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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Nur weil sie nicht wusste, wie sie danach hätte ins All entkommen können, tat sie nichts, das sie in der ganzen Inneren Sphäre berüchtigt gemacht hätte.
    »Ein wunderbarer Plan«, sagte er. Ein paar Sekunden lang glaubte Di ernsthaft, er hätte sie zu ihrer Blutrünstigkeit beglückwünscht.
    Wie tief hinab fuhr dieser Aufzug? »Es wäre besser, wenn mein Arbeitgeber bekäme, was ihm zusteht.« Falls sie das Adelspatent mitbrachte, durfte Dagger Di Jones selbst mit einer Belohnung rechnen. Bannson konnte überaus großzügig sein, wenn er guter Laune war.
    »Ist er wirklich so versessen darauf, sein Vermögen unter den Einfluss der Konföderation zu bringen? Sieht er einer so unbequemen Zukunft entgegen?«
    »Er weiß, von wo der Wind weht.« Sie widerstand der Versuchung zu schnuppern. »Und Sie kennen sein letztes Angebot: Sein Vermögen und seine Geschäfte, abzüglich des bereits vereinbarten Tributs, als Erblehen.« Sonst hätte dieser Lurch von einem Liao alles an sich reißen können, was Bannson innerhalb und außerhalb der Konföderation besaß, wie es das Recht des Kanzlers jedem Bürger und Nicht-Erbadligen gegenüber war. Bannson war kein Dummkopf. Er würde seinen Kuchen nicht nur essen und trotzdem behalten, er würde sich auch sämtliche Optionen darauf sichern.
    Trotzdem, wer mit dem Kanzler der Konföderation Capella pokerte, spielte in der höchsten Liga. Das war nur ein Grund, warum sie sich Bannson verdungen hatte.
    Daoshen Liao hatte allerdings auch noch ein paar Asse im Ärmel.
    Plötzlich verschwanden die Wände und ein Schwindelgefühl ergriff Dagger Di. Der Aufzug stürzte hinab in eine gewaltige, hell erleuchtete Höhle von mythischer Größe. Zitternd bremste er ab. Das - verbunden mit dem Schwanken, das durch das Schwindelgefühl ausgelöst wurde - ließ sie nach dem Geländer greifen und hinab auf die Reihen militärischer Ausrüstung starren.
    BattleMechs. Sechs ... nein, neun komplette Kompanien! Men Shen. Totschläger. Überschwere Yu
    Hnangs und Rabe-ScoutMechs. Panzerkompanien der Typen Po, Kampfrichter und Ontos. Truppentransporter und Luft/Raumjäger und Hubschrauber.
    Das war der Ort. Der Ort, von dem Bannson ihr erzählt hatte. Eine von Daoshen Liaos Schatzkammern. Makellos sauber. Ohne Zweifel das Werk einer Legion von Arbeitern, die nie - niemals - aus der Überwachung durch die Geheimpolizei entlassen wurden, aus Angst, sie könnten reden. Di trat ein Bild vor Augen, das selbst sie erschreckte: All diese Arbeiter und Techs (und ja, selbst MechKrieger, die diese. Kampfkolosse gelegentlich bewegen mussten, um sie intakt zu halten), in einer aus dem Fels gehauenen Kaserne in unmittelbarer Nähe, auf Lebzeiten eingeschlossen. Die Salzminen Sians.
    Und was war mit ihr? Jacob Bannson hatte Daos-hen diese Höhle einmal gezeigt, aber warum ihr?
    Zum ersten Mal, seit sie den Fuß auf diesen verfluchten Planeten gesetzt hatte, fragte sich Di Jones, ob sie ihn jemals wieder verlassen würde.
    Der Aufzug sank langsam weiter herab und senkte sich aus der Höhe eines fünfstöckigen Gebäudes zum Boden. Daoshen hob einen Teil des Geländers an und schwang ihn auf verborgenen Scharnieren auswärts. »Verstehen Sie, was es bedeutet, jemandem zu dienen, der einen HERREN hat?« So hörte sie es in seiner Stimme. In Großbuchstaben.
    Di ließ den rechten Arm locker am Körper herabhängen. Eine leichte Streckung und die Halterung würde sich öffnen. Fünfhundert Gramm hervorragend ausbalancierter und lasergeschliffener Stahl würde ihr in die offene Hand fallen.
    Daoshen drehte sich nicht einmal um. Sie stellte keine Gefahr für ihn dar. Glaubte er.
    »Ich arbeite für Bannson.« Es war das erste Mal, dass sie seinen Namen aussprach. »Das wagen Sie nicht.«
    Vielleicht hatte sie Angst vor Daoshen Liao. Ein wenig. Jetzt. Aber Di war nicht bereit, vor wem auch immer zu katzbuckeln. Das war ein weiteres Versprechen, das sie sich auf der Welt einmal gegeben hatte, an die sich zu erinnern er sie gezwungen hatte.
    Daoshen blieb stehen und neigte den Kopf, als könne er die Drohung hören. »Tatsächlich nicht? Ist unter all den Forderungen auf dem Datenkristall in Ihrer Tasche auch die Bitte um Bürgerrechte und Schutzgarantien für irgendeinen seiner Angestellten?«
    Sie sagte nichts.
    »Kehren Sie zu ihrem >Auftraggeber< zurück. Erinnern Sie ihn.« Er setzte sich wieder in Bewegung und Di fragte sich, woran sie Bannson erinnern sollte. An die Schatzkammer? An Daoshens Rührei in

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