Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
die Tür hinter sich und eilte zu Catriona. Ein flüchtiger Blick auf die Utensilien auf dem Tisch sagte ihr alles. Ihre ehemalige Schülerin hatte mit Hilfe einer Kristallkugel versucht, in die Zukunft zu schauen – und hatte dabei offenbar sehr tief hineingeschaut, wenn man bedachte, dass sie davon sogar ohnmächtig geworden war.
    Noch während Algaria vorsichtig den Puls an Catrionas Hals fühlte, begann diese sich zu regen.
    Als sich einen Moment später ein nasses Tuch auf ihr Gesicht legte, erlangte sie ihr Bewusstsein wieder. Sie blinzelte zwischen ihren Wimpern hervor, und als sie erkannte, dass der hilfreiche Geist Algaria war, entspannte sie sich. »Mist, verdammter!«
    Algaria richtete sich auf. »Mist?«
    Sich mühsam auf einen Ellenbogen aufstützend, machte Catriona eine wegwerfende Handbewegung. »Nicht du – diese ganze Situation hier.« Sie war sogar noch weiter gegangen, als nur einen Blick in die Zukunft zu werfen – sie hatte im wahrsten Sinne des Wortes die herrschenden Kräfte dazu herausgefordert, Catrionas Schicksal noch einmal zu überdenken und ihr dann eine eindeutige Antwort zukommen zu lassen.
    Und die Antwort, die Catriona bekommen hatte, war mehr als eindeutig gewesen – sie war sogar zu ihren Gunsten ausgefallen.
    »Ähm, weißt du – die Lage hat soeben eine Wende zum Besseren genommen.«
    »Ach ja?« Catriona zog die Stirn in Falten, als Algaria ihr half, vom Fußboden aufzustehen. Der selbstgefällige Gesichtsausdruck ihrer Mentorin ließ bei Catriona sämtliche Alarmglocken schrillen. »Wie das?«
    »Einen Augenblick noch.« Algaria dirigierte Catriona zu ihrem Bett hinüber. »So – lehn dich einfach zurück und entspann dich, und dann erzähle ich dir alles, was ich gerade eben gehört habe.«
    Immer noch geschwächt von ihren Strapazen – der Allwissenden ins Gesicht zu schauen, war ausgesprochen kräftezehrend –, kam es Catriona sehr entgegen, sich eine Weile hinlegen zu können. Algaria setzte sich neben sie auf die Bettkante und fing sogleich an, ihre Geschichte zu erzählen – wie sie Jamies Unterredung mit Richard Cynster im Büro belauscht hatte.
    Algarias Gedächtnis, durch die Anforderungen ihrer Berufung geübt, war außergewöhnlich gut. Catriona hegte keinerlei Zweifel daran, dass sie genau die Worte hörte, die unten im Büro gefallen waren. Algarias Liebe zur Wahrheit stand außer Frage, ebenso wie die Sorge um ihr eigenes Wohlergehen – Catriona wusste dies mit absoluter Sicherheit. Und trotzdem, in diesem Fall bereitete ihr Algarias Bericht massive Kopfschmerzen.
    »So!«, schloss Algaria triumphierend ihre Geschichte. »Es ist also genau so, wie ich es dir gesagt habe – er macht sich bloß einen Spaß daraus, dich zu necken, wenn man es so nennen will.
    Aber er wird mit absoluter Gewissheit nach London zurückgehen und dich nicht heiraten – er hat noch nicht einmal versucht, dies zu bestreiten.«
    »Hmm.« Catriona verzog schmerzgeplagt die Stirn und massierte ihre Schläfen.
    Algaria beobachtete Catrionas Gesicht, und ihr eigener triumphierender Ausdruck verschwand langsam. »Was ist denn los?«
    Catriona blickte Algaria an und schnitt eine Grimasse. »Eine Komplikation.« Sie sah, wie sich auf Algarias Lippen bereits die Fragen formten, doch sie gebot ihr mit erhobener Hand Einhalt. »Ich bin einfach zu müde, um jetzt darüber nachzudenken.« Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Ich muss mich erst eine Weile ausruhen und überlegen, wie das, was ich erfahren habe, zu den bereits existierenden Tatsachen passt und wie sich das alles zusammenfügen könnte.«
    Sie hob den Kopf und schenkte Algaria ein mattes Lächeln. »Lass mich ein oder zwei Stunden schlafen – und weck mich zum Abendessen.«
    Algaria zögerte. »Und dann erzählst du mir, was du erfahren hast?«
    Mit einem plötzlichen Verständnis für die Befürchtungen der älteren Frau, außen vor gelassen zu werden und überflüssig zu sein, lächelte sie Algaria begütigend an und drückte ihre Hand. »Noch vor dem Abendessen werde ich dir alles erzählen.«
    Viel zu schnell war es wieder Zeit für das Abendessen. Catriona kam es vor, als hätte sie kaum Zeit gehabt, ihre Gedanken zu ordnen, als Algaria auch schon wieder in ihrem Zimmer erschien.
    Catriona setzte sich im Bett auf, lehnte sich gegen die Kissen und winkte Algaria zu sich. »Komm, setz dich, und dann erzähl ich dir alles.«
    Catriona begann ihren Bericht mit der ersten Vision, gefolgt von den Zwiegesprächen mit Der

Weitere Kostenlose Bücher