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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sie in ein wohliges Gefühl. Kainda sank tiefer in die Dunkelheit, ihr Körper entspannte sich etwas. Kurz darauf hörte sie Stimmen, Ryan unterhielt sich mit der Amazone, doch Kainda war zu müde, dem Gespräch zu folgen. Stattdessen begnügte sie sich mit dem Wissen, dass er hier war und es ihm gut ging. Schließlich endete die Unterhaltung und es ertönte ein leises Geräusch, als die Tür zu ihrem Raum geschlossen und der Schlüssel umgedreht wurde. Kaindas Augen flogen auf. Hatte Ryan sie eingesperrt? Schlagartig war jegliche Müdigkeit vergangen, ihr Herz klopfte schmerzhaft gegen ihre Rippen. Dann nahm sie die Bewegung wahr und atmete erleichtert auf.
    „Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken. Schlaf weiter.“
    Als wenn sie das jetzt noch könnte, nachdem Ryan in einem Raum mit ihr war. Schwerfällig setzte sie sich auf und betrachtete ihn. Es schien ihm tatsächlich gut zu gehen, auch wenn sein Gesicht noch etwas blass war. Seine Augen waren tiefblaue Seen, und Kainda fühlte sich wie hypnotisiert. Sie konnte sich nicht rühren, selbst wenn sie es gewollt hätte. Seine schwarzen Haare wirkten, als hätten sie schon seit einiger Zeit keine Bürste mehr gesehen – oder als wäre er direkt aus dem Krankenhaus hierhergekommen, anstatt nach Hause zu fahren. Während sich Wärme in ihr ausbreitete, wünschte sie sich, sie könnte ihm sagen, wie viel ihr das bedeutete. Aber vielleicht konnte sie es ihm zeigen, wenn er sie ließ.
    Ryan hockte sich vor den Käfig und lächelte sie an. „Du tust nie das, was man dir sagt, oder?“
    Kainda legte den Kopf schräg und sah ihn nur an.
    „Okay, du bist also wach und ich auch. Möchtest du etwas essen?“ Ihr Magen gurgelte leise als Erwiderung und brachte ihn zum Lachen. „Kommt sofort.“
    Kainda sah ihm nach, als er zur Tür ging, sie aufschloss und das Zimmer verließ. Er hatte sich tatsächlich mit ihr zusammen im Raum eingeschlossen. Warum sollte er das tun, wenn nicht … ihr Kopf ruckte hoch. Ryan wusste, dass nicht alle Einbrecher verhaftet worden waren und jederzeit wieder jemand hierherkommen könnte, um sie mitzunehmen. Trotzdem war er zurückgekehrt, um sie zu beschützen. Tränen traten in ihre Augen, ihre Kehle schmerzte. Verdammt, sie konnte es sich nicht leisten, jemanden zu mögen, keinen Menschen und erst recht keinen Mann. Sie sollte sich so weit von ihm zurückziehen, wie es nur ging. Am sichersten wäre es, so schnell wie möglich aufzubrechen und alles hinter sich zu lassen, allerdings hatte sie vorhin gemerkt, dass ihr Körper noch lange nicht fit genug dafür war.
    Aber wäre es nicht auch besser für Ryan? Wenn sie verschwand, hatten die Verbrecher keinen Grund mehr, ihn anzugreifen. Unruhig bewegte Kainda sich im Käfig auf und ab. Der Einbrecher würde es heute nicht noch einmal versuchen, also konnte sie sich noch einen Tag ausruhen, bevor sie dann in der nächsten Nacht aufbrach. Weit würde sie mit ihren Verletzungen nicht kommen, aber zumindest wusste dann niemand mehr, wo sie sich aufhielt. Nachdem sie den Entschluss gefasst hatte, wurde sie ruhiger.
    „So, einmal Menü de luxe für Madame.“ Ryan trat durch die Tür, einen Napf in der Hand. Wie er es schaffte, nach den Ereignissen noch so fröhlich zu klingen, war ihr ein Rätsel. Aber sie war dankbar für seine Anwesenheit, so geriet sie nicht ins Grübeln.
    Er schloss die Tür wieder ab, und als er sich umdrehte, erkannte sie für einen winzigen Moment, dass er die Sache längst nicht so leicht überstanden hatte, wie er ihr weismachen wollte. Unsicherheit stand in seinen Augen, seine Mundwinkel waren angespannt. Es schien so, als bräuchte er ihre Gesellschaft genauso wie sie seine, obwohl es sie verwunderte, dass er nicht nach Hause ging zu seiner Freundin, Frau oder was auch immer – oder sich zumindest mit einem seiner Mitarbeiter oder Freunde zusammensetzte. Stattdessen kam er hierher, um ihr beim Essen zuzusehen. Hatte er überhaupt etwas gegessen? Aber sie konnte ihn in ihrer derzeitigen Form schlecht danach fragen. So trat sie nur zurück, als er den Riegel zurückschob und die Käfigtür öffnete, und beobachtete, wie er den Napf vor sie stellte.
    Sein Gesicht war ihrem so nah, dass sie die kleinen Fältchen in seinen Augenwinkeln sehen konnte und die helleren Flecken in seiner tiefblauen Iris. Wie gebannt starrte sie ihn an, während sie den Drang bekämpfte, ihre Wange an seiner zu reiben. Die Sehnsucht nach einer Berührung ließ sie am ganzen Körper

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