Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gezaehmt im Bett einer Lady

Titel: Gezaehmt im Bett einer Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
Vom Netzwerk:
Stiefeln“, erklärte Ainswood, und in seinen leicht glasigen Augen glomm bei der Aussicht auf einen Kampf ein Licht auf. „Bekomme ich die Kleine, wenn ich gewinne?“
    Kurz darauf, den Protest ihrer Zofe ignorierend, stand Jessica auf dem Balkon, von dem man einen ausgezeichneten Blick auf den Hof hinter dem Gasthaus hatte.
    „Mylady, ich flehe Sie an, kommen Sie von dort weg“, bettelte Bridget. „Es ist kein Anblick, der für die Augen Ihrer Ladyschaft geeignet ist. Sie werden krank werden, das weiß ich genau, und dazu noch in Ihrer Hochzeitsnacht.“
    „Ich habe schon vorher Kämpfe gesehen“, erwiderte Jessica. „Aber nie einen, der meinetwegen ausgetragen wurde. Nicht dass ich damit rechne, dass sie einander großen Schaden zufügen. Ich rechne eher damit, dass sie einander gewachsen sind. Dain ist natürlich größer, aber er muss mit nur einem Arm kämpfen. Und Ainswood ist nicht nur gut gebaut, sondern zudem so betrunken, dass er nicht viel spüren wird.“
    Der mit Kopfsteinen gepflasterte Hof füllte sich rasch mit Männern, manche in Schlafröcken und Nachtmützen. Die Nachricht hatte sich in Windeseile verbreitet, und selbst zu so später Stunde konnten nur wenige Männer der Verlockung einer Schlägerei widerstehen. Und nicht nur irgendeiner Schlägerei, sondern einer, deren Teilnehmer beide Mitglieder des Hochadels waren. Das hier war ein seltener Leckerbissen für alle Boxliebhaber.
    Jeder Mann hatte einen Kreis aus Unterstützern gewonnen. Ein halbes Dutzend gut gekleideter Herren scharte sich um Dain. Sie suchten sich mit den üblichen lauten und widersprüchlichen Ratschlägen zu übertreffen, während Dains Kammerdiener Andrews seinem Herrn aus Rock, Weste und Hemd half.
    Bridget stieß einen Schrei aus und zog sich hastig an die Balkontür zurück. „Der Himmel stehe uns bei - sie sind nackt.“
    Jessica kümmerte sich nicht um „sie“. Ihre Augen ruhten auf einem Mann allein, und der, entblößt bis zur Taille, raubte ihr den Atem.
    Das Licht der Fackeln schimmerte auf glatter olivfarbener Haut, breiten Schultern und einem beeindruckenden Bizeps, fiel fast zärtlich auf die harten Linien und die sich spannenden Kurven seines Brustkastens. Er drehte sich um, bot ihrem Blick seinen glatten Rücken dar, der wie dunkler Marmor glänzte und in klaren Linien aus Knochen und Muskeln geformt war. Er hätte die Statue eines römischen Athleten sein können, die lebendig geworden war.
    Ihr Inneres zog sich zusammen, und die vertraute Hitze durchströmte sie, eine pochende Mischung aus Sehnsucht und Stolz.
    Mein, dachte sie, und der Gedanke war wie ein bittersüßer Schmerz, Hoffnung und Verzweiflung zugleich. Er gehörte ihr dem Namen nach, dem Gesetz nach, sowohl göttlichem, als auch weltlichem. Aber kein Gesetz konnte ihn ihr ganz und gar und wirklich geben. Dazu wäre ein langer, hartnäckiger Kampf nötig.
    Der betrunkene Ainswood, überlegte sie reuig, hatte bessere Chancen zu gewinnen als sie. Andererseits schien er nicht sonderlich intelligent, und ihre Schlacht verlangte nach Verstand, nicht Körperkraft.
    Jessica mangelte es nicht an Verstand, und der Anblick unten, bei dem ihr das Wasser im Munde zusammenlief, bot ihr mehr als ausreichende Motivation.
    Sie verfolgte, wie einer der Männer Dains linken Arm in einer behelfsmäßigen Schlinge fixierte. Dann stellten die beiden Gegner sich voreinander auf, so nah, dass ihre Fußspitzen sich fast berührten.
    Das Signal wurde gegeben.
    Ainswood begann sofort einen stürmischen Angriff auf sein Gegenüber, den Kopf gesenkt, die Fäuste erhoben. Dain zog sich lächelnd zurück, wich lässig dem Schauer aus Schlägen aus, ließ den Duke kommen, so heftig, wie er nur konnte.
    Doch sosehr der andere ihn auch bedrängte, es brachte ihm nichts ein. Dain war leichtfüßig, seine Reflexe blitzschnell - was auch nötig war, denn Ainswood war trotz seiner Trunkenheit erstaunlich flink. Nichtsdestotrotz schien Dain mit ihm zu spielen. Schlag auf Schlag, von dem sicher schien, dass er sein Ziel finden werde, traf nur auf Luft und erzürnte den Duke.
    Er verstärkte seine Anstrengungen, legte mehr Kraft in seine Angriffe, versuchte es aus jedem Winkel. Ein Schlag prallte von Dains Arm ab. Dann folgten so rasch aufeinander mehrere schnelle Angriffe, dass Jessica sie nur verschwommen sah, und schließlich ein dumpfer Aufprall. Ainswood stolperte rückwärts, Blut strömte ihm aus der Nase.
    „Ein Nasenhieb, Himmel“, stieß Jessica aus. „Und ich

Weitere Kostenlose Bücher