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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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damit ich sicher sein kann, dass ihr nichts fehlt. Ich habe nicht die Absicht, sie zu kidnappen. « Mit diesem Gedanken hatte er durchaus gespielt, und sei es auch nur, um sie aus den Klauen ihrer Familie zu befreien.
    Sarah zog eine Augenbraue hoch. »Wenn du glaubst, mir versichern zu müssen, dass du nicht hier bist, um meine Schwester zu kidnappen, dann musst du mit dem Gedanken gespielt haben.«
    »Warum bist du so feindselig?«, wiederholte Tyson.
    »Das Tor war abgeschlossen. Wie bist du reingekommen?«, fragte Sarah, ohne auf seine Frage einzugehen.
    Er verdrehte die Augen. Er hatte die Vertröstungen und Sarahs Halsstarrigkeit satt. Für Dinge, die er als total idiotisch ansah, brachte er keine Geduld auf. Es fiel ihm schon schwer genug, sich an die Umgangsformen zu halten, ohne obendrein mit Sarah Drakes Halsstarrigkeit konfrontiert zu sein. Er verabscheute es, gesellschaftlich akzeptables Benehmen an den Tag legen zu müssen, damit er durch diese Tür und zu Libby kam. Und je mehr Schwierigkeiten sie ihm machten, desto wilder war er entschlossen, sie zu besuchen.
    »Ich bin mit dem Wagen gekommen, habe ihn auf der Auffahrt geparkt und bin zum Haus gelaufen. Das Vorhängeschloss lag auf dem Boden, und das Tor stand offen. Aber wie dem auch sei, Sarah, so hoch ist der Zaun nun auch wieder nicht, und ich bin Bergsteiger und habe Erfahrung mit Steilwänden.
Ich bezweifle, dass euer kleines Tor oder euer Zaun mich aufhalten würden.«
    Sarah starrte ihn an, als seien ihm zwei Köpfe gewachsen. »Das Vorhängeschloss hat auf dem Boden gelegen?«
    Er biss die Zähne zusammen. »Du bist doch nicht schwer von Begriff, oder? Denn wenn du das bist, werde ich mich klarer ausdrücken und jedes einzelne Wort wiederholen.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Falls du versuchst, komisch zu sein, misslingt es dir restlos.«
    »Und jetzt will ich Libby sehen.« Er bemühte sich, seine Stimme nicht angriffslustig klingen zu lassen, doch sein Tonfall ließ sogar ihn selbst zusammenzucken. Er war eindeutig am Ende seines sehr kurzen Geduldsfadens angelangt.
    Ihm fiel auf, dass sich hinter Sarah etwas bewegte, und er trat näher und rechnete damit, dass Sarah ihm Platz machen würde, doch sie wich keinen Zentimeter zurück.
    »Du schleichst dich herum wie ein Drückeberger, Libby«, sagte er. »Ich bin fast geneigt, deine Schwester hochzuheben und ins Gestrüpp zu werfen.«
    Sarah schnaubte verächtlich, doch sie trat zurück, als Libby sich an ihr vorbeidrängeln wollte.
    Libbys äußere Erscheinung schockierte ihn. Sie war schon immer klein und zierlich gewesen, aber jetzt war sie ausgezehrt, so dünn und bleich, dass sie wie ein Gespenst aussah. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und Schatten im Blick – und doch sah sie ihn finster an. »Bedrohst du etwa Sarah?«
    »Noch nicht, aber ich habe es in Erwägung gezogen.«
    »Sarah würde dich platt machen, wenn du sie anrührst«, sagte Libby.
    »Das kann schon sein, aber du siehst nicht so aus, als seist du in einer Verfassung, in der du mich platt machen kannst, also gehe ich das Risiko ein, es gegen dich aufzunehmen.« Er hob sie so, wie sie in der Tür stand, auf seine Arme und trug sie zielstrebig ins Haus.

    Beim Eintreten nahm er flüchtig eine seltsame Verschiebung unter seinen Füßen wahr, doch bevor er Zeit fand, darüber nachzudenken, verwandelte sich Libby in ein Bündel Wut und hämmerte mit beiden Fäusten fest auf seine Brust ein. Er rechnete damit, dass der Schmerz seines gebrochenen Brustbeins ihn zerreißen würde, doch erstaunlicherweise tat ihm überhaupt nichts weh.
    »Was zum Teufel bildest du dir überhaupt ein? Ich bin keine Stoffpuppe, die du dir einfach über die Schulter werfen kannst, um wie ein Macho damit herumzustolzieren.«
    Es kostete ihn große Mühe, nicht zu lächeln. Es gefiel ihm, wenn sie wütend war, denn das schien sie nur in seiner Gegenwart zu werden, und das war immerhin besser als gar keine Reaktion. Tyson stellte sie mitten im Wohnzimmer ab und hielt sie fest, als sie wankte. Er suchte nach einem Mittel, um das Eis zu brechen, und wie immer waren obskure Tatsachen das Erste, was ihm in den Sinn kam. »Wusstest du, dass die Schamanen Puppen zu Heilzwecken benutzen? Manche haben Puppen rot angemalt, um die Toten auferstehen zu lassen. Und in bestimmten Gegenden von Alaska haben die Schamanen als Heilmittel gegen Unfruchtbarkeit eine weibliche Figur geschnitzt.«
    »Tyson.« Libby unterbrach ihn mit den Fäusten in den Hüften und

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