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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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war genau diese Macht, die zwischen ihnen stand. Er war eine zu starke Persönlichkeit, als dass er seine von der Natur gegebene, dominante Rolle an eine Ehefrau abtreten würde. Und noch dazu an eine Ehefrau, die eine Hexe war.
    Richard war ein außergewöhnlich attraktiver und familienorientierter Gentleman, aber er war immer noch ein Krieger mit Leib und Seele.
    Vor ihnen ragte das Haus auf, kalt und grau; Catriona spürte Richards forschenden Blick auf ihrem Gesicht.
    »Ihr seht blass aus.«
    Kühl blickte sie zu ihm auf. Offenbar dachte er, ihr sei noch immer schwindelig von seinen Küssen. »Ich habe in letzter Zeit nicht besonders gut geschlafen.«
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie seine Lippen amüsiert zuckten.
    »Ach, tatsächlich? Dann solltet Ihr Euch vielleicht dem hiesigen Brauch anschließen und vor dem Zu-Bett-Gehen einen ordentlichen Schluck Whisky zu Euch nehmen. Jamie sagte mir, dass die Einheimischen darauf schwören.«
    Catriona schnaubte kurz. »Die schwören doch auf jeden ›Brauch‹, solange man dabei Whisky trinken muss.«
    Richard lachte leise. »Verständlich – ist ja auch ein famoses Zeug. Ich hatte ihn bisher eigentlich noch gar nicht so richtig zu schätzen gewusst. Aber mittlerweile bin ich ein fanatischer Anhänger dieses Brauches.«
    »Die Bekehrten sind immer die Fanatischsten«, stellte Catriona klar. »Aber wenn es Euch wirklich interessiert, solltet Ihr einmal die Brennerei im Tal besichtigen.«
    Mittlerweile hatten sie die Seitentreppe erreicht; Catriona fuhr fort, ihm die Brennerei zu beschreiben, und dann betraten sie das Haus.

5
    »Ähm – Richard?«
    Richard, bereits auf halbem Weg durch die Eingangshalle, hielt inne und drehte sich um – in einer der von der Halle abzweigenden Türen stand ein etwas verunsicherter und verlegen wirkender Jamie.
    »Ich … ähm, wollte Euch fragen, ob Ihr vielleicht einen Augenblick Zeit für mich hättet?«
    Nachdem das Mittagessen bereits vor einer halben Stunde beendet worden war und Richards Hexe seine Einladung zu einem weiteren Spaziergang hochmütig abgelehnt hatte und hoch erhobenen Hauptes und mit einem verführerischen Hüftschwung auf ihr Zimmer gegangen war, war Richard auf dem Weg zum Billardzimmer, um sich dort den Nachmittag zu vertreiben. Richard sah keinen Grund, Jamies Bitte nicht Folge zu leisten, und schritt durch den Türeingang, durch den Jamie ihn hereinwinkte.
    Richard wusste, was nun kam.
    Und Jamie enttäuschte ihn nicht. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, folgte er Richard in das Zimmer und deutete auf einen großen Sessel, der schräg vor einem Schreibtisch stand. Richard ließ sich in den Sessel sinken, lehnte sich lässig in die Polster zurück und schlug ein Bein über das andere.
    Sein Gastgeber nahm jedoch nicht auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch Platz, sondern schritt nervös vor dem Kamin auf und ab. Während er sich im Raum umschaute, registrierte Richard die Reihen von Büchern, die die Regale an der Wand füllten, und entdeckte die Karten und Diagramme der zum Haus gehörenden Ländereien, die verstreut im Zimmer herumlagen. Dies war das Büro der Gutsverwaltung und eindeutig Jamies Reich. Das Zimmer war klein, aber gemütlich, viel gemütlicher als die Bibliothek, die Seamus belegt hatte.
    »Ich habe mich bloß gefragt«, begann Jamie schließlich, »ob Ihr Euch schon entschieden habt, welche Antwort Ihr dem Syndikus in der nächsten Woche geben wollt.«
    Der Blick, den er Richard dabei zuwarf, enthielt die Bitte, ihn nicht länger auf die Folter zu spannen und endlich mit der Wahrheit herauszurücken.
    »Leider«, antwortete Richard schleppend, »habe ich mich noch nicht entschieden.«
    Jamie legte die Stirn in Falten und begann, auf und ab zu wandern. »Aber … es ist nicht sehr wahrscheinlich, oder?«
    »Also, wenn Ihr das meint«, antwortete Richard, »das kann ich im Moment wirklich noch nicht sagen.«
    In der Eingangshalle presste Algaria ihr Ohr an die Bürotür. Sie war gerade auf dem Weg zu Catrionas Zimmer, um den Grund für deren ungewöhnlichen Rückzug in Erfahrung zu bringen, als sie gehört hatte, wie Jamie Richard in der Halle ansprach. Der Grund war nicht schwer zu erraten gewesen, und was Algaria bisher gehört hatte, schien ihre Vermutung zu bestätigen. Sie hatte noch nie etwas dagegen gehabt, ein wenig an Türen oder Wänden zu lauschen, wenn dies dazu diente, sie zu beruhigen. Und Catriona.
    »Aber soweit ich weiß, lebt Ihr normalerweise in London. Und ich fürchte,

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