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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Catriona wird niemals irgendwo anders leben wollen als auf Casphairn Manor.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Sie ist tatsächlich so eine Art Hexe, wisst Ihr. Zwar nicht eine von der Sorte, die Menschen in Kröten oder Aale verwandelt, oder was auch immer sie Euch da erzählt haben mag, aber andererseits macht sie – kann sie – wirklich seltsame Dinge bewirken – und sie kann auch andere Leute dazu bringen, seltsame Dinge zu tun.«
    »Tatsächlich?«
    Der Tonfall, mit dem Richard diese Erwiderung aussprach, ließ Algaria die Zähne zusammenbeißen.
    »Und zweifellos seid Ihr es gewohnt, in London auf Bälle und Gesellschaften zu gehen – ständig, vermute ich mal.«
    »In der Tat, am laufenden Band.«
    Der Unterton dieser Bemerkung ließ Algaria die Stirn runzeln, doch ehe sie entschlüsseln konnte, was dahinter steckte, fuhr Jamie fort.
    »Und, ähm …« Er hüstelte. »Ich nehme an, dass es dort auch viele Damen gibt – ausnehmend hübsche Damen –, die die Bälle und Gesellschaften mit ihrer Anwesenheit zieren.«
    Richard lehnte sich in seinem Sessel zurück, neigte leicht den Kopf und verzog keine Miene.
    Seine Gleichgültigkeit machte Jamie noch nervöser. »Soweit ich weiß, führt man auf Casphairn Manor ein sehr ruhiges und beschauliches Leben – keinerlei Bälle oder Gesellschaften. Nach Catrionas Aussagen ist es dort sogar noch ruhiger als hier.«
    »Aber nicht kälter.« Noch ehe er nachdenken konnte, hatte Richard es bereits ausgesprochen; glücklicherweise jedoch fasste Jamie seine Worte nur als eine im wörtlichen Sinne gemeinte Bemerkung auf.
    »Das ist wahr – aber es ist dennoch sehr kalt. Im Tiefland weht der Wind viel kälter als in London.«
    »Zweifellos.«
    Jamie fuhr fort, die krassen Gegensätze zwischen Richards Leben in London und dem, welches ihn als Lord auf Casphairn Manor erwarten würde, hervorzuheben. Sein Bild von Richards Leben in London war nur ein bisschen übertriebener als die Wirklichkeit. Dennoch blieb Richard bei seinen höflichen, aber unverbindlichen Bemerkungen. Da Jamie sein Gastgeber war, fühlte sich Richard verpflichtet, Jamie nicht durch konsequentes Schweigen vor den Kopf zu stoßen. Er wollte sich jedoch weder auf die eine noch auf die andere Lösung festlegen.
    Er konnte nicht. Er hatte sich noch nicht endgültig entschieden.
    Ausgelöst von einem merkwürdigen, vermutlich durch eine gewisse kleine Hexe ausgelösten Impuls, Seamus' Offerte ernsthaft zu überdenken, war Richard, je mehr er darüber nachgrübelte und je mehr er über Catriona Hennessy erfuhr, mehr und mehr geneigt, dieses Angebot anzunehmen. Er wollte sich dem ausgeklügelten Plan und der Herausforderung stellen, die von Tag zu Tag mehr nach einem durchaus reizvollen Angebot aussah – einem Angebot, noch größere Macht zu erlangen und einen bestimmten Auftrag zu übernehmen.
    Zugegeben, es wäre ein Auftrag auf Lebenszeit, aber Richard begann ohnehin gerade, ernsthaften Gefallen an einer der so genannten Entlohnungen zu finden, die mit dieser Aufgabe einhergehen würden: Der Gedanke, für den Rest seines Lebens eine Hexe in seinem Bett zu haben, die er – ganz wie es ihm und ihr gefiel – necken und genießen konnte, verlockte ihn zusehends.
    Zugleich jedoch misstraute er der ganzen Sache. Das Schicksal und Seamus McEnery hatten sich offenbar verschworen, ihn in diese Situation zu bringen – und für Richard bestand kein Grund, auch nur einem von beiden zu trauen. Nicht, wenn es um so etwas Wichtiges wie eine Heirat ging, nicht, wenn es darum ging, welche Bedeutung eine Ehe für ihn hatte.
    Also hüllte er sich wie ein Gentleman weiterhin in Schweigen …
    »Nun also!« Jamie stieß einen tiefen Seufzer aus, als er unvermittelt innehielt und etwas kleinlaut einräumte: »Ich denke, dass das Leben in den Lowlands, noch dazu verheiratet mit einer wilden Hexe, gewiss keinen Vergleich zu dem Leben in London darstellt.«
    Mit gesenkten Lidern neigte Richard den Kopf: »Selbstverständlich nicht.«
    Das Leben mit einer wilden Hexe war unendlich reizvoller.
    Völlig außer Atem erreichte Algaria den oberen Treppenabsatz in dem Augenblick, als sich die Bürotür öffnete. Lautlos eilte sie auf Catrionas Zimmer zu.
    Auf ihr kurzes Klopfen erhielt sie keine Antwort und versuchte es noch einmal. Als von drinnen immer noch nichts zu hören war, öffnete sie ungehalten die Tür.
    Catriona lag reglos auf dem Boden.
    Nur mit Mühe einen erschrockenen Aufschrei unterdrückend, schloss Algaria hastig

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