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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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Sie kam näher und kniete sich zu seinen Füßen. „Ja, Mylord.“ „Ja, Mylord“, wiederholte er lachend. „Jess, Mylady, ich glaube, ich bin hinüber. Glück für dich.“
    Sie begann an seinem linken Stiefel zu ziehen. „Ob das mein Glück ist, wird sich herausstellen. Wir haben nur ein Bett, und wenn Trinken dich derart laut schnarchen lässt wie Onkel Arthur, steht mir eine furchtbare Nacht bevor - oder das, was von der Nacht noch übrig ist.“
    „Schnarchen“, brummte er. „Macht sich Sorgen wegen Schnarchern. Dummerchen.“
    Sie bekam den Stiefel los und machte sich an dem anderen zu schaffen.
    „Jess“, sagte er noch einmal.
    „Wenigstens erkennst du mich.“ Der rechte Stiefel erwies sich als störrischer. Trotzdem wagte sie es nicht, zu fest daran zu ziehen, damit Dain nicht am Ende nach vorne fiel und auf ihr landete. „Du solltest dich besser hinlegen“, riet sie ihm.
    Er grinste sie dümmlich an.
    „Runter“, wiederholte sie bestimmt.
    „Runter“, echote er und schaute sich mit leerem Blick im Zimmer um. „Wo ist das?“
    Sie stand auf und legte ihm die Hände auf die Brust, versetzte ihm einen festen Stoß.
    Er fiel zurück, sodass die Matratze federte. Er kicherte.
    Jessica beugte sich vor und nahm erneut den Kampf mit seinem Stiefel auf.
    „Zierlich“, sagte er und blickte zur Decke. „Die zierliche Lady Dain. Sie schmeckt so fein. Und ist eine Pein. Im Po. Ma com’ e bella. Molto bella. Wunderschöne ... Pein ... im Po.“
    Sie zerrte den Stiefel herunter. „Das reimt sich nicht.“ Sie erhob sich. „Byron bist du jedenfalls nicht.“
    Statt einer Antwort erklang ein leises Schnarchen.
    „Sehet, der Bräutigam“, murmelte sie. „Dem Himmel sei Dank, es ist ein großes Bett. Meine eheliche Hingabe erstreckt sich nicht darauf, die Nacht auf dem Boden zu verbringen.“
    Sie ging zum Waschtisch. Nachdem sie sich den Schlamm von den Händen gewaschen hatte, zog sie sich ihren Morgenrock aus und hängte ihn auf einen Stuhl.
    Dann ging sie zur anderen Seite des Bettes, zog die Decken so weit zurück, wie es ging. Was nicht weit genug war. Die obere Hälfte seines Körpers lag quer auf der Matratze.
    Sie drückte gegen seine Schulter. „Rück hinüber, du Trottel.“
    Brummend drehte er sich erst auf die eine Seite, dann auf die andere.
    Jessica drückte fester. „Beweg dich, verdammt.“
    Er murmelte etwas Unverständliches und rutschte ein Stück. Sie drückte weiter und schließlich - ohne auch nur eine Sekunde aufzuwachen - landete sein Kopf auf dem Kissen und seine Füße auf dem Boden. Dann rollte er sich zusammen, sodass sein Gesicht ihrer Bettseite zugewandt war.
    Sie kroch neben ihm ins Bett und zerrte verärgert die Laken hoch. „Pein im Po, das bin ich, was?“, stieß sie halb laut aus. „Es wäre besser für mich, wenn ich dich auf den Boden geschubst hätte.“
    Sie legte sich auf die Seite, sodass sie ihn ansehen konnte. Wirre schwarze Locken fielen ihm in die Stirn, die im Schlaf so glatt war wie die eines unschuldigen Babys. Mit seiner rechten Hand hielt er das Kissen fest. Er schnarchte, aber nur ganz leise, ein ruhiges stetiges Murmeln.
    Jessica schloss die Augen.
    Obwohl sein Körper sie an keiner Stelle berührte, war sie sich seiner Nähe überdeutlich bewusst, seines Gewichts, unter dem die Matratze nachgab ... und den männlichen Gerüchen nach Rauch und Spirituosen und ihm selbst... und der Wärme, die sein beeindruckender Körper erzeugte.
    Sie war sich ebenfalls eines höchst irrationalen Ärgers bewusst... und eines Gefühls der Gekränktheit, um der Wahrheit die Ehre zu geben.
    Sie hatte erwartet, dass Dain ein paar Gläser mit seinen Freunden leeren würde. Sie hatte damit gerechnet, dass er reichlich angeheitert erscheinen würde. Das hätte ihr nichts ausgemacht. Er wäre weder der erste noch der letzte Bräutigam, der beschwipst ins Hochzeitsbett kam. Ihr war sogar der Gedanke gekommen, dass sein benebelter Zustand ihn am Ende sogar duldsamer gegenüber ihrer Unerfahrenheit machen könnte.
    Genau genommen, wenn sie ganz ehrlich sein sollte, wäre es ihr lieber, ihn so nah an der Bewusstlosigkeit zu haben, wie nur möglich. Eine Frau zu entjungfern zählte nicht zu den ästhetischsten Erfahrungen, und Genevieve hatte ihr erzählt, dass es oft genug die größten, dickfelligsten und hartgesottensten Kerle waren, die beim Anblick von ein paar Tropfen Blut, die der Verlust der Unschuld mit sich brachte, die Nerven verloren. Sie hatte ihr auch

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