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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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behal…“
    „Nein.“ Ihre Ablehnung klang hart, doch sie entschuldigte sich nicht. „Danke, aber ich trage lieber meine eigenen Sachen, wenn ich nach Hause gehe.“ Jetzt kam der Moment, in dem Coyle sie hätte bitten müssen zu bleiben, in dem er ihr hätte gestehen müssen, dass er es nicht ertragen konnte, sie zu verlieren.
    „Wie du willst“, sagte er nur tonlos. Es folgte eine kurze Pause. „Finn und Amber werden dich bis zur Straße begleiten.“
    Marisas Kehle war wie zugeschnürt, sie brachte kaum einen Ton heraus. „Das ist nett, aber ich brauche sie nicht.“
    Diesmal berührte Coyle sie, aber nur, um sie am Arm zu sich herumzuziehen und sie gleich darauf wieder loszulassen, als hätte er sich die Hand verbrannt. „Verdammt, Marisa, das war kein Vorschlag! Finn und Amber werden dafür sorgen, dass du sicher durch den Wald kommst und niemand versucht, dir etwas anzutun.“ Ein Muskel zuckte auf seiner Wange, anscheinend war er nicht so ruhig, wie sie geglaubt hatte.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass dich das noch interessiert.“
    Coyle versteifte sich. „Was willst du eigentlich von mir? Natürlich möchte ich nicht, dass dir etwas geschieht, das sollte dir klar sein.“ Er stieß hart den Atem aus und fuhr dann ruhiger fort. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du Reporterin warst?“
    Marisa verzog den Mund. „Ich wüsste nicht, dass wir je über irgendetwas anderes geredet hätten als über unser Überleben oder Sex.“
    „Das stimmt n…“ Coyle brach ab, vermutlich hatte er erkannt, dass sie die Wahrheit sagte. „Trotzdem hättest du dir denken können, wie es hier aufgenommen werden würde, dass du für eine Zeitung arbeitest.“
    „Gearbeitet hast – Vergangenheitsform. Und nein, ich habe mir darüber ehrlich gesagt überhaupt keine Gedanken gemacht, weil mir klar war, dass ich hier nur für kurze Zeit sein würde und es völlig irrelevant ist, was ich früher einmal gemacht habe.“ Sie hob abwehrend die Schultern. „Warum habt ihr überhaupt in meiner Vergangenheit herumgestochert? Ich habe euch nichts getan, im Gegenteil.“
    Coyles Lippen wurden schmal. „Nach der Entführung haben die Leute hier Angst. Jeder Fremde ist für sie eine mögliche Bedrohung. Ich hätte daran denken müssen, bevor ich dich herbrachte.“
    „Und dann hättest du was getan? Mich von den Leoparden fressen lassen?“ Wütend schleuderte sie ihm die Worte entgegen, bevor sie sich umwandte und zur Tür ging.
    „Du weißt, dass es nicht so ist.“ Coyles leise Stimme ließ sie innehalten.
    Langsam drehte sie sich um. „Ich dachte, wir hätten etwas Besonderes erlebt, aber anscheinend war es das nur für mich. Es wäre nett gewesen, wenn du mir einfach gesagt hättest, dass ich hier nicht mehr erwünscht bin, und nicht gewartet hättest, bis die anderen mich verjagen.“ Sie sah, wie sich seine Augen veränderten, ließ sich davon aber nicht aufhalten. „Leb wohl, Coyle. Ich hoffe, ihr findet den Jungen und könnt weiter in Frieden leben.“ Bevor die Tränen kamen, die sie nur mühsam zurückhalten konnte, wirbelte sie herum und ging rasch zur Tür.
    So sehr sie sich auch wünschte, dass Coyle sie zurückhalten würde, dass er sagen würde, wie sehr er ihr Zusammensein genossen hatte, sie wusste, er würde es nicht tun. So schloss sie nur leise die Tür hinter sich und setzte sich auf die Plattform, um auf Amber und Finn zu warten. Es würde schwer sein, ihnen nach ihrem abrupten Rauswurf noch in die Augen zu sehen, aber ihr blieb nichts anderes übrig, wenn sie nach Hause kommen wollte.
    Schneller als erwartet trafen ihre beiden Begleiter ein, und Marisa kletterte schweren Herzens zum letzten Mal die Leiter hinunter. Von Coyle hatte sie weder etwas gesehen noch gehört, aber es war, als könne sie auch jetzt noch seine Anwesenheit spüren. Finn nickte ihr nur kurz schweigend zu, während Amber sie forschend ansah. Marisa glaubte, in ihren Augen eine Spur Mitleid zu sehen, und wandte den Blick ab.
    „Hast du alles?“
    „Da ich mit nichts außer meiner Kleidung angekommen bin, ja.“ Sie konnte es nicht ändern, dass ihre Stimme unfreundlich klang, die Enttäuschung saß zu tief.
    Amber berührte kurz Marisas Arm. „Du hattest noch kein Frühstück, oder?“
    Marisa schüttelte stumm den Kopf.
    „Dann ist es ja gut, dass ich etwas zu essen für uns mitgenommen habe.“ Ambers Stimme nahm einen betont fröhlichen Klang an. „Es gibt ja keinen Grund, warum wir hungern sollten, nur weil mein

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