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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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unmittelbar gefährlich, konnten aber im weiteren Verlauf zu einem Problem werden. Jede Banderole war ja mit dem Namen der Bank bedruckt und würde später beweisen, dass das Geld aus diesem Raubüberfall stammte. Ohne die Banderolen mussten wir schon auf frischer Tat ertappt werden, wenn die Scheine mit dieser Bank in Verbindung gebracht werden sollten.
    Ich hörte wieder das Dröhnen des Hubschraubers über uns und fragte mich, wie lange es dauern würde, bis sie ein Kommando mit Sturmgewehren und Panzerwesten die Treppe heraufschicken würden. Hsius Hände zitterten, als sie Hundert-Ringgit-Scheine in einen schwarzen Müllsack stopfte.
    » Werden wir etwas dagegen unternehmen?«, fragte sie.
    » Wogegen?«
    » Gegen den Hubschrauber.«
    » Unser erster Fluchtplan ist im Eimer«, sagte ich. » Über das Dach kommen wir nicht mehr weg. Jemand muss den Wheelman ans Funkgerät holen.«
    Vincent kam hinter mir heran, tippte mir auf die Schulter und reichte mir unser schwarzes Motorola-Sprechfunkgerät. Natürlich würde die Polizei auf allen Frequenzen mithören, dieses Gerät war jedoch mit einem digitalen 256-Bit-Zerhacker ausgestattet, der den Sprechverkehr verschlüsselte und wie ein weißes Rauschen klingen ließ. Die Cops konnten exakt unsere Frequenz abhören, ohne zu ahnen, dass wir kommunizierten. Ich drückte auf die Sprechtaste. » Fensterputzer?«
    » Hier«, sagte Alton.
    » Der Weg über das Dach ist dicht. Wir müssen zu Plan B übergehen. Schaff den gepanzerten Wagen heran. Wir müssen als Sicherheitspersonal verkleidet wegfahren. Wenn wir alles richtig machen, merkt kein Mensch, dass wir es sind.«
    » Könnte haarig werden. Ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Bullen rauskriegen, dass wir den Spezialaufzug benutzt haben. Sie können jeden Augenblick in der Garage aufmarschieren und den ganzen Laden in eine Schießbude verwandeln.«
    » Das müssen wir riskieren«, sagte ich. » Halte den Geldtransporter startbereit, sowie die Aufzugtür aufgeht, okay?«
    » Beeilt euch.«
    » Roger«, sagte ich und warf Vincent das Funkgerät zu.
    » Was zum Teufel machen wir jetzt?«, fragte Hsiu.
    » Eine Einzahlung«, sagte Angela.
    Sie holte die beiden goldenen Schlüssel heraus, die Marcus jedem von uns gegeben hatte, und hielt sie hoch. Es waren Schließfachschlüssel.
    Sie erinnern sich, wie der Bankmanager Angela zu einem besonders günstigen Preis ein privates Sicherheitsschließfach außerhalb der Tresorkammer angeboten hatte? Monate, bevor wir angefangen hatten, das Ding zu planen, hatte Marcus über eines seiner Offshore-Unternehmen zwölf der größten privaten Schließfächer der Bank gemietet– völlig legal, mit Papieren und allem Drum und Dran, unter verschiedenen gefälschten Identitäten, über die Marcus verfügte. Zurzeit waren diese Schließfächer leer.
    Wir waren hier, um sie zu füllen.
    Statt die Beute mitzunehmen, würden wir Marcus’ Schließfächer allesamt bis an den Rand mit Bargeld vollstopfen und hinausspazieren. Denn, wissen Sie, selbst wenn eine Bank ausgeraubt wird, kann man nicht einfach die Schließfächer der Kunden aufmachen und nachsehen, ob etwas geklaut wurde. Die Fächer sind privat, und die Bank hat nicht mal das Recht zu wissen, was drin ist. Ohne einen Gerichtsbeschluss bleiben diese Fächer geschlossen, auch nach einem Banküberfall. Wenn wir das Geld da hineinlegten, konnte jeder von uns noch nach Jahren mit einer neuen Identität zurückkommen und das Geld völlig legal abholen. Natürlich würden zwanzig Prozent an Marcus gehen, aber das spielte keine Rolle. Damit, dass ihm dieser Plan eingefallen war, hatte er uns alle stinkreich gemacht.
    Es war genial.
    Und diese Schließfächer waren groß. Jedes Fach war sechzig Zentimeter hoch, sechzig Zentimeter tief und neunzig Zentimeter lang. Das ist rund ein Drittel Kubikmeter. Zwölf Stück davon waren fast vier Kubikmeter. Optimal gepackt, würden wir mehr als drei Millionen Banknoten erbeuten. Überschlägig gerechnet sind das zwischen dreißig und fünfzig Millionen Dollar in nicht registrierten, nicht zurückzuverfolgenden Scheinen. Ich lächelte, als ich die Schlüssel aus der Tasche holte.
    Das ganze Geld würde nur fünf Meter weiter wandern.

ZWEIUNDFÜNFZIG
    Atlantic City
    Die Männer des Wolfs erwarteten mich in dem geschlossenen Striptease-Lokal. Sie benahmen sich unauffällig, aber ich wusste trotzdem, dass sie da waren. Ich sah ihre Ellenbogen und den Rauch ihrer Zigaretten durch die Ritzen in den

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