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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zurückgelegtem Kopf, um zu ihm aufzublicken. »Jetzt bist du wohl vollständig übergeschnappt. Du verschaffst dir gewaltsam Zutritt zu meinem Haus, wirfst mich über die Schulter wie ein lächerlicher Höhlenmensch …«
    Er hielt eine Hand hoch, um sie zu unterbrechen. »Du kannst dir alles Melodramatische sparen. Halte dich an die Tatsachen, Libby. Erstens habe ich mir nicht gewaltsam Zutritt verschafft, sondern bin wie jeder andere gesittete Mensch zur Tür hereingekommen. Zweitens habe ich mir dich nicht über die Schulter geworfen. Ich habe dich mit größter Behutsamkeit an meine Brust gedrückt – trotz meiner gebrochenen Rippen, könnte ich noch hinzufügen.«

    Während er das sagte, lief er im Zimmer umher und unterzog als Erstes das Mosaik auf dem Fußboden einer eingehenden Prüfung, bevor er sich interessiert die Wände ansah.
    Sarah verdrehte die Augen. »Du kannst ihn ganz für dich allein haben, Lib. Wenn du mich brauchst, rufst du einfach. Ich werde oben bei Kate in ihrem Zimmer sein. Sich Leichen vom Hals zu schaffen ist eine ihrer Spezialitäten. Ich dachte nur, ich erwähne das mal am Rande.«
    Tyson sah sie stirnrunzelnd an. »Ich dachte, Kate sei Schriftstellerin. «
    »Sie schreibt Krimis«, sagte Libby mit übertriebener Geduld.
    »Ach ja, richtig. Ich habe mal eines ihrer Bücher gelesen. Die Geschichte war gar nicht mal so schlecht.«
    Libby biss die Zähne zusammen. »Hast du einen Grund für deinen Besuch oder willst du mich nur ärgern?«
    Er seufzte tief. Es ließ sich nicht besonders gut an. »Natürlich habe ich einen Grund für meinen Besuch. Ich habe nur gerade deiner Schwester ein Kompliment gemacht und wüsste nicht, warum dich das ärgern sollte, es sei denn …« Er unterbrach sich und seine Miene hellte sich auf. »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig? Kate ist verlobt, und ich bin in diesen Dingen ziemlich altmodisch. Wenn eine Frau verlobt ist, lasse ich die Finger von ihr.«
    »Gut zu wissen.« Libby gab auf. Sie ließ sich auf einen bequemen Sessel sinken und beobachtete, wie er durch das Zimmer pirschte. Sie fühlte sich ein wenig an Sherlock Holmes erinnert. »Suchst du etwas Bestimmtes?«
    Sein Blick fiel wieder auf das Mosaik, das in den Fußboden eingelassen war. »Ich weiß nicht recht, Fledermausflügel und Wassermolchaugen. Das Supermodel mit einem Hexenkessel. «
    Libby stieß ihren Atem zischend durch zusammengebissene Zähne aus. Wenn sie nicht aufpasste, würde der Druck ihre Zähne zerspringen lassen. »Meine Schwester heißt Hannah
und ist im Moment bei Jonas im Krankenhaus, wo sie sich gemeinsam mit einer meiner anderen Schwestern seit eineinhalb Wochen Tag und Nacht aufhält. Tyson, mir geht langsam die Geduld aus.«
    Er kam nicht gerade gut bei ihr an. Und es gelang ihm auch nicht, seine Gedanken zu zensieren. Der Anblick ihres leichenblassen Gesichts erschütterte ihn zu tief. Sie wirkte beinah ätherisch, als könnte ein kräftiger Windstoß sie fortwehen. Ihre Haltung war steif, und sie hatte die Arme um sich geschlungen, als schmerzte ihre Brust. In ihren Augen stand Wachsamkeit und er begriff, dass die Dinge, die er so unvermittelt über ihre Schwester geäußert hatte, sie tatsächlich verletzt hatten.
    Tyson drehte sich um. Seine stechend blauen Augen gruben sich in ihr Gesicht, und er wirkte plötzlich verloren. »Ich bin gekommen, weil ich sehen wollte, wie es dir geht. Du hast mir einen teuflischen Schrecken eingejagt, Libby, und deine Schwestern wollten mir nicht sagen, wie es dir geht.« Er trat näher und ragte vor ihr auf. Schatten stahlen sich in die Tiefen seiner Augen. »Zehn Tage. Ich konnte kaum schlafen, nichts essen und auch nicht so konzentriert arbeiten, wie ich sollte. Ich bin deinetwegen durch die Hölle gegangen.«
    Libby machte den Mund auf, um etwas darauf zu erwidern, und schloss ihn ebenso schnell wieder. Einerseits wollte sie ihn anschreien, er solle auf der Stelle verschwinden, aber andererseits wirkte er so verletzbar.
    Er fuhr sich frustriert mit beiden Händen durch das Haar. »In diesen Dingen stelle ich mich denkbar ungeschickt an. Ich mache alles falsch und sage nur die falschen Dinge, Libby, und ich kann sehen, dass es dich erbost.« Er nahm eine dünne Decke, die über einer Stuhllehne lag, und packte sie darin ein.
    Diese Geste kam so unerwartet und seine Hände waren so sanft, dass es ihr im ersten Moment die Sprache verschlug. Sie
blickte kopfschüttelnd zu ihm auf und bemühte sich gleichzeitig, an ihrer

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