Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance
kannst, wen sie hierher geschickt haben. Du kannst dich ja zurückziehen, wenn du auch nur vermutest, dass sie wissen, dass man sie belauscht.«
Happy seufzte dramatisch, aber sie alle wussten, dass er es tun würde. Er konnte einer Herausforderung nie widerstehen, besonders nicht, wenn man dabei leise und heimlich vorgehen musste. Sein Gesichtsausdruck wurde leer und seine Augen bekamen einen verlorenen Blick, der durch alles hindurchsah, als er seine Gedanken los- und still und unsichtbar durch die verlassene Station davonschweben ließ. Sein Verstand war jetzt wie ein kalter, tiefer Teich, ruhig und konzentriert und völlig unberührt von all den Pillen, die er zuvor genommen hatte. Sein abgehärteter Metabolismus verbrannte die Wirkstoffe beinahe so schnell, wie er sie nehmen konnte. Seine Gedanken stiegen auf, drangen durch die Schichten von Beton und Stein und Metall und glitten durch dunklen Raum auf der Suche nach den flammenden Lichtern der menschlichen Gedanken. Und dann zuckte er plötzlich zusammen, die Hände an seiner Seite ballten sich unbewusst zu Fäusten.
»Oh Mann, das ist übel, echt übel. Melody hatte recht. Sie haben einen Computer aus einem Katzenhirn gemacht. Seine Gedanken sind wie NATO-Draht ... Er wurde gezwungen, Dinge zu sehen, über die kein Lebender jemals etwas wissen sollte. Es ist ständig an der Grenze zum Wahnsinn, aber die Technik hält es zurück. ... Armes Ding. Armes Ding! ... Wartet mal, jetzt sind da menschliche Präsenzen. Zwei, ein Mann und eine Frau. Sehr starke Präsenzen, die Frau hat ein Gemüt wie eine parfümierte Stahlfalle und der Mann ... Verdammt, seine Gefühle sind so tief verborgen, dass sie beinahe ursprünglich sind. Au! Au, das tat weh!«
Happy hielt sich mit beiden Händen den Kopf und schüttelte ihn heftig. Als er Melody und JC wieder ansah, waren seine Augen wieder normal.
»Diese Frau ist eine erfahrene Telepathin – sie hat mich in dem Moment rausgeworfen, in dem sie mich entdeckte.« Er legte den Kopf schief, als lausche er auf etwas. »Nein, das war’s. Ich empfange nichts mehr. Sie hat gute psychische Schilde an Ort und Stelle. Und unglücklicherweise wissen sie jetzt, dass wir wissen, dass sie da sind.«
»Ich hasse solche Sätze«, nörgelte Melody. »Man weiß nie, wo die enden.«
»Diese neue Telepathin, könnte sie sich in deinen Verstand einmischen?«, fragte JC. »Und dich daran hindern, aufzunehmen, was hier unten wirklich geschieht?«
»Nein«, sagte Happy sofort. »Das wüsste ich. Sie ist gut, aber nicht so gut.«
»Hast du Namen aufgeschnappt?«, fragte Melody. »Wenn man weiß, wer die sind, könnten wir vielleicht herausfinden, wie wichtig dieser Spuk für das Projekt ist. Es kann nicht Red McCoy sein, er ist bis 2018 im Vereinigten Königreich gesperrt. Und das Animal operiert dieser Tage nur von Paris aus.«
»Dann bleiben nur Janus Scott, Meredith deLancie und Tetsuo Darque«, zählte JC auf. »Alles Spieler der ersten Liga, alle mit Erfahrung im Londoner Spuk und jeder um Klassen besser als wir. Und das sind nur die üblichen Verdächtigen.«
»Wenn das wirklich eine Telepathin der A-Klasse wäre, dann hätte sie mein Gehirn beim ersten Kontakt gegrillt«, unterbrach Happy. »Ich sag doch, sie ist gut, aber ich bin besser.«
»Vielleicht sind alle großen Spieler des Projekts grade anderweitig beschäftigt«, gab Melody zu bedenken. »Wie unsere. Und sie haben die Besten geschickt, die sie haben. Genau wie unsere Seite.«
»Wir können nur hoffen«, entschied JC. »Ich hab mich noch nie direkt mit einem Projekt-Agenten angelegt, und ich glaube, ich würde es gern dabei belassen. Ich meine, ja, ich hab das ganze Instituts-Training für körperlichen und psychischen Kampf mitgemacht, aber ich bin wirklich keiner, der einfach so draufhaut.«
»Mir gefällt es ganz gut, einfach so draufzuhauen«, sagte Melody trocken. »Aber ich verstehe, was du meinst. Projekt-Agenten sind trainierte Killer und Psycho-Attentäter. Ich bin nur der technische Support.«
»Und ich bin nur ein depressiver Telepath und überhaupt kein Kämpfer«, setzte Happy hinzu. »Ich kämpfe nicht. Das steht nicht in meinem Vertrag.«
»Wir haben keine Verträge«, gab JC zu bedenken.
»Nun, es wäre in meinem Vertrag, wenn ich einen hätte«, sagte Happy. »Gott, wir brauchen echt eine Gewerkschaft. Weißt du, ich glaube nicht, dass ich jemals einen leibhaftigen Projekt-Agenten getroffen habe.«
»Das tun nur wenige und überleben«, sagte JC
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