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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Bremsen quietschten schmerzhaft, die Waggons zitterten und kamen schlitternd zum Halt. Wolken von Dampf wallten entlang der Bahn und der langen Wagenreihe auf; dicker, beinahe cremiger Dampf, der nach Schwefel und Blut stank, nach verfaultem Fleisch und verdorbener Milch. JC wandte den Kopf ab. Melody beugte sich so tief über ihre Instrumente, als könne sie sie mit ihrem Körper beschützen. Happy starrte mit Abscheu und Faszination in die langsam dünner werdende Dampfwolke und verzog das Gesicht vor Schrecken und Ekel. JC zwang sich, wieder zu dem Zug hinzuschauen. Der Dampf löste sich langsam auf und enthüllte eine Kette von Waggons, die sich die ganze Plattform entlangzog.
    Jedes einzelne Abteil war mit Leuten vollgestopft; Männer und Frauen, die früher am Tag in der Falle gefangen und auf Nimmerwiedersehen fortgebracht worden waren, bis jetzt. Sie waren bereits seit Stunden eingesperrt, reisten Gott-weiß-wo durch die dunklen Tiefen unter der Erde entlang. Es hatte sie wahnsinnig werden lassen, und jetzt hatten sie sich gegeneinander gewandt. JC, Happy und Melody sahen hilflos zu, als die gefangenen Passagiere mit bloßen Händen aufeinander losgingen. Halbnackt, die Kleider zerrissen und in Fetzen, kämpften sie gegeneinander und zerrissen sich wie Tiere, ihre Gesichter von wilder, primitiver Wut verzerrt. Sie mordeten, vergewaltigten und fraßen einander. Sie lachten, weinten und heulten wie die Verdammten, zu denen sie geworden waren. Blut, Exkremente, Urin und andere Körperflüssigkeiten der Organe, die man herausgerissen hatte, waren über die Fenster gespritzt und geschmiert, aber nicht genug, um den Horror drinnen zu verstecken. Das Brüllen aus dem Inneren der Waggons war beinahe unerträglich, eine schreckliche Mischung von Geräuschen, die ein menschlicher Mund niemals hätte von sich geben dürfen.
    JC, Happy und Melody sahen alles, und es war, als blickten sie in die Hölle.
    JC packte Melody an den Schultern und schob sie von dem Anblick fort. Er zwang sie so, sich stattdessen auf die Instrumentenanzeigen zu konzentrieren. Es half ihr, sich zu stabilisieren. Ein bisschen wenigstens. Ihr Beben und Zittern ließen nach, und sie kämpfte darum, zu verstehen, was die Anzeigen ihr sagten. Happy lag zu einem Ball zusammengerollt auf der Plattform, während ihm Tränen hinter den zusammengepressten Augen hervorschossen. JC schüttelte auch ihn heftig an der Schulter, er trat ihn sogar ein paar Mal, aber Happy war jenseits solcher Bemühungen. JC überließ ihn widerwillig seinem Elend. Da war nichts, womit er Happy helfen konnte, aber er musste daran glauben, dass er noch etwas für die in den Waggons gefangenen Menschen tun konnte.
    Er lief zur nächsten Tür und versuchte sie aufzuzwingen, aber sie rührte sich nicht, egal, welche Kraft er aufbot. Er strengte sich an, bis die Finger und Rückenmuskeln schmerzten. Nichts half. Er rannte die ganze Länge des Zuges ab, versuchte Tür um Tür, doch er konnte keine einzige bewegen. Der Zug würde seine Beute nicht so einfach aufgeben. JC schlich schwer atmend über den Bahnsteig hinweg zurück. Er hatte Angst, schlug mit den Fäusten gegen die Waggonfenster und schrie sich heiser, um so die Leute darin zu erreichen. Er wollte sie dazu bringen, seine Gegenwart zur Kenntnis zu nehmen, er wollte, dass sie aufhörten, aufeinander loszugehen, wenn auch nur für einen Moment. Aber kein Mensch bemerkte ihn auch nur, so waren sie mit den schrecklichen Dingen beschäftigt, die sie taten, und mit ihrer eigenen Qual. JC war nicht einmal sicher, ob sie wussten, dass der Zug angehalten hatte.
    Er versuchte es auch an den Türen ganz vorne, die dem Triebwagen am nächsten waren, und probierte, seine Finger in den winzigen Spalt zwischen den Türen zu zwängen.
    »Glaubst du wirklich, das ist eine gute Idee?«, fragte Melody und versuchte, den Lärm zu übertönen. »Willst du diese Tiere wirklich auf uns loslassen? Hör doch nur mal hin!«
    »Sie sind hier die Opfer!«, schrie JC wild. »Das ist nicht ihre Schuld! Sie wurden dazu gebracht. Vielleicht ... wenn wir sie herauslassen, dann sind sie wieder sie selbst. Wir müssen es versuchen! Wir müssen wenigstens ein paar von ihnen retten ...!«
    Aber er konnte die Türen nicht öffnen. Schließlich ging er ein paar Schritte zurück. Er atmete schwer und wünschte sich verzweifelt, etwas tun zu können. Dann fiel sein Blick auf Happy, der immer noch zusammengerollt auf dem Bahnsteig lag und rannte zu ihm hinüber. Er

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