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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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eine Gruppe zusammen lebt. Außer es sind andere wie wir.“
    „Du meinst, mein Vater ist dabei, Menschen einfangen zu lassen?“ Das Entsetzen in ihrer Stimme tat ihm gut.
    „Wenn du uns so nennen willst, ja.“
    Isabel berührte seine Wange. „Wie würdest du euch denn bezeichnen? Du bist genauso ein Mensch wie ich. Und noch einiges mehr.“
    Bowen versank in ihren großen blauen Augen, die über sein Gesicht glitten. „Danke.“
    Ihr Daumen strich über seine Unterlippe und entfachte Gefühle in ihm, die er zu lange unterdrückt hatte. Schneller als sie reagieren konnte, hatte er den Mund geöffnet und nahm den Finger vorsichtig zwischen die Zähne. Ein atemloser Laut entkam ihr, der nicht gerade dazu beitrug, dass er sich zurückzog. Sie schmeckte gut, irgendwie süß und gleichzeitig kräftig. Vermutlich hatten sich seine Augen ebenso verwandelt wie seine Zähne, doch das war ihm egal. Es zählte nur Isabel und die Art, wie sie ihn ansah. Nicht voller Abscheu oder wie ein Forschungsobjekt, sondern wie sie jemanden betrachten würde, den sie interessant fand. Als Mensch.
    Langsam ließ er ihren Daumen frei und lehnte sich vor. Ihr Geruch stieg in seine Nase, ließ ihn jegliche Vorsicht vergessen. Gerade als seine Lippen ihre berührten, ertönte ein schrilles Klingeln.
    Erschreckt zuckten sie auseinander und sahen sich verwirrt im Raum um, als es erneut klingelte.
    „Was ist das? Hast du hier ein Telefon?“
    Isabel verzog den Mund. „Leider nicht, meines ist oben im Zimmer zum Aufladen.“
    Bowen folgte dem Geräusch zur Tür. Daneben war ein merkwürdig geriffelter Kasten mit zwei Knöpfen angebracht. „Es kommt aus diesem Ding hier.“
    Isabel trat neben ihn. „Oh, er hat hier auch eine Sprechanlage für die Türklingel.“ Ihre Augen leuchteten aufgeregt. Sie drückte auf einen Knopf und lehnte sich vor. „Hallo, wer ist da? Wir werden hier gefangen gehal…“
    „Ja, das weiß ich, Isabel, gib dir keine Mühe.“
    Bowen fühlte ein Knurren in seiner Kehle aufsteigen, als die Stimme seines Folterers aus dem Gerät drang, doch er unterdrückte es. Kein Grund, dem Verbrecher noch mehr Befriedigung zu geben. Stattdessen legte er eine Hand auf Isabels Schulter, deren Augen sich verdunkelt hatten.
    „Ich wollte euch nur darauf hinweisen, dass ich euch immer noch sehen kann, es wäre also besser, wenn ihr keine Sachen anfangt, für die ihr kein Publikum wollt. Und mein Junge, du möchtest meine Tochter garantiert nicht anfassen, denn dann werde ich dafür sorgen, dass du es bereust.“
    Bowen versuchte, die Wut aus seiner Stimme herauszuhalten. „Das hätten Sie sich überlegen sollen, bevor Sie sie hier bei mir eingesperrt haben. Ich fühle mich etwas einsam und gelangweilt und freue mich über die Ablenkung.“ Isabels Muskeln erstarrten unter seiner Hand, und er drückte ihre Schulter unauffällig, um ihr zu zeigen, dass er das nur sagte, um ihren Vater zum Handeln zu zwingen. Nach einigen Sekunden entspannte sie sich wieder.
    „Du kannst uns nicht sehen, Vater, ich habe die Kameras ausgeschaltet.“
    Ein dumpfes Lachen drang durch den Raum. „Du glaubst doch nicht, dass ich mich nur auf die beiden offensichtlichen verlassen hätte? Ich wusste, dass du etwas planst, also habe ich noch eine versteckte Kamera installiert, damit ich auch nichts von der Show verpasse. Und ich muss sagen, du hast mich nicht enttäuscht.“
    „Du … du bist ein Monster! Seit ich denken kann, hast du mir immer erzählt, wie viel Gutes die Forschung bewirkt, wie kannst du da jemandem so etwas antun – und noch dazu einem Jugendlichen!“
    „Man muss eben bereit sein, Opfer zu bringen, wenn man etwas erreichen will. Wer weiß, was ich alles entdecken kann, wenn ich diese neue Spezies genauer untersuche? Vielleicht finde ich etwas, womit ich Krebs heilen kann.“
    Bowen sah, wie Isabel mit sich kämpfte, aber schließlich schüttelte sie den Kopf. „Selbst wenn es so wäre, hast du kein Recht, Bowen gegen seinen Willen festzuhalten und ihn zu foltern! Und das ist es, was du getan hast, du brauchst es nicht zu leugnen, ich habe seine Verletzungen gesehen.“
    „Du enttäuschst mich, Isabel. Ich hätte gedacht, dass du mich verstehen würdest, aber ich sehe, es ist zwecklos. Du bist wie deine Mutter.“
    Der Schmerz in ihrem Gesicht war entsetzlich, aber sie schaffte es, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. „Gott sei Dank.“
    Einen Moment herrschte Schweigen, dann erklang ein bedauernder Seufzer. „Das ist schade.

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