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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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du, ich würde mich davon abhalten lassen, wenn ich etwas wirklich will?“
    „Vermutlich nicht.“
    „Ganz genau. Warum lassen wir nicht einfach alles auf uns zukommen und sehen dann, wohin uns unser Weg führt? Vielleicht langweile ich dich ja auch in ein paar Tagen, schließlich bin ich nur ein einfacher Mensch.“
    Kainda ließ ihre Reißzähne aufblitzen und fuhr damit sanft an seinem Hals entlang. Ein Schauer lief durch Ryans Körper. „Ich glaube nicht, dass du mich langweilen wirst. Schon gar nicht, wenn ich dir angewöhne, nackt herumzulaufen.“
    Ryan stieß ein erregtes Stöhnen aus und packte ihre Schultern, als sie sich erneut zu ihm herunterbeugen wollte. „Hör lieber damit auf, wenn du möchtest, dass ich mich wie ein Gentleman benehme.“
    „Wer sagt, dass ich das will?“
    Seine Stimme wurde sanfter. „Kainda, ich glaube, wir müssen beide heute Abend genug verdauen. Wie wäre es, wenn wir schlafen gehen und dann morgen da weitermachen, wo wir aufgehört haben?“
    Schweigend sah sie ihn einen Moment an, dann nickte sie. „Du bist ein kluger Mann, Ryan Thorne.“ Sie schlang ihre Arme um ihren Körper. „Aber ich muss dir trotzdem noch etwas erzählen. Es kann sein, dass du danach nichts mehr von mir wissen willst.“
    „Das glaube ich zwar nicht, aber ich höre zu.“ Ryan setzte sich auf die Kante des Bettes und sah erwartungsvoll zu ihr auf.
    Kainda befeuchtete ihre Lippen und zwang sich, ihm alles zu erzählen, was er wissen musste, bevor er entschied, ob er mit ihr zusammen sein wollte.
    Finn saß auf einer Klippe, von der aus er über das gesamte Tal blicken konnte. Wie jedes Mal, wenn Jamila ihn sah, zog sich ihr Herz zusammen. Er wirkte stets so ruhig, so eins mit der Natur und sich selbst, als hätte er keinen Zweifel daran, wo er hingehörte und dass er das Richtige tat. Dagegen fühlte sie sich entwurzelt, wie ein Blatt, das der Wind mal in die eine und mal in die andere Richtung wehte. Früher war ihre Familie ihr Anker gewesen und in den letzten Monaten Kainda, doch nun trieb sie nur noch haltlos dahin. Es war eindeutig an der Zeit, das zu ändern und eine Entscheidung zu treffen.
    Zögernd näherte sie sich ihm. An der Art, wie sein Rücken sich versteifte, konnte sie erkennen, dass er sie bereits gewittert hatte, doch er drehte sich nicht um. Seit Kaindas Anruf und deren Frage, ob Jamila zu ihr nach Afrika kommen würde, war Finn ihr aus dem Weg gegangen. Zuerst hatte sie es gar nicht gemerkt, weil sie zu sehr mit ihrer Freude, dass es ihrer Schwester gut ging, und mit ihren Überlegungen, was sie nun tun sollte, beschäftigt gewesen war. Doch spätestens als er sie wenig später kurz angebunden in seiner Hütte abgefertigt hatte, war es offensichtlich gewesen. Dabei hatte sie nur wissen wollen, ob er sich erklären konnte, wo Kaindas letzte Mails abgeblieben waren, die sie ihr vom Haus des Tierarztes und aus Afrika geschickt hatte. Natürlich konnte es auch sein, dass Kainda eine falsche E-Mail-Adresse eingegeben hatte, aber es verunsicherte sie, dass Finn überhaupt nicht darauf reagierte.
    „Wann brichst du auf?“
    Jamila zuckte zusammen, als er sie unerwartet ansprach. Sie setzte sich neben ihn. „Gar nicht.“
    Abrupt wandte er sich ihr zu. „Was meinst du damit?“
    Nervös biss sie sich auf die Lippe, hielt aber seinem Blick stand. „Dass ich gerne hierbleiben möchte, wenn ich darf.“
    Finn atmete scharf aus. „Warum?“
    Lange sah sie ihn schweigend an. „Weil ich herausfinden möchte, was das zwischen uns ist.“ Als er nicht antwortete, fuhr sie rasch fort. „Wenn ich jetzt nach Afrika zurückgehe, ist es wie eine Flucht vor dem, was ich für dich empfinde. Und das möchte ich nicht.“
    Finns Blick wurde wärmer, sein Mund entspannte sich ein wenig. „Gut, dass du von selbst darauf gekommen bist. Ich hatte mir schon alle möglichen Szenarien ausgedacht, wie ich dich überzeugen könnte, hierzubleiben.“
    Wärme breitete sich in Jamila aus. „Wirklich?“
    „Ja.“ Finn senkte den Kopf. „Und dann habe ich sie allesamt verworfen.“
    Jamila erstarrte. „Warum?“ Konnte es sein, dass er sie doch nicht mehr wollte oder sich überlegt hatte, dass es für die Gruppe besser war, wenn sie ging? Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe, während sie auf seine Antwort wartete.
    „Weil ich wollte, dass du von selbst zu mir kommst. Dass du bleibst, weil du es möchtest, und nicht, weil ich dich dazu dränge oder weil du keine andere Möglichkeit hast.“

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