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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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Weg in den Keller.
    Rasch wandte sie sich wieder zu Bowen um. „Wir müssen schnell von hier weg. Kannst du dich zurückverwandeln?“
    Er schloss die Augen und lag innerhalb weniger Sekunden wieder als Mensch vor ihr. Plötzlich befangen wegen seiner Nacktheit wandte sie ihm den Rücken zu und deutete auf die Tasche, die sie mitgebracht hatte. „Dort sind ein paar Sachen drin, die kannst du anziehen.“
    Sie hörte kein Geräusch hinter sich, nicht einmal Atmen. „Bowen?“
    „Einen … Moment.“ Seine Stimme klang schwach.
    Jetzt drehte sie sich doch um und kam sich noch schäbiger vor, als sie sah, wie bleich er unter seiner natürlichen Bräune war. „Geht es dir nicht gut?“
    „Es kostet … Kraft, und ich habe zu … lange nichts mehr gegessen.“
    Und er war dazu noch verletzt und hatte Blut verloren. „Lass dir Zeit, mein Vater dürfte noch nicht wiederkommen.“ Zumindest theoretisch nicht, aber wenn er etwas vergessen oder es sich anders überlegt hätte … Sie wusste nur eines, sie wollte hier weg, so schnell sie konnte. Um nicht nur herumzustehen, holte sie die Kleidung aus der Tasche und schüttelte sie aus. „Vermutlich werden die Sachen zu kurz sein, aber sie sollten dir zumindest ein wenig Schutz bieten.“
    „Es wird reichen. Danke.“
    Klang seine Stimme kräftiger? Isabel drehte sich zu ihm um und betrachtete ihn besorgt. Kurz entschlossen nahm sie die Wasserflasche heraus, drehte die Kappe ab und hielt sie Bowen hin. Auch wenn die Zeit knapp war, er brauchte etwas zu trinken, um sich zu erholen. Seine Hand zitterte, als er die Flasche wortlos entgegennahm und gierig zu trinken begann. Nachdem er die halbe Flasche fast in einem Zug getrunken hatte, legte Isabel die Hand auf seinen Arm. „Nicht so viel auf einmal. Ich habe noch mehr mit, das kannst du später haben.“ Sie hob die Kleidung auf und reichte sie ihm. „Kannst du dich anziehen oder soll ich dir helfen?“
    Bowen nahm ihr die Sachen ab und zog wortlos die Hose über seine Beine. Wachsam blieb Isabel neben ihm stehen, um ihn notfalls aufzufangen, falls ihm schwindelig werden sollte. Er schwankte einige Male, schaffte es aber, sich aufrecht zu halten. Isabel bewunderte seine Zähigkeit – und seinen Körper, auch wenn sie sich dabei schäbig vorkam. Jetzt, wo er stand, schien er noch breiter und kräftiger zu sein, vor allem aber größer. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um überhaupt in sein Gesicht sehen zu können. Gut, das Problem hatte sie mit ihren ein Meter sechzig meistens, ein Umstand, der sie extrem ärgerte. Hieß es nicht immer, die Jugend würde größer werden? Bei ihr war davon jedenfalls nichts zu sehen. Kopfschüttelnd wandte Isabel sich wieder der dringenderen Aufgabe zu, Bowen endlich aus dem Haus zu bekommen. Einige der Schnitte auf seiner Brust begannen wieder zu bluten, als er sich das Hemd überstreifte. Ein Muskel zuckte in seiner Wange, als er versuchte, die Knöpfe zu schließen, seine Finger ihm aber nicht gehorchten.
    „Warte, ich mache das.“ Bevor er protestieren konnte, hatte sie bereits den ersten Knopf geschlossen. „Du wirst dich sicher bald besser bewegen können.“ Bowen sagte nichts dazu, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Rasch knöpfte sie das gesamte Hemd zu und bemühte sich, ihn dabei nicht zu berühren. „So, schon fertig.“ Isabel holte die Sandalen aus der Tasche und stellte sie vor ihn auf den Boden. „Wahrscheinlich sind sie nicht groß genug, aber vielleicht geht es irgendwie, damit deine Füße zumindest etwas geschützt sind.“ Sie schnitt eine Grimasse als sie sah, dass seine Füße mindestens zwei Nummern größer als die ihres Vaters waren.
    „Es wird gehen. Ich bin es gewöhnt, barfuß zu laufen.“
    Isabel zog eine Augenbraue hoch. „In der Wüste?“ Sie erinnerte sich noch gut an die Bilder von grünen Wäldern und saftigen Wiesen in ihrem Kopf.
    „Nein.“ Er bückte sich und schwankte.
    Sie schlang rasch ihre Arme um ihn und stabilisierte ihn. „Vorsichtig, wenn du umfällst, kriege ich dich nicht wieder hoch.“ Bevor er antworten konnte, bückte sie sich und öffnete die Schnalle der Sandale. Zögernd schob Bowen seinen Fuß hinein und Isabel atmete erleichtert auf. Zumindest in der Breite passte der Schuh perfekt, es schauten nur die Zehen vorne heraus. „Sehr gut. Anderer Fuß.“ Auch an der zweiten Sandale schloss sie die Schnalle und richtete sich wieder auf. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie sich jetzt wirklich beeilen

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