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Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger

Titel: Ghost Dusters 01 - Die Geisterfeger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Roberts
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deutlich sehen, wie ich Sie jetzt sehe. Sie erscheinen mir normalerweise so, wie sie zum Zeitpunkt ihres Todes aussahen. Das ist manchmal schon ein wenig krass.«
    »Und sie reden nur.«
    »Sie reden, und ich höre zu.«
    Sadie rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. Diese
Art der Unterhaltung nervte sie. Sie hatte kein Interesse daran, dass an Maevas Schwarzem Brett oder in den Gelben Seiten für ihre Fähigkeiten geworben wurde.
    »Niemand darf es wissen«, sagte Sadie mit flehender Stimme.
    »Es muss aber bereits jemand wissen«, meinte Maeva. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie es bis jetzt völlig geheim gehalten haben. Ihre Schwester hat so eine Andeutung gemacht, als sie hier war, aber Sie haben sie ja gleich unterbrochen.«
    »Ist schon gut.«
    Drei Leute wussten von ihrer Gabe – Pam, Dawn und natürlich Zack. Die drei hielten sie manchmal bestimmt für verrückt, dessen war sie sich sicher. Doch hier und jetzt offenbarte sie ihr größtes Geheimnis einer Frau, für die diese Art von Verrücktheit sogar etwas ganz Besonderes war.
    »Ich kann Geheimnisse für mich behalten«, versicherte Madame Maeva. »Aber sagen Sie mir, worüber die Toten sprechen.«
    »Manchmal haben sie eine Botschaft. Ein andermal verleugnen sie ihr eigenes Schicksal. Ich versuche ihnen begreiflich zu machen, dass sie ihr altes Leben loslassen und ins Jenseits hinübergehen müssen. Meistens hilft es, und dann schimmert ihre Gestalt, und paff, sind sie verschwunden.«
    »Paff?«
    »Paff.«
    Madame Maeva warf den Kopf zurück und lachte. Sadie schäumte vor Wut.
    »Was zum Teufel ist mit Ihnen los?«

    »Nichts.« Maeva kicherte. »Es tut einfach gut, jemandem zu begegnen, der genauso sonderbar ist wie ich.«
    »So weit würde ich nicht gehen.«
    »Ich wette, Sie haben Ihr Talent geerbt«, sagte Maeva.
    »Die Wette verlieren Sie.« Sadie rümpfte die Nase bei dem Gedanken, dass ihre Mutter oder ihr Vater irgendwelche übernatürlichen Kräfte besaßen.
    »Hmm. Solche Dinge werden häufig vererbt, so wie braune Augen und blonde Haare. Sie müssen sich als Kind ja zu Tode erschreckt haben, als zum ersten Mal eine verstümmelte Leiche auftauchte, um mit Ihnen über das Wetter zu reden.«
    »In meiner Kindheit ist nichts dergleichen passiert. Das hab ich erst seit Kurzem in meinem Repertoire. Es fing alles an, nachdem jemand in meiner Familie gestorben war.«
    »Ich verstehe.« Madame Maeva zog die Augenbrauen hoch. »Sie sind nicht die Erste, die sich nach einem traumatischen Erlebnis einer besonderen Fähigkeit bewusst wird. Erzählen Sie weiter.«
    »Die ersten Male, als es passierte, dachte ich natürlich, ich würde nicht richtig ticken.« Sadie schloss die Augen und platzte heraus: »Deshalb habe ich eine Therapie gemacht.«
    »Hat sie etwas genützt?«
    »Ja, sie hat mich davon überzeugt, dass ich verrückt bin und dass ich weggesperrt werde, wenn ich weiterhin behaupte, Tote zu sehen.«
    »Also haben Sie es ignoriert.«
    »Ich habe es versucht, aber es hat nicht funktioniert.« Bei dem Gedanken schüttelte Sadie den Kopf.
    »Schließlich fand ich es einfacher, den Toten zu helfen, anstatt schreiend wegzulaufen. Es dauerte eine Weile, bis mir
klar wurde, dass sie mir nichts tun wollten. Trotzdem erschrak ich mich jedes Mal fast zu Tode. Auch heute tue ich das noch hin und wieder«, gestand sie. »Allmählich gewöhne ich mich allerdings daran, und ich bin froh, wenn ich den armen Leuten helfen kann.«
    Madame Maeva nickte verständnisvoll. »Sie sagten, die Geister verschwinden meistens, aber was passiert, wenn sie nicht verschwinden wollen? «
    »Ich kann sie nicht zwingen. Ich kann sie nur darauf hinweisen, dass es in ihrem eigenen Interesse ist loszulassen. Sonst bleiben sie vermutlich in einer Art Schwebezustand. Vielleicht wandeln sie irgendwo herum und spuken.« Sadie kicherte und winkte ab. »Könnten wir jetzt bitte über den wahren Grund meines Besuchs sprechen?«
    »Nein.« Maeva hob abwehrend die Hände. »Sie haben mir bereits gesagt, dass Sie einen Kerl suchen, der vermutlich ein Krimineller ist. Wie ich Ihnen und Ihrer Schwester bereits erklärt habe, möchte ich nicht, dass die Person, der ich wahrsagen soll, sich auf ihre Frage konzentriert und diese nicht laut ausspricht. Wenn ich schon alles im Voraus weiß, kommen Ihre persönlichen Gefühle mit ins Spiel, und Sie erfahren nichts, was Ihrem eigentlichen Problem dienlich wäre.«
    »Okay. Ich verspreche, mich zu konzentrieren.«
    »Soll ich die Sitzung

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