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Gezeiten des Krieges

Gezeiten des Krieges

Titel: Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Soldaten wurden vorausgeschickt, um die Kisten sicher im Frachtraum des Neunauge zu verstauen.
    Nachdem Carson Rieves sie entlassen hatte, blieb ihnen nur ein kurzer Fußmarsch die Rampe hinab und über den schlammigen Boden. Evan wartete nicht lange, bevor er fragte. Sie hatten kaum die Landungsschiffsrampe verlassen. »Kriegerhaus?«
    »Das können wir später besprechen, Evan.«
    Evan hielt an und beachtete Yung-Tes Verärgerung gar nicht, der es sichtlich eilig hatte, das Neunauge zu erreichen, aber nicht bereit war, die beiden allein zu lassen. »Mehr Geheimnisse, Mai Uhn Wa? Ich soll dir doch wieder vertrauen.«
    Der ältere Krieger nickte. »Ja, und ich habe nichts vor dir verborgen, was irgendeine Bedeutung für dich hätte.« Er nahm seinen früheren Schüler am Arm und zog ihn weiter. »Hinter der Gründung des Ijori De Guäng stand mehr als mein Interesse an einer einfachen Widerstandsorganisation«, gab er zu. »Und ich hätte dich zu gegebener Zeit darüber in Kenntnis gesetzt.«
    Das Neunauge war nur noch weniger als fünfzig Meter entfernt. Evan sah, dass erst eine Kiste verladen war, und hielt noch einmal an. »Manchmal gibt es keine gegebene Zeit, Mai Uhn Wa. Vielleicht solltest du es mir jetzt erzählen.«
    »Auf dem Flug, Evan.« Der alte Mann schaute in den Eisregen hoch. »Wo wir zumindest trocken sitzen, qing?«
    »Und Märchen helfen, die Zeit zu vertreiben«, kommentierte Yung-Te säuerlich.
    Es würde offensichtlich schwer werden, sich an Michael Yung-Te zu gewöhnen. Die ständige Anwesenheit eines Konföderationsagenten störte Evan erheblich - und ebenso die möglicherweise daraus entstehenden Probleme für seine Pläne. Maskirovka-Agenten waren dafür ausgebildet, Geheimnisse zu entdecken. Und Evan hatte noch einige.
    Manche drängender als andere.
    Doch jetzt hatte er genug Zeit geschunden. Sein unübersehbares Zögern hatte bereits verwirrte Blicke Mai Was und Verärgerung bei dem Agenten zur Folge. Verärgerung, die sich schnell in Besorgnis verwandelte, als er den voll beladenen Hubschrauber sah, in dem es kaum noch Platz für die Passagiere gab.
    »Wo?«, setzte Yung-Te an und hielt sie vor der Tür an. Dann fiel sein kalter Blick auf Evan. »Sie haben diesen Nachschub gestohlen.«
    Evan schlug gegen die Seitenwand der vorderen Kabine und drehte den Zeigefinger durch die Luft -als Zeichen für den Piloten, die Rotoren anzuwerfen und sie von hier wegzubringen. »Ich hatte Befehl, beim Beladen von Frachtmaschinen zu helfen. Niemand hat mir gesagt, ich sollte mich dabei auf die Hubschrauber der Garde beschränken.«
    Der Motor des Neunauge erwachte mit einem Stakkatohusten zum Leben. Es verwandelte sich schnell in ein tiefes Wummern. Mai Uhn Wa starrte seinen Schüler mit einem Ausdruck an, in dem sich Respekt und Besorgnis um Evans Wohlergehen vermischten. Aber Evan fand es erheblich schlimmer, ohne ausreichende Ausrüstung Ziel eines Militärschlags zu werden, als die Maskirovka zu verärgern.
    »Raketen. Aktivatoren.     Fa-Shih -Rüstungen.«
    Yung-Te las die Kistenaufschriften, die er erkennen konnte. »Sie haben Fa-Shih-Rüstungen mitgehen lassen? Sang-shao Rieves wird dieser Diebstahl nicht gefallen.«
    »Kann durchaus sein«, gab Evan zu. Er musste brüllen, um sich über dem Lärm des Hubschraubers verständlich zu machen. Er schob sich an dem Mask-Agenten vorbei, stieg ein und hockte sich neben die Schiebetür. »Wollen Sie gehen und es ihm sagen? Ich bin sicher, Sie können im nächsten Transporter, den Rieves nach Chang-an schickt, nachkommen.«
    Mai Wa schaute den Agenten an, zuckte die Achseln und stieg ebenfalls ein. Er hustete lange und heftig, und nagte dann schnell hinter vorgehaltener Hand: »Du spielst ein gefährliches Spiel, Evan. Unterschätze diesen Mann nicht.« Dann entfernte er sich von dem Konservatoriums-Kadetten, als habe Evans kleiner Diebstahl nichts mit ihm zu tun.
    Evan leckte sich die Lippen und erwiderte den abgelenkten Blick des Agenten. »Rein oder raus, Sir. Die Zeit drängt.«
    Michael Yung-Te lächelte. Nicht gerade eine Geste des Respekts, aber so etwas Ähnliches. Es war das Lächeln eines Spielers, der den Ausgang des Münzwurfs einräumte, wenn nicht sogar einen guten Eröffnungszug. »Wir beide sind noch nicht miteinander fertig«, versprach er. Mit einem letzten Blick auf die an Bord verstauten Behälter sprang er in den abhebenden Hubschrauber.
    Evan rollte die schwere Tür zu.
    »Willko mm en auf Liao.«
    Schiff am

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