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Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01

Titel: Ghostwalker 01 - Ghostwalker 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven , Michelle
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wollte Sicherheit haben, erkannte aber, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, ihn danach zu fragen. Während zwischen den Wandlern eine Diskussion über das weitere Vorgehen entbrannte, trat Marisa einige Schritte zurück, um nicht im Weg zu sein.
    Aufmerksam beobachtete sie Coyles Familie. Es konnte nicht schaden, wenn sie mehr über die Hierarchie innerhalb der Gruppe lernte. Sie hatte immer noch nicht ganz herausgefunden, ob Coyle so etwas wie ein Anführer war oder nur von allen respektiert wurde. Sicher würde ein Gruppenführer nicht alleine einem entführten Jugendlichen folgen und sich dabei in Gefahr bringen. Es sei denn, er hielt es für seine Pflicht.
    „Das lief doch ganz gut“, sagte unvermittelt eine weibliche Stimme neben ihr.
    Erschrocken drehte Marisa sich um und erkannte Amber. Sie bemühte sich um ein Lächeln. „Ja, vermutlich. Wie sieht es aus, wenn es nicht gut läuft?“
    „Das möchtest du nicht wissen.“
    „Mir haben schon die feindseligen Blicke gereicht, ganz zu schweigen von dem Kommentar des jungen Mannes.“ Es kam ihr vor, als könnte sie seinen hasserfüllten Blick immer noch spüren, aber das war wohl nur Einbildung.
    Amber runzelte die Stirn. „Ignorier Melvin einfach, er hat einige Probleme und lässt seinen Zorn oft an anderen aus.“ Sie beugte sich zu Marisa vor. „Er ist übrigens ein halber Mensch, was für ihn aber eher ein Makel ist.“
    „Seid ihr das denn nicht alle?“
    Amber sah sie irritiert an, dann lachte sie auf. „Nein, das meinte ich nicht. Er ist zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Wandler.“
    „Oh.“ Marisa sah sich noch einmal um, konnte Melvin aber nirgends mehr entdecken. „Wie ist das passiert?“
    „Auf die übliche Weise.“ Der Humor verließ Ambers Stimme. „Sein Vater hat sich in eine Menschenfrau verliebt und sie mit hierhergebracht. Bei Melvins Geburt ist sie gestorben.“
    Mitleid kam in Marisa auf. „Und jetzt kann er Menschen nicht mehr ertragen?“
    Amber hob die Schultern. „Niemand weiß genau, was in ihm vorgeht, er ist ein Einzelgänger, hält sich immer abseits. Ich war erstaunt, ihn heute Abend hier zu sehen.“
    Auch wenn er ihr leidtat, wünschte Marisa sich, er wäre nicht erschienen. Sie war es nicht gewöhnt, so viel Hass auf sich gerichtet zu fühlen. Geringschätzung, ja, damit hatten die Polizisten in New York nicht gespart, aber das war eher etwas Kaltes gewesen, anders als diese heiße Abneigung.
    „Gibt es hier Menschen? Menschen-Menschen, meine ich.“
    Das Lächeln kehrte in Ambers Gesicht zurück. „Zurzeit nicht. In den früheren Generationen passierte das noch häufiger.“ Sie blickte sich um. „Siehst du den Mann da hinten in der Ecke?“
    Marisa folgte ihrer Kopfbewegung und entdeckte schließlich einen Mann mit schwarzem Haar, gebräunter Haut und einem finsteren Gesichtsausdruck. Als würde er ihre Aufmerksamkeit spüren, drehte er den Kopf und blickte ihr direkt in die Augen. Schaudernd wandte Marisa sich wieder zu Amber um. „Ich glaube, ich weiß, wen du meinst.“
    „Toriks Vater war Mensch, Indianer, um genau zu sein. Vor einigen Generationen lebten wir nahe an ihren Gebieten, sie respektierten uns, und wenn sie wussten, dass wir Wandler sind, haben sie es geheim gehalten. Damals kamen Verbindungen zwischen uns häufiger vor, doch irgendwann mussten wir uns auch von ihnen zurückziehen, denn wir waren nicht mehr sicher.“
    Marisa versuchte, das Gehörte zu verdauen. Es war erschreckend logisch und gleichzeitig traurig, dass die Wandler gezwungen waren, sich immer tiefer in abgelegenen Gebieten zu verstecken.
    „Irgendwann wurde das Wissen über uns zur Legende. Heute glauben höchstens noch die ganz Alten daran, dass wir existieren. Und das ist auch gut so.“
    „Aber du willst mir nicht sagen, dass Torik schon hundert ist, oder?“
    Amber lachte auf. „Nein, natürlich nicht. Er ist 37, soweit ich weiß.“
    „Und sein Vater lebt nicht mehr?“
    „Doch, er lebt noch.“ Amber sah sie einen Moment an und schüttelte dann den Kopf. „Es tut mir leid, ich weiß nicht, wie viel ich dir erzählen sollte. Frag am besten Coyle danach.“
    „Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen, ich finde es faszinierend und bin furchtbar neugierig. Entschuldige.“
    „Wenn wir nicht so viel von eurer Welt mitkriegen würden, wäre ich sicher auch viel neugieriger. Aber wir haben die Möglichkeit, einfach hinzugehen und uns umzusehen, während du nur für kurze Zeit hier sein kannst. Ich

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