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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Naranjisoße? Über diese Schutzgarantie würde sie sich ausführlich mit ihm unterhalten. Das würde sie ganz sicher.
    Und möglicherweise schuldete sie Daoshen dafür eines Tages etwas.
    »Erinnern Sie ihn und sagen Sie ihm: Wenn Liao fällt, soll er sich seine Belohnung abholen kommen. Dann werden wir die Übereinkunft besiegeln. Er wird es sich verdient haben. So spricht Daoshen.«
    Söhne Liaos
    Mit einem riskanten Schachzug hat Präfekt Tao Truppen von einem Dutzend Schlachtfelder abgezogen und dabei einen Teil aufgegeben, auf anderen einen Patt erreicht. Die so freigesetzten Einheiten kommen gegen Menkar und bei einem Gegenschlag auf Foochow zum Einsatz, während nahe New Aragon zusammengezogene schwere Luft/Raumverbände in die Systeme von Palos und Wei gesprungen sind, um eine Blockade beider Aufmarschwelten durchzusetzen.
    Jacquie Blitzer, battlecorps.org/blitzer/, New Aragon
    6. August 3134
    Militärstützpunkt Lianyungang, Provinz Qinghai, Liao Präfektur V, Republik der Sphäre
    13. August 3134
    »Diese verdammte, selbstsüchtige, verbohrte capel-lanische Hurenschlampe!«
    Daniel Peterson zuckte zusammen, als Ruskov die Tür hinter sich zuschlug und die Milchglasscheibe bedrohlich klapperte. Der Legat stürmte in sein Büro, wie er in seinem Zeus eine Stadt angegriffen hätte. Er blieb breitbeinig und mit geballten Fäusten stehen.
    Ruskovs zornerfüllter Blick fiel zuerst auf Daniel, als sei die ganze Lage sein Fehler. Zugegebenermaßen wusste der entehrte Paladin, dass er durchaus den Löwenanteil an Vorwürfen verdiente.
    Aber Ruskovs Zorn glitt über ihn hinweg. Er zog an Lady Eve Kincaid vorüber, ohne anzuhalten, dann auch an Colonel James Lwellen, dem ranghöchsten Militär Nanlus und einem weiteren Repräsentanten Lordgouverneur Hidi?s. Keiner von ihnen wurde zur Zielscheibe. Die Wut des Legaten richtete sich auf alles. Ein Toben über die Welt. Nichts Persönliches.
    Daniel kannte das Gefühl. Jeder Muskel im Leib zitterte. Der Geschmack von Blut im Mund. Er hatte es nach dem Massaker gefühlt, bevor er sich zur Sühne entschloss und sich als Ezekiel Crow dann neu erfand. Und in jüngster Zeit hatte er eine solche Wut auf Jacob Bannson empfunden. Verrat löste diese Art von Wut aus.
    »Gouverneurin Lu Pohl?«, fragte Lady Kincaid.
    »Wer sonst?« Ruskov setzte seinen Sturmangriff fort, stampfte auf sein Ziel zu, vorbei an den Besuchersesseln. Das war nicht weiter schwierig, weil Daniel etwas abseits von den Offizieren saß. Er ging um den Schreibtisch herum zur Bar. Dort schüttete er bernsteinfarbenen Whiskey in drei Gläser, färbte den seinen mit etwas dunklem Pflaumensaft, dann füllte er ein viertes Glas mit kristallklarer Flüssigkeit und warf zwei Eiswürfel hinein. Sein eigenes Glas nahm er mit zum Schreibtisch, aber statt dahinter Platz zu nehmen, setzte er sich auf eine Ecke.
    Die übrigen Gläser ließ er stehen, also standen die Offiziere auf und bedienten sich selbst. Lwellen verschnitt seinen Bourbon ebenfalls mit Pflaumensaft. Lady Kincaid bevorzugte ihren pur. Sie mochte auch ihre von Schrapnellsplittern zerschnittene linke Seite lieber. Das war geschehen, nachdem jene durch ihr Cockpit geflogen waren. Daniel bewegte sich nicht. Die Hände umklammerten die Armstützen des Sessels, während er auf das letzte Glas starrte.
    »Es ist süßes Wasser«, stellte Ruskov mit etwas ruhigerer Stimme fest.
    Daniel erhob sich. »Natürlich«, sagte er. Das war ein Dankeschön und Ruskov wusste es. Aber Daniel war sich auch sehr bewusst, dass Lwellen zu weit auswich, um ihm Platz zu machen, und dass Eve Kincaid auf dem Rückweg seinem Blick auswich.
    Paria.
    Verräter.
    Daniels Handgelenke juckten. Er hatte bis vor kurzem noch Handschellen getragen. Er kehrte nicht an seinen Platz zurück, sondern zog sich weiter von den Offizieren an eine Bürowand zurück. Sein Wasser duftete leicht nach Naranji und hatte einen süßen Zitronengeschmack.
    »Anna Lu Pohl ist nicht zur Versöhnung bereit«, eröffnete Ruskov die Besprechung. »Lordgouverneur Hidi? und ich haben eine halbe Stunde damit verbracht, mit Gerald Tsung zu verhandeln, und konnten ihn schließlich davon überzeugen, dass wir nur das Wort der Gouverneurin selbst akzeptieren.« Er nippte an seinem Drink und verzog das Gesicht. »Sie hat sich in die Videokonferenz eingeklinkt und uns zwei Tage Frist angeboten, bevor uns die Einheiten der Konföderation von Liao verjagen.«
    Lady Kincaid richtete sich auf. »Besitzt sie tatsächlich einen

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