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Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5

Titel: Gezeiten der Begierde - Jordan, N: Gezeiten der Begierde - To tame a dangerous lord/Courtship-Wars 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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wollte er partout nicht in zivilisierter Umgebung eingesperrt sein. Er war auf der Straße aufgewachsen und entsprechend ein wenig verwildert.«
    »Und wie führte Sie diese Freundschaft in den Geheimdienst? «
    »Um meine Neugierde und meine Abenteuersehnsucht zu befriedigen, führte mich mein neuer Freund
in die finstere, aber faszinierende Londoner Unterwelt ein und lehrte mich ein paar recht einzigartige Fertigkeiten, die für seine Art Leben unentbehrlich waren – beispielsweise wie man stahl oder unbemerkt in Gebäude hinein und wieder hinaus gelangte. Im Gegenzug brachte ich ihm bei, wie er sich als Gentleman ausgab … das richtige Sprechen, Lesen, Reiten, Schießen und Fechten. Zu jener Zeit erschien mir das alles noch reiner Spaß, doch Jahre später nutzten wir unsere Fähigkeiten. Wir gingen beide in den Dienst des Außenministeriums und arbeiteten uns nach oben.«
    »Sie haben also einem Fremden das Leben gerettet, und er hat Ihres verändert«, sagte Madeline voller Bewunderung.
    »Ein Schicksal, für das ich immer dankbar sein werde. Andernfalls wäre ich vielleicht zu einem rücksichtslosen, gleichgültigen Lebemann mit zu viel Zeit herangewachsen, der sich in die Art Schwierigkeiten bringt, in die Freddie regelmäßig gerät – oder schlimmere. «
    »Ich bezweifle, dass eine solche Entwicklung bei Ihnen möglich gewesen wäre«, entgegnete Madeline leise. »Ihnen war bestimmt, ein edler Ritter zu sein.«
    Sie könnte Recht haben, dachte Rayne. Durch Will Stokes kam er erstmals mit dem beklemmenden Elend und der Armut vieler Londoner in Berührung und erlebte, welche Ungerechtigkeiten sie erdulden mussten, nur weil sie niederer Herkunft waren. Und er begriff, welches Glück er hatte, zur privilegierten Oberklasse zu gehören. Vor allem aber hatte er es mit elf Jahren bereits als seine Pflicht erachtet, anderen in Not zu helfen.
    Madelines Behauptung hingegen entlockte ihm nur ein Achselzucken.

    »Was wurde aus Ihrem Freund?«, fragte sie, und als sie sein versonnenes Lächeln bemerkte, fügte sie hinzu: »Was ist so amüsant?«
    »Amüsant ist, dass er heute für die Bow Street Diebe fängt.«
    »Er ist ein Bow Street Runner?«
    »Ja, und ein ziemlich guter noch dazu, kennt er doch alle Tricks des Gewerbes. Und als wäre es mit dieser Ironie noch nicht genug, heiratete er eine Bäckerstochter und hat zwei Söhne, die gleich alt mit meinem jüngeren Neffen sind.«
    Den Rest der Fahrt dachte Madeline anscheinend über alles nach, was er ihr erzählt hatte. Und als sie sein Haus erreichten, wo Raynes Diener Walters sie in der Diele begrüßte, der als Butler, Sekretär und Kammerdiener fungierte, blieb Madeline ebenfalls stumm.
    Bei Raynes Führung durchs Haus nahm sie allerdings alles mit großen Augen in sich auf. Die Einrichtung war eher auf maskuline Bequemlichkeit ausgerichtet als eine Zurschaustellung von Reichtum.
    Kaum jedoch führte Rayne sie die hintere Bedienstetentreppe hinunter, zog Madeline beide Brauen hoch. Hinter der Küche war eine Tür zum Weinkeller, und dahinter wiederum befand sich eine große Kammer, die teils wie ein Vorratsraum, teils wie die Garderobe eines der Theater in der Drury Lane anmutete.
    »Das habe ich noch nie bedacht«, flüsterte Madeline ehrfürchtig, »aber Spione brauchen natürlich Verkleidungen, wenn sie unterschiedliche Rollen spielen.«
    »Gelegentlich«, antwortete Rayne. »Dieser Tage wird der Raum nicht mehr viel benutzt und dient hauptsächlich der Verwahrung von Haushaltsgegenständen, die ich nicht so häufig brauche.«

    Wie erwartet, hatte Walters seine Anweisungen genauestens befolgt.
    »Die Accessoires für Ihre Rolle finden Sie auf dem Tisch dort«, sagte er und zeigte auf die eine Seite der Kammer.
    Rayne beobachtete, wie Madeline die Sachen inspizierte, die für sie bereitgelegt wurden: ein zarter silberner Schal, ein Bandeau mit Straußenfedern und ein Paar Silberkämme für ihr Haar.
    Nachdem er ihr geholfen hatte, ihren Umhang abzunehmen, bedeutete Rayne ihr, sich an den Frisiertisch zu setzen, damit er ihr das Haar arrangieren konnte.
    »Wo haben Sie gelernt, wie man eine Dame frisiert? «, fragte Madeline, die sie beide in dem ovalen Spiegel betrachtete.
    »Die eine oder andere Schauspielerin zeigte es mir.«
    Er erwähnte nicht, dass eine von ihnen seine frühere Mätresse gewesen war.
    Stattdessen kam er auf die bevorstehende Aufgabe zurück und erklärte Madeline einiges zu ihrer Gastgeberin. »Madame Sauville steht nicht in dem Ruf,

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