Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
Vom Netzwerk:
stecken.«
    »Bestimmt kann ich es etwas geschickter anstellen«, erwiderte Sadie. In Wahrheit hatte sie jedoch keine Ahnung, wie sie es in Worte fassen sollte, ohne als verrückt hingestellt zu werden und ohne die Glaubwürdigkeit ihrer Firma aufs Spiel zu setzen.
    »Es deutet nichts auf einen Einbruch hin. Vielleicht hatte er einen Schlüssel. Offenbar ist auch nichts gestohlen oder gar beschädigt worden. Himmel, vielleicht war er auch nur verdammt neugierig, wie gut die Hälfte der Typen, mit denen wir es zu tun haben.«
    Sadie nickte. »Du hast recht.«
    »Wenn er tatsächlich etwas gestohlen hat, wäre das allerdings ein Problem. Selbst wenn er einen Schlüssel hatte, gäbe ihm das noch lange nicht das Recht, fremdes Eigentum zu entwenden.«
    »Schätze, ich habe keinen Beweis dafür, dass er nicht einfach
nur so durchs Haus gegangen ist. Er könnte einen eigenen Schlüssel gehabt haben oder durch die Hintertür reingekommen sein, die ich nicht abgeschlossen habe.«
    »Wenn es dich beruhigt, kann ich Petrovich anrufen und es ihm sagen«, bot Zack an.
    Sadie und Zack saßen draußen auf der überdachten Veranda. Sie hatten die Atemschutzmasken abgenommen, und Zack hatte sich gerade seine zweite Zigarette angesteckt. Es regnete schon seit Wochen. Seattle schien einen Rekord aufstellen zu wollen. Es goss in Strömen, und die Zweige der über fünf Meter hohen Schuppentanne im Hof bewegten sich in dem starken Regen auf und ab. Die feuchte Luft ließ Sadie frösteln – oder vielleicht war es auch Angst. Sadie rieb sich die Arme, um sich zu wärmen.
    »Würdest du Petrovich anrufen, wenn du an meiner Stelle wärst?«, fragte Sadie.
    »Wenn ich wie du meine Zeit damit verbringen würde, mit Toten zu sprechen, würde ich mich wahrscheinlich bis zur Besinnungslosigkeit besaufen.«
    »Nett. Wirklich nett«, murmelte sie.
    Zack lachte leise, machte einen Lungenzug und klopfte die Asche seiner Zigarette über dem Geländer aus.
    »Wenn du wirklich zur Polizei gehen willst, werde ich dir natürlich den Rücken stärken, Sadie, das weißt du.«
    »Aber?«
    »Aber in dem Fall solltest du darauf gefasst sein, dass dann erst recht die Kacke am Dampfen ist. Die Polizei wird wissen wollen, warum du nicht gleich angerufen hast. Ich für meinen Teil würde die Finger davon lassen.«
    Sadie kaute an einem abgebrochenen Fingernagel.

    »Was ist, wenn er aus einem anderen Grund im Haus war? Wenn er es getan hat, Zack?«
    »Du meinst, er hat diese Leute umgebracht?«
    Sadie nickte.
    »Laut Petrovich handelt es sich um Mord mit anschließendem Suizid. Er ist doch nicht aus heiterem Himmel zu diesem Urteil gelangt. Es gab stichhaltige Beweise, und du kannst deinen Arsch darauf verwetten, dass er sie doppelt und dreifach überprüft hat.«
    Sadie war wenig überzeugt.
    »Ich bin gleich wieder da.« Sie setzte die Atemschutzmaske wieder auf, streifte die Handschuhe über und ging durch die Hintertür ins Haus zurück.
    Im oberen Stock saß Trudy Toth immer noch mit angezogenen Knien auf dem Bett und wiegte sich hin und her. Sie war völlig weggetreten und schaute nicht einmal auf, als Sadie das Zimmer betrat.
    »Hat Grant das getan?«, fragte Sadie. »Hat Ihr Mann Sie getötet?«
    Trudy schaukelte weiter hin und her, und ein Hautfetzen an der klaffenden Wunde an ihrem Hals hob und senkte sich im Rhythmus der Bewegung.
    »Was ist mit Kent Lasko? Sollte ich mir Gedanken machen, weil er hier im Haus war?«
    Keine Antwort.
    »Nun, ich werde Ihr Schweigen einfach als ein Nein deuten, okay?«, bemerkte Sadie schnippisch.
    Trudy schaukelte nur.
    »Sie sind wirklich klasse«, brummte Sadie und eilte die Treppe hinunter.

    Sie öffnete die Hintertür und rief Zack zu: »Okay, lass uns wieder an die Arbeit gehen.«
    »Bist du sicher?«, fragte er, ließ die Zigarette fallen und trat sie mit dem Schuh aus.
    »Ja, klar. Lass uns einen Zahn zulegen, damit wir die Sache hier hinter uns bringen.«
     
    Kurz vor zehn Uhr abends fuhr Sadie ihren Wagen in die Garage. Jeder Muskel ihres Körpers schmerzte, noch schlimmer als damals, als sie sich zu einem Pilates-Kurs hatte überreden lassen. Das Reinigen der Bücherregale war mörderisch gewesen.
    Von der Garage führte eine Tür in eine besonders geräumige Waschküche. Sadie hatte sich dort eine Dusche einbauen lassen, damit sie sich nach der Arbeit gleich waschen und umziehen konnte und kein Fitzelchen Schmutz in den Wohnbereich gelangte. Kaum war sie im Haus, zog sie sich aus und stopfte sämtliche

Weitere Kostenlose Bücher