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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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untersuchen. « Sie wandte sich mit einem Messer in der Hand von der Anrichte ab.
    Tysons Gesichtszüge verhärteten sich. »Was zum Teufel hast du vor?«
    »Dir beweisen, dass ich das, wovon ich behaupte es zu können, tatsächlich kann.«
    Er ging einen weiteren Schritt auf sie zu und brachte sich damit in die Reichweite des Messers. »Gib mir auf der Stelle das Messer, Libby.«
    Sie sah ihn finster an, hob ihre linke Hand mit der Handfläche nach oben und presste die Spitze der Klinge gegen ihre Haut. Tyson bewegte sich so flink, dass sie schockiert war, als sich seine Finger wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk schlossen und ihren Arm nach oben bogen.

    »Ich wollte es dir doch nur an einer kleinen Schnittwunde zeigen, damit du es mit eigenen Augen sehen kannst.«
    »Das wirst du nicht tun.« Er warf das Messer ins Spülbecken und zog an ihrem Handgelenk, bis ihr Körper an seinen gepresst war. »Du wirst dich nicht schneiden, um mir etwas zu beweisen. Wenn es dir so wichtig ist, dann glaube ich dir. Okay? Ich glaube dir, Libby. Deine Schwestern können Plätzchen in der Luft schweben lassen und Gedanken lesen und du kannst heilen.« Seine Stimme verklang, als eine Erkenntnis einsetzte. Jedes Mal, wenn sie seine Rippen streifte, ließ der Schmerz nach. Sein Brustbein schmerzte schon seit einer Weile gar nicht mehr. Es war ihm überhaupt nicht aufgefallen, aber als er jetzt die Möglichkeit in Betracht zog, ihre Familie könnte tatsächlich die Kräfte besitzen, dir ihr nachgesagt wurden, erkannte er, dass es der Wahrheit entsprach. Er hatte Prellungen auf den Rippen und der Schulter gehabt, hässliche violette Flecken, die viel zu schnell ausgebleicht waren. Er schluckte und wurde blass. »Du kannst … Menschen heilen. Mich. Jonas.«
    Furcht regte sich in ihm, als er in ihr Gesicht hinuntersah. Die bleiche Haut. Die dunklen Ringe unter den Augen. Ihre fragile, ätherische Gestalt. Ihre gespenstische Erscheinung. Es hatte sie beinah das Leben gekostet, Jonas zu retten. Deshalb hatte er sie in all diesen Tagen nicht sehen dürfen. Ihre Familie hatte jeden von ihr fern gehalten, weil Libby mit dem Tod gerungen hatte. War es ihr ebenso ergangen, als sie ihn von seiner Gehirnverletzung geheilt hatte?
    Er zog einen Küchenstuhl heraus und ließ sich darauf sinken, denn seine Knie wurden weich, als er sich daran erinnerte, wie sie aus seinem Krankenzimmer gewankt war. »O Gott, Libby.« Er schlug sich die Hände vor die Augen und versuchte, die Erinnerung an die Qualen auf ihrem Gesicht an jenem Tag im Krankenhaus auszulöschen. »Du bist fast gestorben, stimmt’s?«

    Libby hätte ihn gern getröstet. Er wirkte restlos schockiert. Die Erkenntnis, die ihm dämmerte, entsetzte ihn. Ty sah aus wie ein Mann, der einen schweren Schlag wegstecken musste.
    Er schüttelte den Kopf und stand auf. »Ich kann nicht darüber nachdenken, was du getan hast oder welche Auswirkungen es auf dich gehabt hat. Nicht im Moment. Ich bin überfordert. Glaube mir, die Plätzchen haben mich schon genug beeindruckt. « Er hob den Kopf, um sie mit einer Faszination zu mustern, die seine Augen dunkel färbte, und seine Gefühle wichen in den Hintergrund zurück, wo Tyson am besten mit ihnen umgehen konnte.
    Libby konnte sehen, wie sich die Veränderung vollzog. Der Wissenschaftler war wieder da und stellte Spekulationen an, während er sie betrachtete. Sie wich vor ihm zurück. »Ganz egal, was du dir gerade denkst – hör sofort damit auf, bevor du dir noch mehr Schwierigkeiten einhandelst. Du wirst keine Studien an uns betreiben.«
    »Denk doch mal logisch darüber nach, Libby. Wenn es umgekehrt wäre, würdest du dann nicht dahinterkommen wollen, wie es funktioniert? Es müssen enorme Gehirnaktivitäten stattfinden, und wir haben die Instrumente, um sie zu messen und sie exakt zu orten.«
    »Himmel noch mal, ich bin keines deiner Forschungsobjekte, Ty.« Libby versuchte, sich von ihm zu lösen, damit er die Tränen nicht sah, die ihren Blick trübten.
    »Natürlich bist du das nicht. Verdammter Mist, Libby, weine jetzt bloß nicht. Ich hätte keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll, und ich habe heute schon genug idiotische Dinge gesagt und getan. Ich bin irgendwie nicht ganz in meinem Element. « Die Feststellung, die er gerade gemacht hatte, ließ sein Herz immer noch schneller schlagen. Er strengte sich verzweifelt an, das Wissen in sich zu verschließen, dass sie Menschen heilen konnte und dabei ihre eigene Gesundheit aufs

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