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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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richtete seinen Blick erneut auf Richard. »Erklärt Ihr damit, das Mündel des verstorbenen Mr. McEnery zu ehelichen?«
    Mit gelassenem Ausdruck begegnete Richard dem Blick des Notars und schaute dann zu Catriona hinüber. Indem er ihren Blick festhielt, erklärte er in ruhigem, gelassenem Tonfall: »Ja. Ich werde Catriona Mary Hennessy, Mündel des verstorbenen Seamus McEnery, ehelichen.«
    »Ju-huuu!«
    Ausgelöst durch Malcolms freudigen Ausruf brachen die Anwesenden in laute Jubelrufe aus, gefolgt von tief empfundenen Dankbezeugungen und aufrichtiger Erleichterung.
    Catriona nahm all dies kaum wahr – ihr Blick mit dem von Richard verschmolzen, ließ sie die Flutwelle über sich hinwegrollen und registrierte dabei eine Veränderung der Energie um sie herum. Eine Falle war im Begriff zuzuschnappen – und sie konnte nicht einmal erkennen, wie diese aussah.
    Trotz der Tatsache, dass Jamie ihm unentwegt auf die Schulter klopfte und seine Hand fast zerquetschte und trotz der vielen Fragen des Testamentsvollstreckers blieb Richards Blick unbeirrbar auf Catriona gerichtet. Langsam und schwankend erhob sie sich. Sie streckte eine Hand aus, ergriff die Sessellehne und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, die immer noch um vieles geringer war als die von Richard; unfähig, ihre Gefühle zu verbergen, hob sie trotzig das Kinn.
    Langsam erstarb der Lärm um sie herum, und mit einiger Verzögerung erkannte auch Seamus' Familie die nur allzu gegensätzlichen Willensäußerungen, die hier, direkt vor ihren Augen, zum Ausdruck gebracht wurden.
    Catriona wartete, bis vollkommene Stille eingetreten war, und erklärte dann mit ruhiger und kühler Stimme: » Ich allerdings werde Euch nicht heiraten.«
    Über Richards Augen huschte ein Schatten; seine Gesichtszüge blieben unberührt. Er straffte die Schultern und machte einen Schritt vorwärts, woraufhin die anderen zur Seite sprangen, um ihm aus dem Weg zu gehen. Langsam schlenderte Richard auf Catriona zu, und sein Gang ähnelte wie gewöhnlich dem eines Raubtieres. Obwohl er ein wenig einschüchternd wirkte, lag in seinem Auftreten keinerlei offen zur Schau gestellte Bedrohung. Unmittelbar vor Catriona blieb Richard stehen, sah auf sie hinab, und blickte dann kurz über seine Schulter zu den anderen hinüber. »Wenn ihr uns bitte für einen kurzen Augenblick entschuldigen würdet?«
    Er wartete nicht, bis Catriona und der Rest der Familie geantwortet hatten, sondern ergriff einfach ihre Hand – und bevor sich Catriona versah, ging Richard mit Riesenschritten durch das Zimmer und zog sie energisch hinter sich her.
    Catriona unterdrückte einen scharfen Fluch; sie musste beinahe rennen, um mit ihm Schritt zu halten. Doch es gelang ihr, ihr Temperament zu zügeln; schließlich war es definitiv von Vorteil, etwas Abstand zu dem Rest der Gesellschaft zu gewinnen.
    Richard blieb nicht eher stehen, bis sie das andere Ende des großen Raumes erreicht hatten und unmittelbar vor der Wand mit den Bücherregalen, zwei schweren Sesseln und einem kleinen Tischchen angelangt waren. Als er Catriona losließ, wirbelte sie zu ihm herum. »Ich werde Euch nicht heiraten. Und ich habe Euch auch bereits erklärt, warum.«
    »Gewiss.«
    Richards Stimme glich einem gefährlichen Schnurren. Catriona blinzelte verwirrt und fühlte seinen Blick, der so intensiv und durchbohrend auf sie gerichtet war, dass sie sich regelrecht wie betäubt fühlte.
    »Aber das war, bevor Ihr in mein Bett kamt.«
    Catrionas Welt begann zu schwanken. Plötzlich konnte sie hören, wie ihr das Herz bis in die Kehle hinauf schlug. Sie blinzelte noch einmal langsam und öffnete ihre Lippen, um dies abzustreiten – doch ein Blick in Richards glühende Augen veranlasste sie, sich eines anderen zu besinnen. Sie reckte das Kinn vor. »Keine Menschenseele wird Euch das glauben.«
    Richard hob die Brauen. »Ach, wirklich?«
    Zu Catrionas Erstaunen sah Richard sich plötzlich suchend um – auf dem kleinen Tischchen lagen Megs Zeichenblock und ihr Stift. Er schnappte sich beides und schlug in dem Block eine leere Seite auf. Dann fertigte er eine rasche Skizze an und reichte den Block Catriona.
    »Und wie erklärt Ihr Euch, dass ich das hier kenne?«
    Entgeistert starrte Catriona auf die Seite. Richard hatte ihr Muttermal gezeichnet. Ihre Welt schien jetzt vollkommen aus den Fugen zu geraten.
    Richard beugte sich näher zu Catriona – beschützend und bedrohlich zugleich. »Ich bin mir sicher, Ihr könnt Euch an die genaueren

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