Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02
gewesen.
„Ich bin Dr. Gormick.“ Der Arzt, der in diesem Moment das Zimmer betrat, hielt einen Zettel in der Hand. „Wie geht es Ihnen?“
Ryan verzog den Mund. „Wenn ich mich aufrichte, wird mir schwindelig und übel. Ansonsten fühle ich mich schwach und ein wenig ausgedörrt.“
Gormick nickte, als hätte er nichts anderes erwartet. „Ich habe Ihr Blut testen lassen, um festzustellen, was Ihnen fehlt. Gerade habe ich das Ergebnis bekommen.“ Er wedelte mit dem Blatt. „Sie sind völlig gesund, allerdings befindet sich in Ihrem Blut eine gehörige Portion Betäubungsmittel.“
„Ich wurde betäubt?“
Der Arzt nickte. „Wissen Sie, wie das geschehen ist?“
„Nein, ich habe keine A…“ Ryan stockte und rieb seine Schulter. „Es hat mit einem Stich und einem Prickeln im Arm angefangen.“ Er schob den Ärmel des Krankenhaushemdes hoch.
Gormick trat neben ihn und beugte sich über die Schulter. „Hier ist ein relativ großer Einstich zu sehen.“
„Aber mir war niemand so nah, dass …“ Ryan stockte. „Ein Betäubungspfeil. Ich habe etwas berührt, aber es ist heruntergefallen. Das könnte ein Pfeil gewesen sein.“
Nachdenklich sah der Arzt ihn an. „Das wäre möglich. Aber warum sollte jemand so etwas tun?“
Ryan konnte nur noch an Etana denken. „Ich muss zum Park zurück.“
„Das geht nicht. Ich kann Sie erst entlassen, wenn die Wirkung der Betäubung völlig abgeklungen ist. Außerdem sind sie leicht dehydriert, der Tropf muss noch mindestens eine Stunde dranbleiben.“
Erst jetzt bemerkte Ryan die Kanüle in seinem Handrücken. Gleichzeitig kehrte die Übelkeit zurück, Schweiß bildete sich auf seiner Stirn, und er ließ sich in die Kissen zurücksinken. „Dann brauche ich mein Handy, es müsste in meiner Jackentasche sein.“ Er sah die Schwester flehentlich an, die am Fußende des Bettes stand. „Bitte, es ist wirklich wichtig.“ Erleichtert atmete er auf, als sie nach einem Nicken des Arztes zu dem schmalen Schrank ging und kurz darauf mit dem Telefon zurückkam. „Vielen Dank.“
Gormicks Augenbrauen senkten sich. „Grant Walker hat gesagt, er will sofort informiert werden, wenn Sie aufwachen. Ich schätze, er wird in wenigen Minuten hier eintreffen.“
„Wer?“
„Der leitende Detective in dem Fall. Er hat die beiden Einbrecher festgenommen und Sie im Gebüsch gefunden.“
Zwei? Waren es nicht drei Männer gewesen? Ryan rieb über seine Stirn, hinter der sich Kopfschmerzen bildeten. Aber zuerst musste er herausfinden, wo Etana abgeblieben war. „In Ordnung, ich beeile mich.“
Der Arzt verabschiedete sich mit einem Nicken und verließ das Zimmer.
„Ich habe Ihnen etwas zu trinken auf den Nachttisch gestellt.“ Mit einem letzten Lächeln trat die Schwester auf den Flur und ließ ihn allein zurück.
Ryans Finger zitterten, als er die Nummer der Klinik wählte. Es musste Etana einfach gut gehen! Ungeduldig wartete er darauf, dass jemand den Hörer abnahm. Hoffentlich waren noch nicht alle nach Hause gefahren.
„Ryan, bist du das?“ Lynns atemlose Stimme drang durch den Hörer. „Wie geht es dir?“ Deutlich konnte er die Besorgnis hören, die in ihrer Frage mitschwang.
„Gut, mir ist nur noch ein wenig schwindelig. Es war anscheinend ein Betäubungspfeil.“ Bevor Lynn antworten konnte, sprach er schnell weiter. „Ich habe nicht viel Zeit. Ist Etana in Sicherheit?“
„Ja, natürlich. Die Polizisten sagen, du hast dort bewusstlos gelegen und die Leopardin hat über dich gewacht. Sie hatten schon Angst, dass sie angreifen würde, aber als sie erkannte, dass sie dir nur helfen wollten, hat sie sich zurückgezogen.“ Sie holte tief Luft. „Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich nicht gesehen hätte, wie sie der Trage gefolgt ist. Es wirkte, als wäre sie am liebsten mitgefahren, aber dann ist sie doch zurück in den Käfig gegangen. Sie ist sofort eingeschlafen, wahrscheinlich war es zu viel Aufregung für sie, so kurz nach ihren Verletzungen.“
Erleichtert atmete Ryan aus. Es ging ihr gut! „Bestimmt. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Ausflug werden, doch dann tauchten die Einbrecher auf. Haben sie etwas mitgenommen?“
„Die Polizisten sagten, sie hätten nichts bei ihnen gefunden.“ Wut färbte ihre Stimme. „Die Kerle hatten Waffen dabei! Stell dir vor, sie hätten euch erschossen!“
Das wollte Ryan sich lieber nicht vorstellen, ihm war so schon schlecht genug. „Ist sonst noch jemand verletzt worden?“
„Unser alter Wachmann.
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