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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hatte, um die Wunden zu desinfizieren und zu nähen. Sie sah schlimm aus, kaum etwas erinnerte an die majestätische Raubkatze, die irgendwo unter dem Schmutz verborgen sein musste. Seine Hand glitt über ihre Seite, wo die Rippen deutlich hervorstanden. Die Leopardin war eindeutig zu dünn, fast ausgezehrt, als hätte sie lange nicht mehr richtig gegessen. Wenn sie aus einem Zoo oder Tierpark geflohen war, musste das bereits einige Wochen zurückliegen, anders konnte er sich ihren Zustand nicht erklären. Ryans Augenbrauen schoben sich zusammen. Außer sie war in einem Privatgehege gehalten worden, und der Besitzer hatte sich nicht richtig um sie gekümmert. Dazu würden auch der fehlende Mikrochip und die älteren Narben passen, die er unter ihrem Fell entdeckt hatte.
    Nach dem, was die Leopardin höchstwahrscheinlich erlebt hatte, wunderte ihn ihre Unruhe nicht. Wahrscheinlich würden sie alle Hände voll zu tun haben, wenn sie erst wieder vollständig aus der Narkose erwacht war und bemerkte, wo sie sich befand. Irgendwie musste es ihm dann gelingen, sie zu beruhigen, denn sie durfte sich noch nicht zu sehr bewegen, und er konnte sie nicht die ganze Zeit sedieren. Sie musste fressen und wieder zu Kräften kommen, um überhaupt eine Chance zu haben.
    Vielleicht sollte er die Gelegenheit nutzen und die Leopardin waschen, bevor sie wieder aufwachte. Mit einem unterdrückten Stöhnen stand Ryan auf und duckte sich unter der Käfigtür hindurch. Die leere Spritze warf er in den Sondermüll, während er herzhaft gähnte. Obwohl er einige Stunden auf der Liege vor dem Käfig geschlafen hatte, fühlte er sich wie gerädert. Aber das war nicht zu ändern, bald würden die anderen eintreffen und der Arbeitstag beginnen, egal ob er dafür bereit war oder nicht. Wahrscheinlich würde Lynn ihm sagen, dass er selbst schuld war, schließlich hatte er darauf bestanden, bei seiner Patientin zu bleiben, obwohl die Operation erfolgreich verlaufen war.
    Rasch ließ er Wasser in eine Schüssel laufen, während er sich einen Kittel überzog. Mit einer Fellbürste und einem Lappen bewaffnet kletterte er wieder in den Käfig. Er würde beim Kopf beginnen und dann sehen, wie weit er kam, bis ihn die anderen störten oder die Leopardin aufwachte. Ryan tunkte den Lappen ins lauwarme Wasser und strich damit sanft über die Stirn. Punkte verschiedener Größe tauchten auf, je mehr Blut und Schmutz er entfernte. Vorher waren sie nur zu erahnen gewesen. Als Nächstes nahm er sich die Ohren vor, deren längere Haare völlig verklebt waren. Bei seiner Berührung zuckte der Schwanz, das Maul öffnete sich. Er sollte sich eindeutig beeilen, es sah so aus, als wäre die Leopardin schon dicht unter der Oberfläche. Noch vorsichtiger säuberte er die Nase und die langen Schnurrhaare, bevor er sich dem Maul widmete.
    „Na, du bist aber ein schönes Mädchen unter all dem Schmutz.“ Automatisch begann er zu reden, wie er es mit allen Patienten tat, die sich länger in der Klinik aufhalten mussten. Andere Tierärzte belächelten so etwas, aber er hatte das Gefühl, dass sie dadurch ruhiger wurden und die Heilung schneller voranschritt. Wahrscheinlich nur Einbildung, aber es schadete sicher auch nicht, wenn er sich mit den Tieren unterhielt. Nicht, dass sie jemals antworteten, zumindest nicht mit Worten. „Dann wollen wir mal dafür sorgen, dass auch jeder deine schönen Rosetten sehen kann.“
    Während er sich langsam zum beinahe weißen Bauchfell vorarbeitete, summte er eine Melodie vor sich hin, die sich in seinem Kopf festgesetzt hatte, seit er die Leopardin zum ersten Mal gesehen hatte. Seltsamerweise war er in diesem Moment völlig zufrieden, entspannt und ruhig wie schon lange nicht mehr. Sanft fuhr er mit dem Lappen über die Zitzen und stutzte. Ein Lächeln glitt über seine Lippen. „Du hast also schon Nachwuchs gehabt. Herzlichen Glückwunsch.“
    Vorsichtig wusch er um den Rippenverband herum und widmete sich zuletzt dem Schwanz, der erneut zuckte. Allzu lange sollte er sich nicht mehr im Käfig aufhalten. Auch wenn die Leopardin noch schwach war, musste sie ihn mit ihrer Tatze nur einmal richtig treffen, um ihn schwer zu verletzen. Mit der Bürste versuchte er, das Fell so zu glätten, wie es das Tier normalerweise mit der Zunge selbst machen würde, und ließ schließlich zufrieden die Hand sinken. „So, das war’s. Jetzt siehst du wieder wie ein Mensch aus.“ Ryan lachte leise. „Entschuldige, wie eine Leopardin.“
    Die Ohren

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