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Ghostman: Thriller (German Edition)

Ghostman: Thriller (German Edition)

Titel: Ghostman: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Hobbs
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sagte Lakes.
    » Da haben Sie was missverstanden. Sie sind dazu da, es mir einfach zu machen, nicht umgekehrt.«
    Ich trennte die Verbindung.
    Mit einem Blick in den Spiegel sah ich, dass der Suburban sich Zeit ließ. Er folgte mir langsam. Ich arbeitete an einem Plan, um ihn abzuhängen. Es war etwas, das ich einmal getan hatte, als ich in Las Vegas vor den Cops geflohen war. Damals hatte es funktioniert, aber ich hatte mich beinahe umgebracht. Einen Versuch war es wert.
    Ich nahm das Gas weg, bis ich gleichmäßige fünfzig Meilen pro Stunde fuhr, und driftete auf die äußere Spur. Der Suburban tat das Gleiche. Wir durchquerten die Salzmarsch und fuhren noch ein paar Meilen weiter. Hinter Pleasantville begann die Kieferneinöde. Gleich würde der Abbieger zum Flughafen kommen. Ich wartete, bis ich ihn sehen konnte. Komm schon komm schon komm schon.
    Das Abfahrtsschild kam immer näher.
    Kurz davor riss ich, ohne zu Blinken, das Steuer nach rechts. In einer langgezogenen, gefährlichen Kurve schwenkte der Wagen quer über alle vier Spuren. Gleichzeitig trat ich das Gaspedal herunter, und der Drehzahlmesser überschritt die rote Linie, als ich durch den Verkehr auf die Ausfahrt zujagte. Die Autos hinter mir hupten. Bremsen kreischten. Ein grüner Mazda geriet ins Schleudern und rutschte unkontrolliert quer über die Fahrbahn. Er prallte gegen die Leitplanke und ließ Funken aufsprühen, als er noch ein paar Meter daran entlangschrammte.
    Der Suburban schlenkerte aus seiner Spur und war weg.
    Ich nahm die Ausfahrt zum Flughafen in vollem Tempo.
    Wie eine Flipperkugel schwirrte ich durch das Kleeblatt. Die Straße am Ende der Ausfahrt war völlig frei. Ich raste auf der Überführung zurück zum Highway und in die entgegengesetzte Richtung. Mein Fuß berührte die Bremse nicht ein einziges Mal.
    Ich schaute immer wieder in den Rückspiegel, und als der Suburban nach zwei Minuten noch nicht wieder aufgetaucht war, atmete ich aus und nahm das Tempo zurück. Zwei Ausfahrten später fuhr ich ab und schlängelte mich über Nebenstraßen bis zu einer Tankstelle am Stadtrand. Ich parkte dahinter und wartete mit ausgeschalteten Scheinwerfern, beobachtete die Autos, die auf der Straße vorbeifuhren. Ich wartete bestimmt zehn Minuten darauf, dass der schwarze Suburban vorbeirauschte. Er tat es nicht.
    Ich drehte den Zündschlüssel um und fuhr zum Kino.

ACHTZEHN
    Das Kino war ein großer Komplex, einer von den Läden, in denen man Popcorn in Hundert-Pfund-Eimern bekommt. Es hatte sechzehn Säle, und die verputzte Fassade war ringsum rot abgesetzt. Es sah weniger wie ein Kino und mehr wie ein Lagerhaus aus. Eine Straße und ein rappelvoller Parkplatz trennten es von einer Shopping Mall. Der Weg von Atlantic City hierher führte keine zehn Meilen weit durch die Salzmarsch.
    Meinen Beschatter hatte ich seit einer halben Stunde nicht mehr gesehen.
    Als ich ankam, ging die Sonne schon unter. Sie ließ die Wolken im Westen in strahlenden Rosa- und Violetttönen leuchten. Sogar hier draußen in der Kiefernebene hörte ich den Wind, der vom Meer kam. Nach dem Stadtplan in meinem Kopf war dies das einzige größere Kino in dieser Gegend von New Jersey. Ich fuhr eine Weile auf dem Parkplatz herum und hielt Ausschau nach einem Wagen, den ich vielleicht kannte. Als ich keinen entdeckte, stellte ich den Civic an der Rückseite bei den Notausgängen ab. Hier war es still– nur ich und ein paar Müllcontainer. Zu meiner Linken ging der Asphalt in ein Niemandsland mit Müll und wilden Kiefern über. Das dunkle Licht der Umgebung warf blaue Schatten über mein Gesicht. Ich stellte den Motor ab und wartete.
    Angela hatte mich mit meinem ersten richtigen Wheelman bekannt gemacht, als ich dreiundzwanzig war. Ich hatte ihr von dem schnittigen Typen mit dem Shelby erzählt, und sie hatte gesagt, so etwas würde ich nie wieder erleben müssen. Kein echter Profi würde jemals sein eigenes Auto zu einer Flucht benutzen. Ein paar Tage später brachte sie mich mit Salvatore Carbone zusammen. Er war über siebzig, aber er hatte eine Figur wie ein Catcher, vielleicht eins fünfundsechzig groß und weit über zweihundert Pfund schwer, ohne ein Gramm Fett am Leib zu haben. Sein Brustkorb war so breit wie die meisten Türen, und seine Oberarme sahen aus wie Dosenschinken. Er sah aus, als könne er durch eine Wand rennen, wenn er wollte, oder ein Motorrad stemmen. Wir schüttelten einander die Hand im Hinterzimmer seiner Karosseriewerkstatt an der West

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