Gezähmt von sanfter Hand
– sie wollte ihn tief, ganz tief in sich spüren, wollte, dass er sie ganz ausfüllte, sich schneller bewegte.
Sie wollte zu den Sternen emporfliegen.
Dann richtete sich Richard auf; seine Hände glitten von ihren Brüsten und schlossen sich fest um ihre Hüften. Eisern hielt er Catriona fest, so dass sie sich nicht rühren konnte – und presste sich noch tiefer in sie hinein. Noch immer bewegte er sich langsam, zu langsam.
Catriona erschauerte, schloss die Augen und spannte die Muskeln an, um ihn ganz fest zu umschließen. Sie fühlte, wie Richards Brust sich hastig hob und senkte und seine Anspannung immer stärker wurde. Spürte seinen harten Griff um ihre Hüften und seinen Daumen über ihr Muttermal streicheln.
Ein unwiderstehlicher Drang zwang sie, Richards Gesicht im Spiegel zu betrachten, die Konzentration und Leidenschaft darin zu erkennen und die vollkommene Hingabe. Sie sah auch ihren eigenen, sinnlich-wollüstigen Körper, ihre rosige Haut, das üppige, fächerförmig über Schultern und Arme ausgebreitete Haar, die festen Brüste mit den dunkelrosa Spitzen, ihre zusammengepressten Oberschenkel und ihre Hüften, die sich nur ganz leicht bewegten, während Richard sie ausfüllte.
Mit einem gedämpften Stöhnen schloss sie die Augen und spürte, wie Richard das Tempo erhöhte, fühlte, wie er zu dem langen Crescendo ansetzte, das sie schließlich mit sich reißen und bis zu den Sternen hinaufkatapultieren würde.
Und als Catriona dann endlich dort oben in ihrem Sternenhimmel angelangt war, ließ Richard sie lange Minuten dort verweilen und über dem Scheitelpunkt jener unendlichen Glückseligkeit dahinschweben – und folgte ihr schließlich nach.
Eine Woche später schlüpfte Catriona in ihren dicken Kapuzenumhang, nahm einen mit Flanellresten ausgelegten Korb und eilte zur großen Scheune. Es war bereits drei Uhr nachmittags, und schon bald würde das Tageslicht wieder schwinden.
Gegen die wirbelnden Flocken ankämpfend, stieß Catriona die kleine Tür auf, die in die beiden Hauptflügel des großen Scheunentores eingelassen war, und huschte ins Innere. Drinnen setzte sie ihren Korb für einen Moment ab, schloss fest die Tür und hielt einen Augenblick inne, um ihre Augen an das dämmrige Licht zu gewöhnen – dann ging sie auf die Leiter zum Heuboden zu.
Catriona suchte die Katze, die dort oben im Heu Junge geworfen hatte.
Als sie die oberste Sprosse der Leiter erreicht hatte, setzte sie ihren Korb ab und ließ ihren Blick über die Unmengen von Heu-ballen schweifen, die sich fast bis zur Decke stapelten und sich über die gesamte Länge des Speichers erstreckten.
Catriona wusste, dass irgendwo dort im Heu die Katze und ihre Jungen lagen. Und genauso sicher wusste sie, dass die Jungen – wenn sie sie nicht bald fand und in die warme Küche hinuntertrug – bis zum nächsten Morgen gestorben sein würden.
Mit einem Seufzer kletterte Catriona auf den mit Heu übersäten Boden und begann ihre Suche.
Der Heuboden reichte über die gesamte Länge der Scheune und über die drei voneinander getrennten Abteilungen des großen Gebäudes. Catriona begann ihre Suche in dem Teil des Dachbodens, unter dem die Kutschen, Wagen und Pflüge standen.
Während sie die Heuballen vorsichtig auseinander schob und den Kopf erwartungsvoll in die verschiedenen kleinen Schlupfwinkel steckte, versuchte Catriona, sich ausschließlich auf ihre Suche zu konzentrieren – und nicht auf den Mann, dem sie für gewöhnlich den größten Teil ihrer Gedanken widmete, was ihr jedoch nicht gelang.
Ihr Ehemann übte eine nahezu hypnotische Anziehungskraft auf sie aus. Das Ausmaß, in dem sie immer wieder über ihn nachgrübelte – seine Pläne und wahren Absichten zu ergründen versuchte –, war schlichtweg beunruhigend. Niemals zuvor war sie einem Menschen so stark verbunden gewesen, niemals zuvor hatte ihr Glück in einem solchen Ausmaß von einer anderen Person abgehangen.
Lange Jahre über war sie ihre eigene Herrin gewesen. Die Tatsache, dass sie nun seine Frau war, veränderte Catriona auf eine Art und Weise, die sie niemals erwartet und nicht unter Kontrolle hatte.
In Augenblicken der Schwäche – wenn ihre Aufmerksamkeit von anderen Dingen gefangen genommen wurde, wenn sie sich in sinnlosen Spekulationen zu verrennen drohte und Vorstellungen heraufbeschwor, die geradezu deprimierend waren –, fiel Catriona in ihre alte Gewohnheit zurück, sich eine Standpauke zu halten. Dann sagte sie sich immer wieder, dass
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