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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Devil und Vane neben dem Strom von Hornvieh her, trieben die Tiere an, hielten Ausschau nach Ausreißern und achteten aufmerksam auf die Kinder, die nun neben der Herde herrannten und dabei die Hände ausstreckten, um ganz kurz die weichen Flanken der Kühe zu streicheln, die mit hin- und herschwingenden Köpfen gemächlich vorwärtsstapften.
    Ganz am Ende ritt Richard, mit McAlvie an seinen Fersen. Zu beiden Seiten der Herde ritten McAlvies Stallburschen, ihre Blicke immer auf die Tiere gerichtet, auf ihren Gesichtern ein stolzes Grinsen. McAlvie machte den Eindruck, als wolle er vor lauter Enthusiasmus regelrecht platzen. Er redete lebhaft auf Richard ein, der wiederum lächelnd und gelassen antwortete.
    Von dem Augenblick an, da Richard in ihrem Blickfeld erschien, hatte Catriona für nichts anderes mehr Augen; getrieben von den Sorgen der vergangenen drei Tage musterte sie kritisch seine hoch gewachsene Gestalt, konnte allerdings keinerlei Anzeichen von Erschöpfung erkennen. Richard ritt ganz entspannt, seine langen Glieder waren locker, und er hielt sich mit der üblichen, trägen Anmut im Sattel.
    Richard ging es gut. Das wusste Catriona, noch ehe er den Vorhof erreichte, den Blick hob und sie sah. Das Lächeln, das seine Lippen kräuselte, das Feuer, das seine Augen erhellte, als er sie erblickte – trotz der Entfernung zwischen ihnen konnte Catriona all dies wie eine leibhaftige Berührung spüren, die ihr beruhigend versicherte, wie nur wenig anderes es vermocht hätte, dass diese drei Tage, die Richard fort gewesen war, ihm nichts hatten anhaben können.
    »McAlvie!« Gabriel begrüßte den Verwalter der Herde. »Wo wollt Ihr diese beiden hier hinhaben?« Damit deutete er auf die beiden einjährigen Bullen, die nun von der Menge vor der Treppe eingeschlossen worden waren; McAlvie sagte flüchtig etwas zu Richard und eilte anschließend sofort davon, um sich der Herde anzunehmen.
    Der Vorhof war eine einzige aufgeregte Menge, ein geordnetes Chaos aus muhenden, hin- und herwogenden und stampfenden Kühen, umgeben von den Mitgliedern des Haushalts und den Farmarbeitern, die lächelten und auf einzelne Tiere zeigten, plauderten und ihre Kommentare abgaben und alle nur darauf warteten, dabei behilflich sein zu können, die Herde zum Viehstall hinunterzutreiben.
    Der, wie Catriona sich nun erinnerte, groß genug errichtet worden war, um sie alle zu beherbergen.
    Zunächst aber, das war in ihrem Tal Tradition, sollten ihnen Namen gegeben werden. McArdle, schließlich war er der älteste Mann im Tal, war der Erste und nannte den Bullen Henry. Irons erklärte dann, dass einer der Einjährigen Rupert hieße; Henderson nannte den anderen Oswald. Die Frauen erteilten das Recht, den Tieren Namen zu geben, ihren Kindern, welche sogleich die Namen Rose und Misty, Wobbles und Goldy verteilten. Tom runzelte die Stirn und kaute auf seiner Unterlippe, dann nannte er seine Kuh Checkers.
    In diesem Sinne ging es immer weiter. Catriona, die dazugerufen wurde, um jeden einzelnen Namen zu genehmigen, nickte und lächelte und lachte. Ihre Gedanken aber waren woanders, versuchten, trotz des Lärms und des Durcheinanders, Richard nicht zu verlieren. Er war von seinem Pferd abgestiegen, und nun konnte sie seinen dunklen Schopf nicht länger erkennen.
    Zu ihrer Rechten nahm sie vage wahr, dass Devil die Treppe hinaufgeschlendert kam und sogleich von Honoria bestürmt wurde. Mit einem Nachdruck, den nur eine Herzogin aufbringen konnte, befragte Catrionas Schwägerin ihn, wo sie gewesen seien. Devil aber grinste nur. Entschlossen blitzte es in seinen Augen auf, und er drehte Honoria kurzerhand um, kämpfte entschieden gegen ihre Versuche an, sich dagegen zu wehren, und dirigierte sie in das Haus hinein – jede weitere Diskussion würde im Privaten vorgenommen werden. Falls er ihr also eine Antwort auf ihre Frage gab, so hörte Catriona diese nicht mehr.
    Hinter ihr war die Herzoginwitwe in eine ernste Diskussion mit McArdle vertieft, während sie auf die Herde deutete und ihm Fragen stellte. Mit einem frustrierten Schnauben raffte Patience ihre Röcke und eilte die Treppenstufen hinunter. Vane reichte die Zügel seines Tieres einem der Stallburschen und wandte sich gerade um, als Patience schon auf ihn zulief. In einigem Abstand blieb sie stehen, doch sogleich legte er einen Arm um sie, zog sie an sich, drehte sie um und geleitete sie mit einer geschickten Bewegung in Richtung Gärten.
    Ihren Gesten nach zu urteilen schimpfte Patience

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