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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gardinen auf. Ich fühle, dass niemand in der Nähe ist.«
    Der Ausblick auf das schimmernde Meer war phantastisch. Der Mond war fast voll und verströmte sein Licht auf das Wasser und ließ es wie Tausende von Edelsteinen funkeln.
    »Sieh dir das Meer an, Baby«, sagte Tyson und öffnete die Schiebetür, um eine kühle Brise ins Zimmer zu lassen. »Die Wirkung, die der Mond auf das Wasser hat, ist immer wieder erstaunlich. Ist dir klar, dass die Anziehungskraft der Sonne auf die Erde nur sechsundvierzig Prozent beträgt? Das macht den Mond zum entscheidenden Faktor, der die Gezeiten herbeiführt. «
    Er drehte den Kopf zu ihr um, als sie sich aufsetzte und das mitternachtsschwarze Haar aus ihrem Gesicht zurückstrich. Im Mondschein sah sie aus, als sei sie nicht von dieser Welt – eine kleine Fee – und mit ihren riesigen Augen, dem üppigen Mund und der bleichen Haut hatte sie auch etwas von einer Hexe an sich.
    Libby lächelte ihn an. »Die Erde und der Mond stehen in Wechselwirkung zueinander. Der Mond versucht, alles auf der Erde näher an sich heranzuziehen, aber der Erde gelingt es, an allem außer dem Wasser festzuhalten.«
    Er ging wieder zu ihr und beugte sich hinunter, um einen Kuss auf ihre Schläfe zu hauchen, bevor er sich neben sie aufs Bett setzte und aus dem Fenster sah. »Wasser ist ständig in Bewegung, und daher kann die Erde nicht daran festhalten.« Er schlang einen Arm um sie. »Ich werde dich festhalten, damit keine Gefahr besteht, dass der Mond versucht, dich zu holen.«
Er tat so, als blickte er finster. »Du fliegst doch nicht auf einem Besenstiel am Mond vorüber?«
    Sie verzog keine Miene. »Dazu muss man die Levitation beherrschen, und darin ist nur Hannah eine echte Expertin, obwohl Joley es eigentlich auch können müsste.«
    Er riss seinen Arm zurück, kniff die Augen zusammen und sah ihr forschend ins Gesicht. »Du lügst das Blaue vom Himmel hinunter.«
    »Ach ja?«
    »Weshalb sollte jemand überhaupt um den Mond herumfliegen wollen?«, fragte er herausfordernd.
    Sie zuckte lässig die Achseln. »Um sicherzugehen, dass die Gezeiten sich anständig benehmen. Das ist schließlich eine der Aufgaben von Hexen.«
    Ein kleines Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Und ich habe mein Leben lang geglaubt, der Vollmond verursache die dramatischen Schwankungen der Gezeiten, wogegen ein Viertelmond den Gezeitenhub abschwächt.«
    »Hast du das alles im Naturkundeunterricht gelernt? Währenddessen haben wir bereits dafür gesorgt, dass die Sonne und der Mond für die starke Anziehungskraft im richtigen Winkel zueinander stehen. Das war alles das Werk der Drake-Schwestern. « Sie schmiegte sich an ihn und rieb ihr Gesicht an seiner Schulter. »Nur für den Fall, dass du es noch nicht weißt – wir haben eine symbiotische Beziehung zum Mond und zur Sonne.«
    »Ich lerne heute Nacht so viel. Das muss so sein wie mit dem Clownfisch und der Seeanemone – eine sehr gefährliche Beziehung. «
    Sie nickte ernst.
    Jetzt wurde sein Gesicht schelmisch und die hochgezogenen Augenbrauen warnten sie vor einer möglichen Falle. »Du weißt doch, dass der Clownfisch mit einer ekligen Schleimschicht überzogen ist, und wenn die abgewischt wird, bevor er zu seinem
Wirt zurückkehrt, wird er von den Tentakeln der Seeanemone gestochen oder sogar getötet. Ich kann mir dich nicht schleimig vorstellen, aber ich wäre bereit, es mit ein paar Tropfen Olivenöl zu probieren.« Er wackelte mit den Augenbrauen.
    »Du musst das völlig falsch verstanden haben. Wir, das heißt die Drake-Schwestern, sind die Anemone mit den Tentakeln. Wir senden den Clownfisch mit seinen leuchtenden Farben aus, um arglose Beute anzulocken. Der Clownfisch führt uns die Beute zu, und wir packen sie mit unseren Tentakeln. Wir töten sie und essen uns satt, und der arme Clownfisch bekommt die Reste, die wir ihm übrig lassen. Wie ich symbiotische Beziehungen liebe.«
    »Ich kann mir dich mit jeder Form von Tentakeln vorstellen. « Sein Schwanz hob sich ihr entgegen, als sie ihn mit ihrem warmen Atem anhauchte. »Armer, argloser Fisch.«
    Sie lachte und setzte sich wieder auf. »Es kommt noch schlimmer. Der Clownfisch ernährt sich nicht nur von Plankton und Algen, die im Riff leben und wachsen, sondern er knabbert auch die toten Tentakel seines Wirts, der Anemone, ab.«
    »Ich werde ganz bestimmt nicht der Clownfisch sein, und schon gar nicht, wenn er tote Tentakel und Algen frisst. Wenn die Meeresalgen nicht wären, hätten wir keine

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