Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance
nach dem Poster aus, dann zog er sie wieder zurück. Er hatte plötzlich die schreckliche Vorstellung, dass er in das Bild wie in ein tiefes Schwimmbecken eintauchen könnte. Er zwang sich, lässig und unbesorgt weiterzuschlendern. Das nächste Poster schien Werbung für ein neues, überbewertetes Sci-Fi-Epos herauszuschreien. Als JC hinsah, verblassten die unwahrscheinlichen Raumschiffe mit ihren grellen Laserstrahlen und enthüllten ein brutal schlichtes Poster mit dem Titel: Was Sie im Fall eines Überschallangriffs beachten sollten. Es sah beängstigend aus. In der oberen Ecke war ein Datum zu lesen: 35. Oktober 2118.
JC ging weiter, beschleunigte seinen Schritt ein wenig und verfolgte die Poster, an denen er vorbeikam, mit seinen Blicken. Szenen schienen sich zu verschieben und sich langsam neu zu erfinden. Verstörende Bilder hingen an der Wand und wurden zu seltsamen Fenstern in beunruhigend fremdartige Welten und seltsame Dimensionen, und alle waren mit unbekanntem Text beschriftet – der Art von Schrift, die man in Träumen sieht: kompliziert und bedeutungsvoll, voll schrecklicher Signifikanz und wichtiger Warnungen, die man aber nie ganz erfasste. JC ging schneller und schneller, er wollte so viel sehen wie möglich, solange er konnte. Er war fasziniert. Was geringere Männer enerviert und aus der Fassung gebracht hätte, war für ihn wie Nahrung.
Und doch bestand gleichzeitig eine leise, aber sehr reale Stimme darauf, gehört zu werden und informierte ihn darüber, dass der einzige Grund, warum er so in seiner Arbeit aufging, der war, dass er nichts sonst hatte, wofür es sich zu leben lohnte. Er erlaubte sich nie, das auch nur laut zu denken. Nicht einmal, wenn er wach in seinem Singlebett lag, in den frühen Morgenstunden, wenn die Dämmerung noch weit entfernt scheint und die Gedanken eines Mannes beinahe unwillkürlich zu dem wandern, was er aus seinem Leben gemacht hat, und was er eigentlich ursprünglich damit hatte anfangen wollen. Die Zeit, wenn er auf sein Leben zurückblickt und nichts von Wert sieht, dann in die Zukunft schaut – und ebenfalls nichts anderes sehen kann. JC war immer ein Einzelgänger gewesen und auch wenn seine Arbeit alles war, was er hatte – es war mehr, als die meisten Leute besaßen.
Er würde nie eine Liebe in seinem Leben haben können, nur Geliebte. Schiffe, die in der Nacht vorbeikamen und danach nie wieder anriefen. Weil JC niemals auch nur andeuten konnte, womit er wirklich seine Brötchen verdiente, ohne sie davonzuscheuchen. Also sagten die Frauen, denen JC begegnete, wenig, blieben für sich und hinterließen keine Spuren. Und es hatte seit Monaten keine mehr gegeben. Aber JC schien sich nicht viel daraus zu machen. Man kann auch einsam sein, wenn andere Menschen im Raum sind. Wenn es nicht die richtigen sind.
Mit den weiblichen Agenten des Instituts konnte er ebenfalls nichts anfangen. Sie waren zu ehrgeizig, zu traumatisiert oder zu gestört. Es gab immer etwas. Also lebte JC allein und sagte sich, dass er es so mochte. Allerdings hielt er sich selbst beschäftigt, sodass er sich das nicht zu oft sagen musste.
Er liebte seine Arbeit. Sie war faszinierend. Immer gab es etwas Neues.
Wirklich entzückt und hingebungsvoll beobachtete er die Poster dabei, wie sie sich änderten.
Sein Job ließ ihn nie im Stich.
***
Weiter von JC entfernt als einfache Maßstäbe es hätten messen können, schlenderte Happy durch die leeren, weiß gekachelten Korridore. Er betrachtete seine Umgebung mit großen, fragenden Augen. Schließlich nahm er einige Pillen verschiedenster Art ein und endlich war er in genau der richtigen Stimmung. Seine Schritte federten, sein Rücken war durchgedrückt und seine Gedanken rasten mit tausend Meilen pro Sekunde. Sein erfahrener Verstand konnte ein Dutzend verschiedener gegensätzlicher Chemikalien gleichzeitig vertragen und immer noch mitbekommen, was gerade um ihn herum passierte. Happy lächelte grimmig, seine Augen blinzelten kaum und er wartete nur darauf, dass etwas richtig Bösartiges auftauchte und sich zeigte, sodass er sich mit lautem Schreien darauf stürzen und es niederwerfen konnte, bevor er ihm kräftig in den Hintern trat.
Wenn Happy die richtigen Medikamente eingenommen hatte, war er in der Lage, auf eine Banshee zuzugehen und sie zu fragen, ob sie die neuesten Schlager kannte.
Seine geistigen Schilde waren fest an Ort und Stelle und wurden von den verschiedenen Chemikalien, die in seinen zerschlagenen grauen Zellen um
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