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Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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nach Belieben verstreut. Ebenso willkürlich schien diese Hand ein paar Bäume vor den Horizont gestellt oder in die Spalten zwischen den Hügeln gesetzt zu haben.
    Dain schnitt eine Grimasse angesichts der Metaphern, die sich ihm aufdrängten: Decken und Spalten und große ungeschickte Hände. Er wünschte sich, er hätte den Becher mit der widerlich riechenden Flüssigkeit nicht geleert, den Jessica ihm gegeben hatte. Sobald er begonnen hatte, sich besser zu fühlen, war sein Verlangen wieder erwacht.
    Er hatte seit Wochen ... Monaten keine Frau gehabt.
    Wenn er nicht bald Erleichterung fand, würde er jemanden verletzen. Eine Menge Leute. Ainswood zu schlagen hatte seine Verfassung kein bisschen gebessert. Sich fast bis zur Bewusstlosigkeit zu betrinken hatte sein Verlangen nur vorübergehend abgetötet. Dain nahm an, dass er eine Hure mit den richtigen Maßen zwischen hier und Devon finden konnte, aber er hatte den unangenehmen Verdacht, dass auch das nicht mehr bringen würde als Prügeln und Saufen.
    Es war seine schlanke, bedauerlich zerbrechliche Ehefrau, die er begehrte, und die zu begehren er nicht hatte aufhören können, seit er ihr begegnet war.
    Hier war es still. Er konnte ihr Reisekleid rascheln hören, wenn sie sich bewegte. Das neckende Stoffrascheln kam näher. Er hielt seinen Blick auf die Aussicht gerichtet, bis Jess ein paar Schritt neben ihm stehen blieb.
    „Soweit ich weiß, ist einer der Trilithen vor nicht allzu langer Zeit umgefallen“, bemerkte sie.
    „Siebzehnhundertsiebenundneunzig“, sagte er. „Ein Freund in Eton hat mir davon erzählt. Er hat behauptet, der Stein sei vor Schreck umgefallen an dem Tag, an dem ich geboren wurde. Daher habe ich es nachgeprüft. Er hat sich geirrt. Zu dem Zeitpunkt war ich schon zwei Jahre alt.“
    „Ich kann mir vorstellen, dass du deinem Schulkameraden die zutreffenden Daten eingebläut hast.“ Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen. „War es am Ende Ainswood?“
    Trotz des Spaziergangs in der frischen Morgenluft sah sie müde aus. Und zu blass. Schatten lagen unter ihren Augen. Das war seine Schuld.
    „Es war jemand anders“, antwortete er knapp. „Und du solltest nicht glauben, dass ich mich mit jedem Narren prügele, der versucht, seinen armseligen Geist an mir zu üben.“
    „Du prügelst dich nicht“, erklärte sie. „Du bist ein überaus geschickter und erfahrener Faustkämpfer. Sehr überlegt und mit Verstand, würde ich sagen. Du wusstest, was Ainswood tun würde, bevor er es selbst wusste.“
    Sie trat zu einem umgefallenen Stein. „Ich hatte mich gefragt, wie du es bewerkstelligen würdest, mit einem Arm zu kämpfen.“ Sie legte ihren Regenschirm auf den Stein und nahm eine Kämpferpose ein, die Fäuste gehoben, eine dicht vor ihrem Körper. „Ich habe mich gefragt, wie kann er sich schützen und gleichzeitig zuschlagen? Aber so hast du es gar nicht gemacht.“ Sie bewegte ihren Kopf zur Seite, als wiche sie einem Schlag aus, und machte einen Schritt zurück. „Es war abwechselnd Ausweichen und Zurückziehen, ihn immer weiter locken, sodass er sich verausgabt.“
    „So schwer war es nicht“, sagte er und schluckte seine Überraschung herunter. „Er war nicht so auf der Hut, wie es der Fall hätte sein können. Nicht annähernd so schnell, wie wenn er nüchtern ist.“
    „Ich bin nüchtern“, verkündete sie. Sie stieg auf den Stein. „Komm, lass uns sehen, ob ich schnell genug bin.“
    Sie trug einen gewaltigen Florentiner Hut, oben mit Unmengen Blumen und Seidenbändern verziert. Unter ihrem linken Ohr war er mit einer großen Schleife gebunden. Das Reisekleid war der gewohnte Modewahnsinn aus Rüschen und Spitze und übertrieben großen Ärmeln. Ein Paar Satinschnallen hielten die Ärmel über den Ellbogen, sodass es aussah, als seien ihre Oberarme aus Ballons gemacht. Die Satinlitze, mit der die Ärmel weiter unten verschnürt waren, endete in langen Quasten, die von ihren Unterarmen herab baumelten.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal etwas so Lachhaftes gesehen hatte wie dieses winzige weibliche Wesen, das in voller Montur auf einem Stein wie ein erfahrener Boxer posierte.
    Er ging mit bebenden Lippen zu ihr. „Komm herunter, Jess. Du siehst wie ein kompletter Wirrkopf aus.“
    Ihre Faust schoss vor. Unwillkürlich wich er mit dem Kopf aus, sodass sie ihn verfehlte ... aber nur um Haaresbreite.
    Er lachte - und etwas traf ihn am Ohr. Er betrachtete sie aus schmalen Augen. Sie

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