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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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frei, wer sollte sie aufhalten? Und nachdem derjenige tot ist, der sie gefangen gehalten hat, können sie tun, was sie wollen. Ich wollte ihnen folgen, aber dann habe ich gesehen, wie der Mistkerl dich angefasst hat.“ Bitterkeit war in seiner Stimme zu hören.
    „Es tut mir leid.“ Marisa erhob sich, nachdem sie mit Angus fertig war, und wischte mit dem Ärmel über ihre Stirn, die trotz der kühlen Luft schweißbedeckt war.
    „Es war meine Entscheidung. Auch die anderen haben sie nicht mehr gesehen, seit sie in den Wald verschwunden sind.“ Coyle legte seine Hände auf ihre Schultern. „Ich konnte es nicht ertragen zuzusehen, wie der Kerl dir wehgetan hat.“ Er zog sie an sich und legte sein Kinn auf ihren Scheitel. „Ich hatte Angst um dich.“
    „Und dafür hast du noch einen Betäubungspfeil abbekommen. Das war nicht besonders schlau.“
    Coyle bog ihren Kopf zurück, bis sie ihn direkt ansah. „Wer sagt, dass ich schlau handele, wenn es um dich geht?“
    Darauf wusste Marisa keine Antwort. „Ich bin nur froh, dass alles halbwegs gut ausgegangen ist und wir wieder frei sind.“ Sie spürte etwas Feuchtes an seiner Seite und trat rasch zurück. „Warte, ich hole noch etwas, um deine Verletzungen zu verbinden.“
    „Darum kümmern wir uns später, zuerst muss ich dafür sorgen, dass uns niemand folgen kann.“ Seine Zähne blitzten kurz auf. „Und ich möchte ungern so aussehen wie Angus.“
    „Das würdest du nicht, du hast weniger Falten.“
    Coyle stieß ein überraschtes Lachen aus und küsste sie schnell auf den Mund. „Ich bin froh, dass du deinen Humor nicht verloren hast.“ Er wandte sich zur Lichtung um. „Könnt ihr noch einen Moment hier warten? Ich werde Finn Bescheid sagen, dass ich euch ins Lager zurückbringe. Wir sammeln uns dort wieder und entscheiden dann, wo wir hingehen.“
    „Aber ist das nicht zu gefährlich, wenn die Jäger wissen, wo ihr seid?“
    „Die haben im Moment andere Probleme, es kam mir nicht so vor, als wären sie es gewohnt, sich nachts im Wald zurechtzufinden. Sollte einer versuchen, uns zu folgen, wird er nicht bis in unser Lager kommen. Noch einmal wird uns niemand überraschen.“
    „Gut.“ Zufrieden mit der Erklärung sah Marisa Coyle nach, als er sich verwandelte und als Berglöwe ins Lager zurückkehrte.
     
    26
    Die Furcht lief in Wellen durch ihren Körper, aber Isabel ließ sich dadurch nicht aufhalten. Sie musste etwas tun, wenn sie verhindern wollte, dass ihr Vater Bowen wie ein Versuchstier irgendwohin verschickte. Er war ein Mensch und trotz des kräftigen Körperbaus fast noch ein Junge. Wie konnte Henry ihm so etwas antun? Isabel schüttelte den Kopf. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, seit ihr Vater ihr beim Frühstück erzählt hatte, dass er im Laufe des Tages einen Transport erwartete. Kurz darauf war er aufgebrochen, um noch einmal in die Stadt zu fahren. Wenn sie Bowen helfen wollte, dann musste es jetzt geschehen, solange ihr Vater unterwegs war.
    Isabel öffnete die Schranktür und nahm eine Hose und ein Hemd heraus. Die Sachen würden Bowen vermutlich zu klein sein, aber es war besser, als wenn er nackt durch die Wüste laufen musste. Zum Schluss schnappte sie sich ein Paar Sandalen und verließ das Schlafzimmer ihres Vaters. In der Küche steckte sie Brot, einige Schokoriegel und Wasserflaschen in eine Tasche, die sie Bowen mitgeben würde. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Henry nicht zurückgekommen war, betrat sie sein Büro und stieg in den Keller hinab.
    Mit feuchten Fingern schob sie den Riegel zurück und öffnete die Tür. Sofort nahm Bowens Blick sie gefangen, die grünen Augen wirkten riesig in seinem abgezehrten Gesicht. Isabel legte einen Finger auf die Lippen, warf die Tasche auf den Boden und ging in den Vorraum zurück. Dort nahm sie sich den Stuhl, stellte ihn direkt unter den Türrahmen und stieg darauf. Bowen sah sie irritiert an, gab aber keinen Laut von sich. Gut so, sie war schon nervös genug.
    Geduckt, damit sie ihren Kopf nicht am Türrahmen stieß, richtete sie sich auf und betrachtete den Mechanismus der Überwachungskamera. Sie schien keinen Ausschalter zu haben, sondern direkt aus dem Netz gespeist zu werden. Vorsichtig, damit die Kamera nicht wackelte, umfasste sie das Kabel und zog daran. Nach kurzem Widerstand löste es sich aus dem Anschluss, das leise Surren verstummte. Zufrieden beugte Isabel sich vor und atmete auf, als das rote Lämpchen nicht mehr leuchtete. Eine Gefahrenquelle war

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