Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Bett zu hieven und auf die Füße zu stellen, doch Richard war noch nicht fähig, sein eigenes Gewicht zu tragen; Devil konnte ihn zwar stützen und aufrecht halten, konnte ihn aber nicht dazu bringen, sich zu bewegen und ein paar Schritte zu gehen. Als Catriona versuchte, ihre Schulter unter Richards anderen Arm zu schieben und zu helfen, zog Devil sie an ihren Locken. »Nein!« Er sah sie missbilligend an. »Hol lieber Henderson her.«
    Seine Miene war derart gebieterisch und unnachgiebig, dass Catriona nur einen ärgerlichen Seufzer ausstieß und aus dem Raum eilte.
    Henderson kam unverzüglich. Er und Devil legten sich jeder einen Arm Richards um die Schultern, und mit vereinten Kräften begannen sie, mit Richard im Zimmer auf und ab zu gehen. Zuerst war es nicht mehr als ein kraftloses Stolpern und Taumeln, als ein Fuß über den Boden schlurfte und dann vor dem anderen landete. Sie führten Richard zehn Minuten lang hin und her, legten dann eine Pause ein und versuchten es anschließend noch einmal. Und schafften es, Richard eine Spur mehr Reaktion zu entlocken. Von neuer Zuversicht erfüllt, setzten sie die Behandlung fort, indem sie jeweils einige Minuten lang mit Richard auf und ab gingen, eine Pause einlegten und dann weitermachten.
    Da Catriona ein leichtes Flattern von Richards Wimpern bemerkt hatte, als sie mit Henderson redete, sprach sie Richard direkt an, um ihn zu größerer Anstrengung anzuspornen. Doch nach einer Weile schüttelte er nur gereizt den Kopf und wurde sogar noch weniger kooperativ.
    »Genug.« Devil bugsierte seine Last zum Bett hinüber. »Ich schlage vor, wir essen jetzt erst mal zu Abend, und danach versuchen wir es noch einmal.«
    Was sie dann auch taten – mit dem Ergebnis, dass Richard zwar ein klein wenig stärker auf ihre Behandlung ansprach, aber immer weniger Bereitschaft zur Mitarbeit bekundete. Richard wollte ganz einfach in Ruhe gelassen werden. Zwar sagte er das nicht, doch sein Verhalten war unmissverständlich; er wurde zunehmend störrischer und unwilliger und überhäufte seine Peiniger mit gemurmelten Flüchen der lästerlichsten Art.
    Aber er ging – hin und her, hin und her, und mit jedem Schritt gewann er wieder ein klein wenig mehr Kontrolle über seine Glieder. Als Devil – selbst schon ziemlich erschöpft – die Aktion schließlich abbrach und Richard wieder auf das Bett zurückfallen ließ, hatte dieser bereits wieder genügend Kontrolle über seine Muskeln erlangt, um sich blindlings auf die Kissen zurückzutasten und sich ins Bett zu kuscheln.
    Auf Catrionas Gesicht erstrahlte zum ersten Mal seit fünf Tagen wieder ein Lächeln, als sie Richard die Bettdecke bis zu den Schultern heraufzog und sorgfältig um ihn herum feststeckte.
    Als sie sich wieder aufrichtete, legte Devil ihr in brüderlicher Manier einen Arm um die Schultern und drückte sie für einen flüchtigen Moment an sich. »Wenn er sich noch an all diese französischen Flüche erinnern kann, dann wird er ganz sicher bald wieder bei uns sein.«
    Catrionas Lächeln verblasste, ihre Lippen begannen zu zittern; sie ergriff Devils Hand und drückte sie dankbar. »Danke.«
    Er grinste und schnipste leicht gegen ihre Wange. »Keine Ursache. Er ist nämlich auch der meine, verstehst du.«
    Mit diesem rätselhaften Kommentar führte er Catriona zur Tür. »Honoria schläft schon – sie sagte, sie würde in den frühen Morgenstunden Wache halten. Ich bleibe jetzt erst einmal hier bei Richard und wecke sie dann gegen Mitternacht. Du kannst dich jetzt schlafen legen und sie dann morgen früh ablösen.«
    Catriona zögerte. »Bist du dir sicher …«
    »Aber ja doch.« Devil hielt ihr die Tür auf und winkte sie elegant hindurch. »Wir sehen uns dann morgen!«
    Sie sahen sich sogar schon sehr früh am nächsten Morgen wieder. Als Catriona gut eine Stunde vor Tagesanbruch in das Turmzimmer zurückkehrte, um ihre Schwägerin abzulösen, fand sie nicht Honoria vor, sondern Devil, der gähnend über einer Partie Patience hockte. Er hatte die Karten auf der Bettdecke neben Richard ausgelegt, der noch immer bewusstlos war.
    Catriona sah Devil verwundert an. »Was ist denn mit Honoria? Wollte sie dich nicht um Mitternacht ablösen?«
    Devil blickte zu ihr hoch, dann spähte er blinzelnd zu der Uhr auf dem Kaminsims hinüber. »Ach du lieber Himmel! Ist das die Uhrzeit?« Er sah mit einem gewinnenden, aber unbestreitbar müden Grinsen zu Catriona auf. »Offenbar habe ich völlig vergessen, meine teure Ehefrau

Weitere Kostenlose Bücher