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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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seinen Gedanken und ihrer stummen Zustimmung.
    Jenna war die Letzte, die ging.
    »Das hättest du nicht zu tun brauchen«, sagte sie.
    »Aber ich habe es getan, Jen Lynn Tang. Ich habe es getan. Für mich selbst, wenn schon für niemanden sonst.« Er starrte auf die Papierfetzen, die Ruskov liegen gelassen hatte. »Entweder ich glaube an das, was wir hier tun, oder ...« Oder er nahm hin, dass Liao niemals frei sein würde. »Oder nicht.«
    Sie beugte sich herab und küsste ihn auf die Stirn. Seine Haut glühte, wo ihre Lippen ihn berührt hatten.
    Dann ging auch sie.
    Evan schaute sich in dem leeren Zimmer um. Er wusste, in dieser Nacht würden einige Kadetten und Studenten den Campus verlassen. Er hoffte, die meisten würden sich den kommenden Prüfungen stellen. Wie viele mochten wohl übrig bleiben, fragte er sich, um als Helden oder Verräter in Erinnerung zu bleiben?
    Wer gewinnt?
    »Das Volk«, flüsterte er dem Legaten hinterher. »Das Volk gewinnt.«
    Und er glaubte an das, was er sagte.
    Man spricht miteinander
    Weiterhin schwere Kämpfe auf Algot und Menkar, auf Shensi und Gan Singh. Tsitsang wurde der Konföderation überlassen, während Hunan und St. Andre weiterhin gut gegen einen Angriff gesichert sind. Und während die Streitkräfte der Republik durch New Aragon rasen und so schnell wie möglich neu ausgerüstet zurück in die Schlacht geworfen werden, stellt sich die Frage, was Präfekt Tao gegen einen so entschlossenen Gegner auszurichten hofft.
    Jacquie Blitzer, battlecorps.org/blitzer/,
    27. Juni 3134
    Vor Xiapu, Provinz Huang-yu, Liao Präfektur V, Republik der Sphäre
    30. Juni 3134
    Eine Triarii-Kompanie hatte sich McCarron's Armored Cavalry in den Weg geworfen. Das Schlachtfeld war noch keine drei Stunden alt, da rollte der schwere Zahn Transporter über die Bodenwelle und schwankte auf dem seltenen Stück unversehrten Bodens heftig hin und her. Die riesigen Räder knickten das hohe Gras und gruben breite Furchen in den nassen Untergrund.
    Mai Uhn Wa saß in der Fahrerkabine und stützte sich mit gestreckten Armen am Armaturenbrett ab. Er starrte durch die Windschutzscheibe, über deren Panzerglas die Scheibenwischer breite Schmutzschlieren gezogen hatten. Als der Laster bebend stehen blieb, stieß er mit der Schulter die Tür auf und war sofort froh, das Gefährt und dessen waghalsigen Fahrer hinter sich zu lassen. Whit Gregori und ein anderer Widerstandskämpfer kletterten vom Rücksitz. Nach dieser Fahrt wirkte selbst der breite Schläger etwas blass.
    Ein eisiger Nieselregen fiel vom Himmel, löschte ein paar hartnäckige Brände und wusch den Qualm aus der Luft zu einem öligen Bodenbelag. Pfützen, die in allen Farben des Regenbogens schillerten, standen in riesigen Fußabdrücken und Panzerkettenfurchen. Der Korditgeruch abgebrannten Schießpulvers und Raketenfestbrennstoffs lag über allem. Mai Wa hörte ferne Rotorgeräusche, suchte den Himmel ab und zählte fünf Hubschrauber auf dem Weg nach Südosten, in Richtung der nah gelegenen Stadt Xia-pu. Saurer Regen lief ihm die Stirn herab und brannte in den Augen.
    Mai band die längeren Strähnen des grau werdenden Haars zu einem lockeren Pferdeschwanz zurück, dann zog er sich eine Dienstmütze auf, um zu verhindern, dass es ihm ins Gesicht fiel. Der alte Mann stand im einfachen Tarnanzug auf dem Schlachtfeld und betrachtete die Trümmerlandschaft.
    Die Überreste zweier BattleMechs lagen bäuchlings auf einem sanften Hang einen knappen Kilometer entfernt. Einer der beiden war am Schulterprofil, das über die Erhebung ragte, deutlich als Brandstifter zu erkennen. Das erklärte eine mehrere Quadratkilometer breite Schneise aus verkohltem Gras im Osten. Weniger weit entfernt sah er die ausgebrannten Trümmer eines Scimitar und eines MASH-Fahrzeugs. Ein auf dem Dach liegender Kampfrichter II ließ sich unter Umständen noch reparieren, ebenso ein Po II, dem zwar eine Antriebskette fehlte, der sonst aber unbeschädigt aussah. Der Po war dun-kelblau-metallic mit grünen Verzierungen lackiert und trug das stolze Wappen eines Ritters mit rotem Helmbusch, das Abzeichen der McCarron's Armored Cavalry.
    »Sao-shao McCarron wird sich hier irgendwo aufhalten«, stellte der San-ben-bing fest, als er Mai Wa einholte, und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Po.
    Mai Wa nickte Gregori zu. »Warten Sie hier.« Gregori konnte seine Zunge nicht im Zaum halten und Mai Wa hatte keine Lust auf eine Begleitung, die seine Aufgabe noch schwieriger machte,

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