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Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance

Titel: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Green, S: Ghost Hunters: Unheil aus der Tiefe - Ghost of a Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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beinahe, blind und allein, er schlug hilflos um sich und schrie unzusammenhängend seinen Trotz heraus. Doch sein einziges Bedauern war, dass sein Tod bedeutete, Kim im Stich lassen zu müssen.
    Es tut mir leid, Kim, sagte oder besser dachte er. Es tut mir so leid.
    Und dann konnte er – unglaublicherweise – wieder sehen. Ein gewaltiges Licht strahlte in ihm auf. Es erfüllte ihn von Kopf bis Fuß und brach aus seinen Augen heraus. Die Dämonen schrien vor Wut und Schreck auf und wichen zurück. Sie waren nicht in der Lage, das schreckliche Licht auszuhalten, das aus JCs wundersam geheilten Augen brach. Immer mehr Licht drang aus JC heraus, wurde stärker und immer schrecklicher, wurde heller und heller bis es unmöglich schien, dass eine einzige kleine sterbliche Hülle dies alles in sich tragen sollte. Das Licht heilte JC und stellte seine Kraft wieder her, schloss all seine Wunden in einem Moment und erfüllte ihn mit unglaublicher, neuer Energie. JC stand aufrecht und stark in der Mitte des Waggons, umringt von winselnden, furchtsamen Dämonen, die sich vor ihm verkrochen und davonstoben, aber er lachte ihnen in die erschrockenen Gesichter.
    Er hatte nicht nach dem Licht gerufen oder es erwartet, aber er hatte von solchen Dingen gehört. Dass manchmal, bei sehr seltenen Gelegenheiten, ein solches Licht als ein Geschenk von außen kam, von einer wirklich großen Macht aus dem Jenseits – aber es war selten, so selten. Sicher hätte er sich selbst nie für würdig gehalten. Aber das Licht war da und es stand ihm zur Verfügung, und jetzt war er stark und wiederhergestellt. Er sah sich um und dachte, dass er niemals so klar gesehen hatte. Er hob seine Hände. Beide waren wieder geheilt. Er ließ den verbeulten und verkratzten Schlagring fallen. Er brauchte ihn nicht mehr. Er ging weiter nach vorn, ans Ende des Wagens und zu Kim.
    Einige der Dämonen versuchten, gegen ihn anzugehen, aber sie mussten schnell erkennen, dass sie das nicht konnten. Sie konnten weder das Licht ertragen, das aus seinen wiederhergestellten Augen schien, noch waren sie imstande, der neuen Kraft, die seine Arme erfüllte, etwas entgegenzusetzen. Er schlug sie nieder, zerschmetterte ihre Knochen und zerriss ihre verfaulten Körper mit bloßen Händen. Seine schlichte Berührung war genug, um das dämonische Fleisch zu verbrennen und Blasen werfen zu lassen, und selbst ihre stärksten Attacken konnten ihn nicht mehr verletzen. Das Licht schien nur umso grimmiger in ihm, bis er nichts weiter tun musste, als die Dämonen zu berühren, um sie sofort in Flammen aufgehen zu lassen. Sie hinterließen lediglich Asche.
    Die meisten der noch verbliebenen Dämonen verschwanden. Sie rannten fort und fielen lieber wieder in die Hölle, als dem ins Auge zu blicken, was er geworden war. Als JC das Ende des Waggons erreicht hatte, genügte das Licht in seinen Augen, die letzten Dämonen einfach zu nichts verblassen zu lassen, wie die letzten Überreste eines Albtraums.
    JC sah auf die geschlossene Tür vor ihm, sie schmolz und floss in Bächen von flüssigem Metall davon. Die Tür dahinter, die in den nächsten Wagen führte, explodierte unter dem Druck seines Blicks. Und so kam er endlich zum letzten Waggon und dort wartete Kim Sterling auf ihn. Keine Dämonen mehr, kein höllisches Licht. Nur Kim, an die Schlusstür gekreuzigt. Glühende ektoplasmische Nägel waren durch ihre gespenstischen Hände und Knöchel getrieben. Ihr Kopf hing herab, ihre langes, rotes Haar bedeckte das Gesicht. Sie rührte sich nicht. Aber als JC ihren Namen sagte, hob sie den Kopf und sah ihn. Sie lächelte. Ihre Blicke trafen sich und das Licht in JCs Augen leuchtete nur umso heller.
    Die glühenden Nägel verschwanden unter JCs Blick und Kims gespenstisches Fleisch heilte sofort. Sie flog durch den Wagen auf ihn zu, ihr langes, weißes Kleid wehte in einer Brise, die er nicht spürte und JC schritt in hellem Schein durch den Waggon, um sie in Empfang zu nehmen. In der Mitte kamen sie zusammen, und der ganze Raum war von ihrer Liebe erfüllt, einer so gewaltigen Kraft, dass sie die Luft wie große Flügel zum Vibrieren brachte.
    JC griff nach ihr und sie nach ihm, doch seine Finger glitten durch die ihren hindurch. Denn er lebte und sie war nur ein Geist. Es gab Dinge, die selbst das Licht nicht ändern konnte.
    Sie standen nah beieinander, so nah, wie es nur ging und sahen sich in die Augen. Das Licht machte Kim nichts aus.
    »Wir können uns nie berühren«, sagte JC.

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