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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den Klippen getragen hatte, Sorgen bereitete. Tyson war aus dem Rettungsgurt herausgeschnitten worden und dieser war dann zur näheren Untersuchung in die Feuerwache zurückgebracht worden. Brannigan gefiel nicht, was er gesehen hatte, und daher wollte er, dass Jonas den Gurt im Labor überprüfen ließ. Jetzt lag dieser Rettungsgurt in einem Plastikbeutel für Indizien auf dem Vordersitz neben ihm. Brannigan hatte Jonas davon überzeugt, dass der Gurt unter gar keinen Umständen gerissen sein konnte, doch das Material sah so aus, als sei es von innen heraus zerfressen worden. Falls ein Defekt vorlag, musste die Hubschrauberbesatzung das so schnell wie möglich wissen. Jonas hatte versprochen, den Gurt über Nacht im Labor untersuchen zu lassen.
    Jonas runzelte die Stirn, als er auf die Küstenstraße einbog und in Gedanken alles, was Brannigan gesagt hatte, noch einmal durchging. Wenn der Gurt nicht defekt gewesen war, warum hatte er dann versagt? Er beschleunigte auf der geraden, menschenleeren Schnellstraße. Ohne jede Vorwarnung kam eine Flasche zwischen den Bäumen herausgeflogen und landete mitten auf seiner Spur, explodierte beim Aufprall und ließ Flammen in die Luft wirbeln.
    Jonas trat die Bremse durch, und der Jeep schleuderte quer über die Straße. Kugeln ließen die Windschutzscheibe zerspringen. Er riss das Steuer herum, weil er versuchen wollte, die Beifahrerseite des Jeeps als Schutzschild zu benutzen. Reifen quietschten, als er seitwärts schlitterte und darum rang, die Kontrolle über seinen Wrangler nicht vollständig zu verlieren. Weitere Kugeln drangen durch die Tür des Jeeps, schlugen in seinen Körper ein und warfen ihn gegen die Fahrertür.
    Es war nicht das erste Mal, dass auf ihn geschossen wurde,
aber er hatte die Intensität des Schmerzes vergessen und was für ein Gefühl es war, wenn sich eine Kugel durch sein Fleisch schnitt und sich tief in seinen Organen einen Weg bahnte. Es verschlug ihm den Atem und ihm wurde so übel, dass er gegen Wogen von Schwindel ankämpfen musste. So würde er nicht sterben, nicht durch die Kugel eines Feiglings, wenn viel zu viele Dinge noch zu sagen und zu tun blieben.
    Der Jeep fuhr in den kleinen Graben am Straßenrand, rollte die Böschung hinauf und kippte um, überschlug sich mehrfach und warf Jonas umher wie eine Stoffpuppe. Der Gurt spannte sich, als der Airbag sich aufblies, und im ersten Moment war er blind und taub und orientierungslos.
    Jonas schmeckte Blut in seinem Mund. Er tastete nach seinem Messer, stach in den Airbag und schnitt den Gurt durch, und dann fand seine Hand den vertrauten Kolben seiner Pistole. Mit pochendem Herzen und unsicher, wo der Feind war, trat er gegen die Fahrertür, bis sie sich weit genug geöffnet hatte und er sich auf den Boden fallen lassen konnte. Er traf hart auf, und seine Beine waren wie Gummi. Daher benutzte er seine Ellbogen, um sich voranzuziehen, und kroch in die Deckung der Sträucher auf der grasbewachsenen Böschung.
    Weitere Schüsse prasselten auf das Gras und schlugen in einen Baum und in seinen Körper ein. Jonas spürte, wie sie sich durch seine Eingeweide schnitten, und er rollte sich das letzte Stück hinter einen großen Felsbrocken, der seine einzige Chance war. Er war nicht im Dienst und trug keine kugelsichere Weste. Wie viele Male war er getroffen worden? Am Jeep bewegte sich etwas, aber er konnte niemanden sehen. Sein Arm fühlte sich taub an. Er konnte die Pistole in seiner Hand nicht spüren, aber er musste weiterhin auf der Hut sein. Die Drake-Schwestern würden kommen, und er würde sie beschützen müssen.
    Jonas starrte den Nachthimmel an und lauschte dem Tosen der Brandung. Die Räder des Jeeps drehten sich immer noch,
aber um ihn herum schien alles stillzustehen und zu verstummen. Einen Moment später konnte er nur noch das Geräusch seines eigenen Herzschlags und das stetige Tröpfeln seines Bluts auf den Boden hören.
    »Hannah.« Er flüsterte ihren Namen in die Nacht.
     
    Die Drake-Schwestern fassten einander an den Händen und sahen auf das komplexe Bild hinunter, den mitternachtsblauen Himmel, die Sterne und den Mond, die Schatten, die sich bildeten und an den Rändern zu kreisen begannen, um sodann mit langen Schweifen nach innen zum Herzen des Mosaiks zu kriechen. Der Schatten breitete sich aus, verdunkelte den Himmel und löschte den Stern aus, der viel heller als die anderen zu leuchten schien.
    Hannah keuchte und wich mit einem verblüfften Ausruf zurück; sie schlug

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