekannt geben, ja? Aber warum, Miss Trent, sollte ich den Preis in Höhe eines Eheringes für etwas zahlen, das ich auch gratis bekommen kann?“
    Sie hörte das erschreckte Keuchen hinter ihm und ein Kichern. „Ich werde ruiniert sein“, entgegnete sie knapp. „Das ist Ihrer unwürdig - und unverzeihlich obendrein“
    Er lachte. „Dann erschießen Sie mich doch.“ Und mit einem spöttischen Blick zu den Gestalten in den Schatten entfernte er sich.
    Ihm war fast schwindelig vor Scham und Verlegenheit, aber auch vor Wut, während er blindlings den Garten durchquerte, das verschlossene Gartentor aus den Angeln hob und über die schmale Gasse zur Straße und dann weiter zur nächsten marschierte.
    Erst als er sich dem Palais Royal näherte, beruhigte sich sein Atem, und die blinde Wut wich aufgewühlten Gedanken.
    Sie war wie alle anderen - wie Susannah, aber irgendwie schlimmer, eine bessere Schauspielerin, die wesentlich gerissener darin war, genau die gleiche Falle aufzubauen. Und er, mit jahrelanger Erfahrung hinter sich, war geradewegs hineingelaufen. Wieder. Um in schlimmeren Umständen festzusitzen.
    Susannah hatte er lediglich einen züchtigen Kuss auf die Wange gestohlen, vor den Augen ihrer habgierigen Familie. Dieses Mal hatten ihn mehrere angesehene Mitglieder des mondänen Paris dabei beobachtet, wie er sich zum Narren gemacht hatte, hatten ihn stöhnen hören und keuchen und sehnsüchtige Ergüsse von sich geben wie ein dummer Schuljunge.
    Selbst als Schuljunge mit dreizehn hatte er sich nicht wie ein vernarrter Hundewelpe benommen. Selbst damals hatte er nicht nahezu vor Sehnsucht geweint.
    Oh Jess.
    Ihm schnürte sich die Kehle zu. Er blieb stehen und schluckte mitleidlos den brennenden Schmerz hinunter, fasste sich und ging weiter.
    Am Palais Royal sammelte er ein Trio üppiger Dirnen auf und einen Trupp männlicher Kameraden und stürzte sich ins Lotterleben. Dirnen und Spielhöllen und Champagner: seine Welt. Wo er hingehörte, sagte er sich. Wo er glücklich war, versuchte er sich einzureden.
    Und so frönte er dem Glücksspiel, trank und erzählte anzügliche Witze, schluckte seinen Ekel vor dem vertrauten Geruch von Parfüm, Puder und Farbe herunter, lud sich den Schoß voll mit Dirnen und begrub sein schmerzendes Herz, wie er es immer tat, unter Gelächter.
    Noch bevor Dains Gelächter verklungen und er in die Schatten des Gartens verschwunden war, raffte Jessica sich auf und kämpfte sich aus dem schwarzen Loch verzweifelter Scham, in das er sie hatte fallen lassen. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als das Kinn zu recken und sich dem nächsten Moment zu stellen und all den anderen Momenten danach. Sie blickte die Zuschauer offen an, warnte sie stumm, sie zu beleidigen. Einer nach dem anderen drehten sie sich um und gingen.
    Nur einer

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