Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02
ihr weh, Ryan so leblos zu sehen, eine Hand hing von der Trage, die Finger schlaff. Sanft rieb sie mit ihrer Wange darüber. Bitte, werd schnell gesund. Widerwillig blieb sie zurück, als die Trage durch die Terrassentür ins Haus geschafft wurde. Erschrocken zuckte sie zusammen, als sich eine Hand auf ihren Kopf legte.
„Es wird ihm sicher bald wieder besser gehen. Ryan ist ein zäher Bursche.“
Ja? Und woher wusste die Pflegerin das so genau? Wie schon zuvor hatte Kainda das Gefühl, dass sich die beiden deutlich näher standen, als es ihr lieb war. Kainda biss die Zähne zusammen, um nicht der Wut in ihr nachzugeben. Stattdessen blieb sie stumm und folgte der Frau in die Klinik. Jetzt, nachdem die Gefahr überstanden war, spürte sie jeden schmerzenden Knochen im Leib. Jede Bewegung sandte einen Feuerstoß durch ihr Bein und ihre Rippen.
Mit einem tiefen Seufzer sank sie auf die Schaumstoffunterlage in ihrem Käfig und ignorierte das Geräusch des Riegels. Wenn sie wollte, konnte sie die Käfigtür jederzeit öffnen, doch im Moment war es besser, wenn sie sich ausruhte und ihre Verletzungen auskurierte. Diese Nacht würde sie noch hierbleiben. Sie hob nicht einmal den Kopf, als die Pflegerin ihr eine Schüssel mit Wasser in den Käfig stellte. Obwohl sie Durst hatte, fühlte sie sich zu ausgelaugt, um sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Während sie noch den Gesprächen der Polizisten lauschte, fielen ihr die Augen zu und sie schlief ein.
Zuerst hörte Ryan die Geräusche, ein merkwürdiges Quietschen, leise Stimmen, das Summen von Geräten. Er runzelte die Stirn, als er zu verstehen versuchte, wo er sich befand – und warum er sich nicht bewegen konnte. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als er sich daran erinnerte, wie seine Beine nachgegeben hatten und er in den Büschen hinter der Klinik zusammengebrochen war. Was war danach passiert? In seinem Gedächtnis fand sich … nichts. Seine Lider flogen auf, helles Licht fuhr direkt in seinen Schädel und ließ ihn aufstöhnen.
Etana! Ruckartig setzte Ryan sich auf und blickte sich wild um. Er schien sich in einem Krankenhauszimmer zu befinden, und die Leopardin war nirgends zu sehen. Logisch, wenn er sich wirklich in einem Krankenhaus befand. Doch was war mit ihr geschehen, nachdem er das Bewusstsein verloren hatte? Unruhig sah er sich nach einem Knopf um, den er drücken konnte, um das Personal zu verständigen. Hoffentlich war Etana in Sicherheit!
„Ah, Sie sind wach. Willkommen zurück.“ Eine Krankenschwester lächelte ihn an, als sie in den Raum trat.
„Wo …“ Ryan räusperte sich, als seine Stimme dünn und rau herauskam. „Wo bin ich?“
„Sie sind im Palomar Medical Center. Vor einer Stunde wurden Sie bewusstlos eingeliefert. Sie haben dem Arzt einige Sorgen bereitet, weil er nicht feststellen konnte, was Ihnen überhaupt fehlte.“ Als Ryan die Beine aus dem Bett schwingen wollte, eilte sie zu ihm und schob ihn sanft zurück. „Bleiben Sie liegen, ich hole den Arzt, damit er Sie noch einmal untersucht.“
Dankbar legte sich Ryan wieder hin, denn die aufrechte Position hatte einen Schwindel in ihm ausgelöst, der ihm Übelkeit verursachte. Warum wusste er nicht mehr, was passiert war? Er schauderte, als er sich daran erinnerte, wie hilflos er sich so bewegungsunfähig gefühlt hatte. Und dann war da noch der Geruch nach kaltem Rauch, der über ihm geschwebt hatte, bevor er bewusstlos geworden war. Wenn einer der Einbrecher bei ihm gewesen war, warum hatte er ihn nicht erledigt, als sich ihm die Gelegenheit dazu bot? Oder war er nur ein Hindernis, und die Männer waren tatsächlich hinter Etana her gewesen? Sein Herz zog sich zusammen, als er sich an ihre Angst erinnerte, so als wüsste sie, was die Männer wollten.
Erneut setzte er sich auf und kämpfte die Übelkeit nieder. Vielleicht kannte Etana die Männer und war deshalb sofort in die Büsche geflüchtet, als sie sie in der Klinik gehört hatte. Konnte es sich um ihre früheren Besitzer handeln, die sie um jeden Preis zurückholen wollten? Wenn es so war, hatten sie sicher nicht damit gerechnet, dass sich noch jemand in der Klinik aufhielt und dass die Leopardin nicht in ihrem Käfig war. Die Vorstellung, was passiert wäre, wenn er nicht mitten in der Nacht auf die Idee gekommen wäre, Etana doch Gesellschaft zu leisten, ließ ihn frösteln. Allerdings hatte seine Anwesenheit anscheinend auch nicht geholfen, denn während seiner Bewusstlosigkeit war Etana schutzlos
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