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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wenigstens eine gute Erinnerung haben, die ich in die Finsternis mitnehmen kann. Weißt du, wo wir hingehen wenn wir ... gehen?«
    »Nicht sicher.«
    »Na toll.«
    »Das ist alles ganz schön verfahren, nicht?«, meinte JC. »Wir sollten das nicht tun. Unsere Gefühle machen uns verwundbar. Der Feind wird dich verletzen wollen, um mich zu treffen.«
    »Wie kann er mich denn verletzen?«, fragte Kim. »Ich bin tot. Das Schlimmste, was je mir passieren konnte, ist mir schon passiert. Wer ist dieser Feind überhaupt? Was will er mit dir und mir? Was geht hier vor, JC?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete JC. »Aber ich fange an zu glauben, dass es vielleicht mehr ein Was als ein Wer ist. Kannst du etwas fühlen? Oder sehen? Die Toten können viele Dinge sehen, die den Lebenden verborgen bleiben.«
    »Irgendwann wirst du mir sagen müssen, woher du solche Dinge weißt«, sagte Kim. »Hmmm ... Ich glaube, ich kann eine völlig neue Richtung sehen – oder spüren -, die ich nie vorher wahrgenommen habe. Da ist etwas hier. Aber ich habe Angst, es mir genauer anzusehen. Es wäre so, als ginge ich einen endgültigen, unwiderruflichen Schritt, und gäbe zu, dass ich nicht länger am Leben und damit auf die Dinge beschränkt bin, die nur die Lebenden tun können. Ich fühle mich nicht tot. Gar nicht! Ich fühle noch menschliche und lebendige Dinge, und ich habe Angst, sie aufzugeben, weil das hieße, dass ich dich aufgebe, JC, und wie ich für dich empfinde.«
    »Dann tu es nicht«, sagte JC sofort. »Sieh weg. Mit solchen Sachen fertig zu werden, ist meine Angelegenheit. Ich werde herausfinden, wer oder was hinter alldem steckt und ihn oder es zahlen lassen. Das ist mein Job.«
    »Ich liebe es, wenn du so frech und selbstsicher klingst«, sagte Kim. »Es gibt mir Hoffnung. Sag mir, für was steht JC?«
    »Josiah Charles«, sagte JC nach kurzem Zögern.
    »Ah.« Kim dachte einen Moment darüber nach, dann lächelte sie breit. »JC klingt super.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Warum ist das Leben so unfair? Warum musste ich sterben, um meine wahre Liebe zu finden?«
    »So ist das Leben nun einmal«, sagte JC. »Und der Tod manchmal auch.«
    Aus der Dunkelheit am Ende des Bahnsteigs erklang auf einmal das Donnern eines herannahenden Zugs. Es stieß in die Luft wie eine gewaltige, hungrige Bestie. JC ging automatisch ein paar Schritte nach vorn, um seinen Körper zwischen Kim und den herannahenden Zug zu bringen, um sie zu schützen. Kim kicherte unwillkürlich.
    »JC, Süßer, ich bin ein Geist, schon vergessen? Ich brauche keinen Schutz.«
    »Tot zu sein heißt noch lange nicht, dass du jenseits aller Möglichkeiten bist, dich zu verletzen«, erwiderte JC.
    »Was?«, fragte Kim. »Ich bin nicht einmal sicher, obwohl ich tot bin? Wie unfair ist das denn? Und wann genau wolltest du mir das sagen?«
    »Hab ich doch grade getan. Können wir uns jetzt auf die sich nähernde Bedrohung konzentrieren?«
    »Darüber sprechen wir später noch einmal«, sagte Kim.
    »Ganz toll«, meinte JC.
    Das ansteigende Röhren des Zugs wurde jetzt zu laut, um sich weiter unterhalten zu können, und dann schoss die Bahn in die Station. Die komprimierte Luft, die der Triebwagen vor sich herschob, stank dermaßen, dass JC tatsächlich davor zurückwich. Der Zug donnerte an ihm vorbei. Die Lok triefte vor Blut, so als sei sie in tausende Liter des Lebenssaftes getaucht worden, und dahinter kamen Waggons, die man mit Graffiti aus frischem Blut beschmiert hatte. Einiges davon rann noch die Stahlwände herab. Als die Waggons am Bahnsteig endlich zum Halt kamen, erkannte JC ein paar der hingeschmierten Worte und rümpfte unwillkürlich die Nase.
    »Was?«, fragte Kim. »Was ist denn, JC? Kennst du diese seltsame Schrift?«
    »Ja«, sagte JC widerwillig. »Das ist henochisch. Eine künstliche Sprache, die man in elisabethanischer Zeit erfand, damit Menschen mit Engeln, Dämonen und Luftgeistern sprechen konnten.«
    »Henochisch? Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Das haben nicht viele und das ist auch besser so. Es ist keine Sprache für alltägliche Konversation. Der Name stammt von Henoch, nach dem Alten Testament die erste Stadt der Menschen.«
    »Lass die Geschichtsstunde mal weg, Süßer. Kannst du sie lesen?«
    »Nein. Ich hätte wirklich mehr lernen sollen. Auch wenn ich bezweifle, dass sie irgendetwas sagen, was wir wissen wollen.«
    Dampf kringelte sich um die lange Reihe von Waggons, dick und ranzig, er stank nach Schwefel und bitterem Honig,

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