Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)
Einschlafen habe ich an dich gedacht und bin so steif wach geworden, dass ich dachte, ich explodiere. Ich kann immer noch nicht glauben, dass du tatsächlich mit mir im Bett liegst.«
Sie zog so fest an seinem Haar, dass er aufjaulte. »Ich liege mit dir im Bett, aber ich kann nicht glauben, dass du erotische Phantasien hattest, die mich betrafen. Ich habe mich nie als sexy angesehen, und auf den Gedanken, dass du mich so sehen könntest, wäre ich nie gekommen.«
Tyson vergalt es ihr, indem er zart in die Innenseite ihres
Oberschenkels biss. »Ich habe dich ständig angesehen. Im Lauf des zweiten Jahrs im College ist mir klar geworden, dass ich auf dich fixiert bin. Ich habe mich mühsam von dir fern gehalten, weil ich noch nicht mal in Gedanken nachts um dein Haus schleichen wollte.«
»Komm her.« Sie lockte ihn wieder mit gekrümmtem Finger.
»Wohin?«
»Genau hierher.« Sie tätschelte ihren Bauch und machte die Beine breiter.
Tyson legte sich auf sie und glitt tief in sie hinein. »Du fühlst dich so gut an.« Das war eine Untertreibung, aber das Beste, was er unter den gegebenen Umständen bewerkstelligen konnte. Sein Gehirn litt wieder unter Funktionsstörungen, und er war vollkommen damit einverstanden.
Er begann sich zu bewegen, langsam und tief, und dabei behielt er ihr Gesicht im Auge, um ihre Reaktion auf jede seiner Bewegungen daraus abzulesen. Er wollte ihren Körper kennen lernen und wissen, was sie stöhnen ließ, was ihrer Kehle diese kleinen Laute entlockte und vor allem, was sie dazu brachte, ihre Hüften aufzubäumen und seinen Namen zu rufen.
Als sie schon fast schluchzte und er sich nicht mehr an seinen eigenen Namen erinnern konnte, gewährte er ihnen beiden Erlösung.
Libby war so entspannt, dass sie nicht sicher war, ob sie es zur Dusche schaffen würde. Daher blieb sie unter ihm liegen und hielt ihn an sich geschmiegt. »Ich liebe dich, Tyson Derrick. Ich liebe dich mehr, als du jemals begreifen wirst.«
Sein Gesicht lag an ihrem Hals, und er kämpfte darum, die Tränen nicht zu vergießen, die hinter seinen Lidern brannten. Warum musste sie solche Dinge sagen, wenn er keine Ahnung hatte, wie er darauf reagieren sollte? Er versuchte sich zu erinnern, ob und wann jemand diese Worte zu ihm gesagt hatte. »Meine Tante Ida.«
»Was?«
»Sie hat es einmal zu mir gesagt, als ich sehr krank war. Ich erinnere mich noch daran, dass sie in mein Zimmer gekommen ist und bei mir gesessen hat, weil mein Fieber so hoch war. Sie hat mir gesagt, wie lieb sie mich hat.«
»Natürlich hat sie dich geliebt. Sie hat dir die Hälfte ihres Hauses hinterlassen. Das hätte sie nicht getan, wenn sie dich nicht als ihren Sohn angesehen hätte.«
»Du tust mir gut, Libby.«
»Das weiß ich doch selbst, du dummer Kerl. Ich stelle mich jetzt unter die Dusche.«
»Ich habe vergessen, dass wir Handtücher brauchen.«
Sie lachte. »An die Kerzen hast du gedacht, aber die Handtücher hast du vergessen. Vermutlich sind die gar nicht so wichtig. Ich trockne auch so.«
»Ich stelle mich gern zur Verfügung und lecke dich nach dem Duschen trocken.«
»Danke für das Angebot. Es könnte sein, dass ich darauf zurückkomme.« Libby ging zu dem geräumigen Bad mit der Doppelduschkabine und den Glastüren. »Schamhaft war derjenige, der dieses Haus gebaut hat, wohl überhaupt nicht?«
Sie wartete keine Antwort ab, sondern drehte den Hahn weit auf und ließ das Wasser heftig auf sich prasseln. Sogar eine schlichte Dusche erschien ihr wie eine sinnliche Erfahrung. Tyson hatte ihre gesamte Welt verändert und insbesondere ihre Einstellung zu sich selbst und zu ihrem eigenen Körper. Sie spülte das Shampoo aus ihrem Haar und wrang es so kräftig wie möglich aus.
»Ich werde ein Bettlaken brauchen«, kündigte sie bei ihrer Rückkehr an.
»Ich dachte, ich dürfte dein Handtuch sein.«
»Stell dich unter die Dusche, du verrückter Kerl.«
Libby legte sich auf das kühle Laken und ließ ihren Körper von der Luft trocknen, während sie lauschte, wie Tyson unter der Dusche pfiff. Er war glücklich. Sie wusste, dass er glücklich
war, und sie hatte dazu beigetragen, indem sie ihm das Gefühl gegeben hatte, geliebt und begehrt zu werden. Und erwünscht zu sein. Dieses Wissen war wohltuend.
Sie war fast eingeschlafen, als er klatschnass zurückkam. »Hast du etwas dagegen, wenn ich die Vorhänge öffne?«, fragte Tyson. »Ich liebe den Blick auf das Meer.«
Wie rücksichtsvoll er war. »Ja, natürlich, zieh die
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