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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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nicht ganz im Klaren darüber bin, ob mir diese besondere Art von Intimität gefällt – deine Art, die Oberhand zu haben, gefällt mir jedenfalls überhaupt nicht. Doch um die Wahrheit zu sagen: Nachdem du bereits unter mir gelegen hast, habe ich nicht vor, dich wieder gehen zu lassen.« Richard erwiderte ihren Blick ruhig und unverwandt. »So einfach ist das.«
    In seinen Augen erkannte Catriona, dass er die Wahrheit sprach – sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Es geht aber nicht.«
    »Es geht.« Seine tiefblauen Augen hielten sie gefangen. »Das Schicksal hat dich mir sozusagen auf dem Silbertablett präsentiert – da werde ich bestimmt nicht nein sagen.«
    Es herrschte angespanntes Schweigen. Catriona konnte die Sinnlichkeit, die zwischen ihnen lag, dieses lebendige, pulsierende Etwas deutlich spüren. Es strahlte eine enorme Hitze aus und schien fast einen eigenen Willen zu haben – eine gefährlich bezwingende Kraft. Ihren Blick fest auf Richards Gesicht gerichtet, tat Catriona einen gedehnten, dringend benötigten Atemzug – und schlug eine andere Richtung ein. »Du hast doch bloß ja gesagt, weil du gerade über irgendetwas wütend bist.«
    Denn auch das konnte Catriona spüren – den unterdrückten Zorn, den Richard hinter seiner Maske verborgen hielt. Nun aber entbrannte auch ihr Zorn, und sie funkelte Richard an. »Das ist doch mal wieder typisch Mann – du hast eingewilligt, mich zu heiraten, und damit Gott weiß was für ein juristisches Durcheinander angerichtet, und das alles bloß, weil du gerade in einer abscheulichen Laune bist wegen irgendetwas, das ich dir angetan haben soll.« Catriona legte die Stirn in Falten. »Und auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, was das gewesen sein soll, so kann es doch wohl definitiv nicht so schlimm gewesen sein, dass man deswegen jetzt ein solches Theater veranstalten muss.«
    Richard versteifte sich. »Ich bin nicht wütend – ich bin zutiefst frustriert. Und das ist auch nicht das Ergebnis von etwas, das du getan hast, sondern vielmehr die Folge dessen, was du zu tun versäumt hast.«
    Hinter Richards abgehackten und zwischen zusammengepressten Zähnen hervorgezischten Worten steckten genug Kraft und Einschüchterung, dass Catriona zurückwich. Der Ausdruck in Richards Augen drängte sie noch weiter gegen das Bücherregal. Doch Catriona weigerte sich, sich zu ducken – und starrte ihn kriegerisch an. »Wie bitte?«
    »Du hast es versäumt, in mein Bett zu kommen.«
    Das Lächeln, mit dem er sie jetzt bedachte, erinnerte sie stark an den bösen Wolf, der Rotkäppchen auflauerte. Mit wachsender Verwunderung starrte sie Richard an. »Du hast eingewilligt, mich zu heiraten, bloß weil ich nicht deinem ach so legendären Charme erlegen bin? Weil ich nicht so von Sinnen war, dass ich nicht widerstehen konnte …«
    » Nein!« Richard benutzte den gleichen Ton, mit dem er vor nicht allzu langer Zeit seine Truppen vor Waterloo befehligt hatte. Gott sei Dank wirkte dieser Tonfall auch bei Catriona – sie verstummte mitten in ihrer Tirade; Richard konnte sich vorstellen, wohin diese noch geführt hätte. Warnend starrte er ihr in die Augen, die Lippen fest aufeinander gepresst, die Kiefermuskeln angespannt und eisern an das Bücherregal geklammert. Er wartete, bis er in der Lage war, in etwas gemäßigterem Tonfall fortzufahren: »Ich wollte damit sagen, dass ich sexuell frustriert war, weil ich dich wollte. Ich bin derjenige, der dir nicht widerstehen kann. Und, nein, es gefällt mir nicht, dass du im Gegensatz zu mir offensichtlich sehr wohl dazu in der Lage bist.«
    Catriona blinzelte verdutzt und musterte Richards Augen, sein Gesicht. »Oh.«
    Richard hielt ihrem forschenden, leicht misstrauischen Blick stand – und versuchte, sein Temperament zu beherrschen und an einer trügerischen Höflichkeit festzuhalten. Denn das war das Einzige, was noch zwischen Catriona und einer wirkungsvollen Demonstration jenes Argumentes stand, das ihn am stärksten dazu drängte, sie zu heiraten. Wenn er dem Drang, Catriona dieses Argument anhand einer praktischen Demonstration vor Augen zu führen, nachgäbe, würde er Jamie und Konsorten mit Sicherheit aufs Tiefste schockieren. »Ich hoffe also inständig«, fuhr Richard fort, und seine Stimme klang trotz des gemäßigten Tonfalls schroff, »dass wir uns über diesen Punkt nun im Klaren sind. Ich will dich heiraten, weil ich dich zur Ehefrau haben möchte.«
    Catriona nickte; in dieser

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