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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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Bruder und einige Idioten den Verstand verloren haben.“ Ein warnendes Fauchen erklang aus der Hütte, das Amber ein zufriedenes Grinsen entlockte. „Wollen wir?“
    Erstaunt erkannte Marisa, dass doch jemand auf ihrer Seite war. Ihre Stimmung hob sich etwas. „Ja, Angus wartet sicher schon auf mich.“
    Diesmal ertönte ein leises Grollen von oben.
    Amber hob eine Augenbraue. „Dein Freund?“
    Marisas Mundwinkel zuckte. „Mein Hund.“
    Ambers melodiöses Lachen wehte durch die Morgenluft, als sie in schnellem Tempo losgingen.
     
    18
    Am nächsten Morgen wartete Isabel, bis sie hörte, wie im Bad ihres Vaters das Wasser in die Duschwanne prasselte, bevor sie die Treppe hinunterlief und nach einem tiefen Atemzug die Bürotür öffnete. Sie hatte schon fast befürchtet, dass er sie abschließen würde, doch er schien davon überzeugt zu sein, dass sie seinen Befehlen gehorchte. Normalerweise hätte sie das auch getan, aber das hier waren besondere Umstände. Solange sie nicht wusste, was vor sich ging, malte sie sich die schlimmsten Dinge aus und würde keine Ruhe finden.
    Rasch durchquerte sie das Arbeitszimmer, bis sie vor der Wand stand, aus der sie ihren Vater gestern Abend hatte kommen sehen. Irgendwo musste es einen Mechanismus geben, der die geheime Tür öffnete. Mit den Händen fuhr sie über die Holzpaneelen, zog an dem Holzregal, das an der Wand hing, und verschob die Bücher darin, aber es passierte nichts. Wertvolle Minuten verstrichen, während sie alles ausprobierte, was sie jemals in irgendwelchen Spionagefilmen gesehen oder in Büchern gelesen hatte. Nichts. Wenn sie ihren Vater nicht mit eigenen Augen genau dort aus der Wand hätte treten sehen, hätte sie angefangen, an ihrem Verstand zu zweifeln.
    Immer nervöser suchte sie nach einem Hinweis, bis sie schließlich einen Schritt zurücktrat, um systematisch und mit Verstand vorzugehen. Einen Augenblick lang schloss sie die Augen, bevor sie ihren Blick noch einmal unfokussiert über die Wand gleiten ließ. Erst jetzt fiel ihr ein Schalter auf. Mit zitternden Fingern drückte sie darauf und atmete erschrocken ein, als die Wand vor ihr zur Seite glitt und den Blick auf eine Treppe freigab. Isabel zögerte kurz, zog ihren Schuh aus und legte ihn in die Öffnung, damit die Tür nicht hinter ihr zuging, bevor sie vorsichtig die Stufen hinunterstieg.
    Der Raum hier unten war gut beleuchtet und nicht wesentlich kälter als das Obergeschoss, aber er wirkte mit dem auf einem Computertisch aufgebauten Bildschirm und den Geräten, deren Funktion sie nicht erkennen konnte, steril. Beruhigt, dass hier nichts war, das ihr ungutes Gefühl erklären würde, wollte sie gerade wieder die Treppe hinaufsteigen, als sie eine unauffällige Metalltür entdeckte.
    Ohne Vorwarnung überschwemmten sie Furcht, Zorn und ein scharfer Kopfschmerz und raubten ihr fast den Atem. Isabel stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, um sich auf den Beinen zu halten. Mit wild klopfendem Herzen trat sie einen Schritt vor, dann noch einen und noch einen, bis sie direkt vor der Tür stand. Das, was sie in ihrem Kopf spürte, kam eindeutig von dort, als wären es die Gefühle von jemand anderem. Aber das war nicht möglich. Es gab hier nur ihren Vater und sie selbst. Oder?
    Zögernd legte Isabel ihr Ohr an die Tür und lauschte. Es war nichts zu hören, was aber nichts heißen musste. Das Metall konnte sehr dick sein. Sie presste ihre Handflächen an die Tür und schloss die Augen, nur um sie einen Augenblick später mit einem Aufkeuchen wieder zu öffnen.
    Sie spürte etwas Lebendiges auf der anderen Seite, etwas das litt. Ihr Blick glitt zu dem Riegel, der oben an der Tür angebracht war. Noch während sie die Hand danach ausstreckte, registrierte ihr Unterbewusstsein, dass etwas anders war. Regungslos blieb sie stehen und lauschte. Es war totenstill. Einige Sekunden vergingen, bevor ihr klar wurde, was das hieß: Es rauschte kein Wasser mehr durch die Rohre, die hier im Keller zusammenliefen – ihr Vater hatte seine Dusche beendet.
    Nach einem letzten Blick auf die Tür rannte sie die Treppe hinauf und schlüpfte durch den Türspalt ins Büro. Sie zog ihren Schuh heraus und sah zu, wie die Wand wieder in ihre vorherige Position zurückschwang. Nachdem sie sich versichert hatte, dass alles so aussah wie vorher, zog sie ihren Schuh an und verließ hastig das Arbeitszimmer.
    Glücklicherweise war ihr Vater nirgends zu sehen, sodass sie rasch in die Küche lief. Wenn Henry

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