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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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hatte. Oder zumindest würde es bei Tageslicht so sein. Jetzt sah Marisa nur dunkle Baumwipfel und in der Ferne weitere Felsen. Sie drehte sich zu Coyle um und stellte fest, dass er sie eindringlich beobachtete. „Wo sind die anderen?“
    „Vermutlich schon drinnen.“
    Marisa sah sich um, konnte aber kein Haus oder etwas Ähnliches erkennen. „Wo drin?“
    Seine Zähne blitzten kurz auf, dann nahm er wieder ihren Arm und führte sie in Richtung der Felsen. „Wir konnten schlecht eine riesige Halle für unsere Versammlungen bauen, das wäre viel zu auffällig gewesen. Also haben wir eine große Höhle ein wenig hergerichtet. Wir nennen den Hügel ‚Catamounts Rock‘.“
    Er blieb vor den Felsen stehen und wandte sich zu ihr um. „Bleib dicht hinter mir, ich möchte dich nicht verlieren.“
    Bevor Marisa fragen konnte, was er damit meinte, verschwand er plötzlich. Furcht stieg in ihr auf, als sie versuchte, in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen.
    „Worauf wartest du noch?“ Seine Stimme erklang so dicht neben ihr, dass sie zusammenzuckte.
    „Verdammt, musst du mich so erschrecken? Falls du dich erinnerst, ich kann im Dunkeln nichts sehen.“
    Coyles Hand erschien aus dem Fels und legte sich über ihre. „Halt dich an mir fest, ich führe dich, bis wir in den helleren Bereich kommen.“
    Jetzt erst erkannte Marisa, dass die Felswand, vor der sie stand, nur ein Vorsprung war, hinter dem ein Gang in den Berg hineinführte. Sie war froh über Coyles warme Hand, als sie in die totale Finsternis trat. So sehr sie ihre Augen auch anstrengte, sie konnte nichts erkennen, nicht einmal Coyle, obwohl er nur einen Meter vor ihr ging. Sie hatte das Gefühl, dass sich in der Dunkelheit Schatten bewegten, aber das war vermutlich nur eine Sinnestäuschung.
    Als fühlte er ihre Beunruhigung, drückte Coyle sanft ihre Finger. „Wir sind gleich da.“
    „Gut.“ Marisa war es egal, wenn das Wort ihre Angst widerspiegelte. Sie hatte Dunkelheit und enge Räume noch nie gemocht, aber sie vertraute Coyle, deshalb folgte sie ihm weiter, bis sie einen Schimmer in der Ferne leuchten sah. Sie blinzelte irritiert, doch das Licht blieb und wurde sogar mit jedem Schritt heller. Schließlich kamen sie ohne Vorwarnung an einen Durchgang, hinter dem eine große Halle lag. Ungläubig sah Marisa sich um. Die Decke der Höhle war sicher fünf Meter hoch, Felsvorsprünge in verschiedenen Höhen bildeten ideale Plätze für Petroleumlampen und Fackeln, die den Raum in einen warmen Schein tauchten. Seltsam abgerundete Felsen bedeckten den Boden und bildeten einen Halbkreis um ein hell loderndes Feuer.
    Das Bizarrste waren aber die sicher fünfzig Personen, die schweigend dastanden und Marisa beobachteten. Die meisten trugen Kleidung, einige wenige jedoch waren nackt.
    Nur der Druck von Coyles warmer Hand hielt Marisa davon ab, sich umzudrehen und zu fliehen.
     
    16
    Coyle legte seinen Arm um Marisas Taille und führte sie zu den anderen. Wenn es nicht so kindisch gewesen wäre, hätte sie ihre Hacken in den Boden gegraben und Abstand zu den anderen gewahrt. Vielleicht lag es am flackernden Licht, aber es schien ihr, als wäre kaum jemand erfreut, sie hier zu sehen. Was sie durchaus verstehen konnte, schließlich war sie eine Fremde, die noch dazu eine mögliche Bedrohung darstellte. Als sie es nicht länger aushielt, blieb sie stehen und zupfte an Coyles Ärmel. Fragend blickte er sie an.
    „Vielleicht sollte ich doch besser in deinem Haus bleiben, während ihr …“ Obwohl sie so leise sprach, wie sie konnte, hatte sie doch das Gefühl, dass jeder im Raum sie hören konnte.
    Coyle beugte sich näher zu ihr, seine Lippen berührten ihr Ohr. „Ich möchte, dass sie dich kennenlernen und du sie. Du hast nichts zu befürchten.“
    Theoretisch glaubte sie ihm das auch, aber praktisch war sie sich nicht so sicher. Da sie wusste, dass Coyle ihre Ängste nicht verstehen würde, hob sie ihr Kinn und zwang sich weiterzugehen. Es machte sie nervös, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, ganz zu schweigen von dem Gefühl, sie wäre die Anormale. Gut, hier war sie es auch, sie gehörte nicht in diese Welt.
    Sie zuckte zusammen, als Coyle zu reden begann. „Ihr habt Marisa schon heute Morgen gesehen, jetzt möchte ich sie euch richtig vorstellen.“ Sein Arm lag weiterhin um ihre Taille und gab ihr Sicherheit. „Marisa hat mir geholfen, als ich von den Leoparden verletzt wurde.“ Leises Knurren ertönte aus den Reihen der Zuhörer, als Coyle

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