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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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zurückdrehen. Was Finn zu bedenken gibt, ist völlig richtig: Es gibt nicht genügend Auswahl in der Partnersuche für unsere jungen Leute. Was dazu führt, dass sie entweder partnerlos bleiben oder wir das Problem von fehlender genetischer Vielfalt bedenken müssen.“
    Kearne erbleichte. Wahrscheinlich dachte er gerade an seine Tochter, die bald erwachsen sein würde. Nachdem Melvin ausgeschlossen worden war, kamen nur noch wenige junge Männer für sie in Frage, und zwei davon waren ihre Cousins. „Was können wir tun?“
    Coyles Worte kamen Finn wieder in den Sinn. „Wir sollten versuchen, andere Wandlergruppen zu finden.“
    „Was?“
    „Das ist in höchstem Maße …!“
    Harlan hob die Hand, bis wieder Ruhe einkehrte. „Lasst Finn ausreden. Wie sollen wir andere Gruppen finden – wenn es sie überhaupt gibt?“
    „Es muss sie geben und anscheinend nicht nur hier, sondern auch in anderen Ländern. Wir wissen von Leoparden in Afrika, und hier in der Nähe gibt es eine Adlergruppe. Es soll auch Wolfswandler in der Nähe des Yellowstone geben. Vielleicht kennen sie wieder andere Gruppen, und so könnten wir uns nach und nach vernetzen.“
    „Wer sagt, dass andere Gruppen daran Interesse haben?“ Kearnes zusammengekniffener Mund sagte mehr als seine Worte. „Außerdem habe ich nie von Adlerwandlern gehört, wo sollen die plötzlich hergekommen sein?“
    Finn verlor langsam, aber sicher die Geduld. „Sie waren schon immer da, sie wollten nur keinen Kontakt zu uns.“
    „Und das weißt du woher?“
    Schweigend ließ Finn die Herausforderung an sich abprallen.
    „Aha, womit wir wieder beim ersten Punkt wären, nämlich dass sie gar nichts mit uns zu tun haben wollen. So wenig wie wir mit ihnen.“ Kearne blickte ihn triumphierend an.
    „Dann wird es uns bald nicht mehr geben. Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, dass wir irgendetwas tun müssen. Mehr fällt mir im Moment dazu nicht ein, aber wenn jemand von euch bessere Ideen hat, nur her damit.“ Finns Hände ballten sich hinter seinem Rücken zu Fäusten, während er versuchte, ruhig zu bleiben. „Aber wir können natürlich auch aufgeben und der Natur ihren Lauf lassen. Vielleicht denkt ihr ja, es wäre besser, wenn es keine Wandler mehr gäbe.“ Wieder einmal zeigte sich deutlich, dass Finn für die Arbeit im Rat nicht geschaffen war. Er war jemand, der handelte, nicht jemand, der endlos Möglichkeiten ausdiskutierte, um dann hinterher alles beim Alten zu belassen.
    Harlan bildete wie so oft die Stimme der Vernunft. „Natürlich wollen wir unseren Nachkommen nicht die Zukunft verbauen. Aber es wäre auch kontraproduktiv, wenn wir uns zu sehr öffnen und damit angreifbar machen. Finn, weißt du, wo wir diese Adler finden?“
    „Im Moment nicht, aber ich könnte es herausfinden.“
    Harlan nickte Finn zu, bevor er die Männer der Reihe nach ansah. „Kommen wir also zu einer Entscheidung, wie wir weiter vorgehen. Wer ist dafür, dass wir nichts unternehmen und unser Leben so weiterführen wie bisher, mit der Gewissheit, dass wir vielleicht in der nächsten Generation schon aussterben werden?“
    Niemand hob die Hand. Aber Finn konnte deutlich die Zerrissenheit in den Gesichtern erkennen. Er selbst war auch nicht sicher, welche Vorgehensweise richtig war. Aber wenn sie nichts taten, würden sie ihre Situation nicht verbessern, ganz im Gegenteil.
    Harlan blickte in die Runde. „Wer ist dafür, dass wir versuchen, mit anderen Wandlern Kontakt aufzunehmen?“
    Finn und Harlan meldeten sich, und schließlich hob auch Rondar seine Hand. Kearne und Dogan sahen einander an, doch sie konnten sich nicht entschließen, dafür zu stimmen.
    „Drei Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen. Gibt es noch einen weiteren Vorschlag, über den wir abstimmen könnten?“ Als niemand etwas sagte, nickte Harlan. „Damit ist Finns Vorschlag angenommen. Der Rat erwartet einen Bericht, wenn du eine Möglichkeit siehst, mit den Adlern oder einer anderen Wandlergruppe Kontakt aufzunehmen.“
    „Natürlich.“
    Froh, die Sitzung hinter sich gebracht zu haben, wollte Finn schon aufstehen, doch Dogan räusperte sich vielsagend. „Nachdem diese Sache geklärt ist, möchte ich noch einmal auf das andere Problem zurückkommen. Was unternehmen wir hinsichtlich der Leopardinnen?“
    Finn ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. „Wir können Kainda nicht zwingen, wieder hierherzukommen, wenn sie das nicht möchte. Es wäre aber vielleicht sinnvoll, jemanden hinzuschicken, der

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