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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gesichtsausdruck, der die Skepsis in ihrer Stimme widerspiegelte, trat Honoria um die Herzoginwitwe herum. Devil drückte Richard hastig wieder auf das Bett hinunter und richtete sich wieder auf. Honoria kam auf ihn zumarschiert, blickte ihm streng in die Augen und ergriff seine Hand. »Komm – ich glaube, du bist von deinem Dienst hier entbunden worden. Auf Dauer.« Damit zog sie ihren Ehemann energisch zur Tür.
    Devil warf noch einen letzten Blick zurück auf Richard und zuckte hilflos die Achseln.
    Richard ließ sich mit einem lauten Stöhnen in die Kissen zurückfallen – als die beiden wichtigsten Frauen in seinem Leben über ihn herfielen.
    Sie hielten ihm eine Strafpredigt und machten viel Aufhebens um ihn und schimpften dann abermals – und dazwischen deckten sie ihn liebevoll zu und steckten die Decke um ihn herum fest. Er ertrug das Ganze stoisch – mit einem letzten scharfen, aber besorgten Blick musste Catriona ihn schließlich verlassen, um ihre übrigen Pflichten zu erfüllen.
    Helena zog einen Stuhl an das Bett heran, nahm sich Catrionas in Vergessenheit geratener Flickarbeit an und setzte sich, um über Richard zu wachen.
    Richard seufzte. »Ich verspreche dir, dass ich nicht wieder versuchen werde, aus dem Bett aufzustehen – erst wenn meine Frau ihren Segen dazu erteilt.«
    »Sei ruhig. Schlaf jetzt.«
    Helenas strenger Ton verriet ihm, dass sie ihm sein unüberlegtes Tun noch nicht verziehen hatte.
    Richard schluckte ein Knurren hinunter. Nach einem Moment sagte er: »Um Devil machst du nie so ein Theater.«
    »Weil ich mir um ihn ja auch nie sonderlich große Sorgen machen musste. Um dich schon – und jetzt sei still und schlaf. Und lass mich dich noch ein bisschen bemuttern.«
    Derart inständig beschworen, hielt Richard denn auch folgsam den Mund und ertappte sich zu seiner eigenen Überraschung dabei, wie er zu dösen begann. Kurz bevor er gänzlich einnickte, fragte er: »Was hältst du eigentlich von Catriona?«
    »Sie ist die perfekte Ehefrau für dich. Sie wird dich so umsorgen und auf dich aufpassen, wie ich es bisher getan habe.«
    Richard fühlte, wie es resigniert um seine Lippen zuckte; er nahm Helenas Rat an, verkniff sich jede weitere Bemerkung und schlief ein.
    Als er ein paar Stunden später wieder aufwachte, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass die Zwillinge an seinem Bett saßen. Die eine hockte auf einem geradlehnigen Stuhl zu seiner Rechten, die andere auf einem ähnlichen Modell zu seiner Linken, und beide beobachteten ihn aus großen, leuchtend blauen Augen.
    Verdutzt starrte er die beiden Mädchen an. »Was zum Teufel macht ihr denn hier?«
    Sie lächelten. »Wache halten.«
    Richards Blick verfinsterte sich; er musterte die Mädchen prüfend von oben bis unten, bemerkte die üppigen Rundungen, die die Oberteile ihrer Kleider ausfüllten, die schlanken Körper, die sich unter den Musselinröcken abzeichneten – und starrte sie noch finsterer an. »Eure Ausschnitte sind viel zu tief – ihr werdet euch den Tod holen.«
    Beide bedachten ihn mit einem empörten Blick.
    »Du bist genauso schlimm wie Devil.«
    »Und wie Vane.«
    »Und fast so schlimm wie Demon – er ist uns andauernd im Weg, wo wir auch hingehen!«
    »Was habt ihr eigentlich alle?«
    Richard schnaubte nur, schloss die Augen und enthielt sich jeder Erklärung. »Wir sind hier in den Lowlands«, stellte er fest. »Hier oben ist es nun einmal kälter.« Er fragte sich, ob Catriona vielleicht noch ein paar Schals übrig hatte, die die Zwillinge sich umlegen und möglichst dicht am Hals feststecken konnten.
    Aber zumindest waren die beiden hier oben auf Casphairn Manor, unter der Aufsicht von ihm – Richard –, Devil, Vane und Gabriel, statt sich im Süden herumzutreiben und wie dralle kleine Lämmer vor Gott weiß wie vielen hungrigen Wölfen herumzuscharwenzeln, mit niemandem außer Helena als Schutz.
    Die Augen geschlossen haltend, ließ Richard sich wieder tiefer in die Kissen zurücksinken. Vielleicht hatte dieser ganze Irrsinn hier ja doch noch irgendwie sein Gutes.

18
    Für den an sein Bett gefesselten Richard verging die Woche nur sehr langsam. Für die anderen Bewohner des Tals dagegen schien sie wie ein Wirbel ungewohnten Frohsinns.
    Eine Gesellschaft wie die der Cynsters hatten sie noch nie beherbergt.
    Als Catriona vier Tage später am frühen Morgen den Stallhof betrat, war sie sich des Lächelns auf ihren Lippen wohl bewusst – und überhaupt: Trotz Richards Vergiftung und der

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