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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dazu zu bringen, mit ihr zu kommen.
    Es war nicht zu erkennen, ob Arlyn auf den Namen Torik oder auf ihren eigenen reagierte. Sie legte nur den Kopf schräg und sah sie unverwandt an. Konnte es sein, dass Arlyn sich so weit vom Menschsein entfernt hatte, dass sie sie nicht einmal mehr verstand? Ambers Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Wenn es so war, würde sie in einigen Jahren sterben, wenn sich der Berglöwe in ihr zurückzog.
    „Bitte, komm mit mir, es wird dir bei uns nichts geschehen.“ Langsam stand Amber auf und hielt Arlyn die Hand entgegen.
    Die riss ihren Kopf hoch und verschwand wieder im Gebüsch. Verdammt! Es schien, als hätte Torik recht gehabt. Niedergeschlagen verwandelte Amber sich zurück und trottete davon. Ein leichter weißer Flaum auf dem Boden riss sie schließlich aus ihren Gedanken. Es wurde Zeit für den Unterschlupf, aber vorher musste sie erst Arlyns Revier verlassen, um sie nicht noch mehr aufzuregen. Amber erhöhte das Tempo, bis sie schließlich wieder in freieres Gelände kam.
    Sie konnte auf einen Baum klettern, aber dort würde sie nicht genug vor dem Schnee geschützt sein. So suchte sie weiter, bis sie Felsen mit einer Höhle fand. Glücklicherweise war diese noch nicht besetzt, und Amber ließ sich mit einem tiefen Seufzer auf dem kalten Boden nieder. Ein wärmendes Feuer wäre jetzt nett gewesen oder etwas von ihrem Eintopf, aber beides war unerreichbar fern. Ihr Kopf ruckte hoch, als sie einen vertrauten Geruch wahrnahm. Das musste sie sich einbilden. Abrupt stand sie wieder auf und schaute aus dem Höhleneingang in die immer dunkler werdende Umgebung. Der Wind trieb Schneeflocken herein, die auf ihrem Fell schmolzen.
    Es roch nach Winter, nach feuchtem Boden und sterbender Vegetation. Und nach … Rasch verwandelte sie sich. „Komm raus, ich weiß, dass du da bist.“
    Einen Moment lang geschah nichts, doch dann schwebte ein dunkler Schatten auf sie zu. Im schwächer werdenden Licht konnte sie Griffins eindrucksvolle Schwingen sehen und die gewaltigen Klauen, in denen er einen Beutel trug. Er warf ihn vor ihre Knie und landete dann mit einem klickenden Geräusch der Krallen auf dem Fels vor ihr. Sie erwartete, dass er sich nun verwandelte, doch das tat er nicht. Er legte nur den Kopf schräg und sah sie mit seinen goldbraunen Adleraugen an. Amber rutschte zur Seite und streckte ihre Hand aus. „Komm herein.“
    Griffin sah sie weiterhin an, bis schließlich ein Ruck durch seinen Körper ging. Vorsichtig trat er in die flache Höhle, immer noch in Adlergestalt. Hinter seinem Rücken verdrehte Amber die Augen. Was wollte er damit erreichen? Schneeflocken schimmerten auf seinen braunen Federn, und Amber folgte ihrem Instinkt. Mit den Fingern strich sie sanft darüber. Die Federn fühlten sich überraschend weich und flauschig an und gar nicht so kalt, wie sie erwartet hatte. Griffin wandte ihr seinen Kopf zu.
    „Darf ich?“ Vielleicht lag es daran, dass sie eine Katze war, aber sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als ihn zu berühren und zu streicheln. Amber hielt den Atem an, bis er schließlich seinen Kopf neigte. Sie rückte näher an ihn heran und begann, seinen Hals zu kraulen. Dort waren die Federn kürzer und noch flauschiger, sie fühlten sich ein wenig wie Fell an. Griffin hob den Kopf, um ihr einen besseren Zugang zu ermöglichen – fast wie eine Katze.
    Mit einem Lächeln ließ Amber ihre Finger durch die Federn gleiten und spürte, wie es sie erregte, ihn so zu berühren. Unauffällig presste sie ihre Beine zusammen, auch wenn Griffin als Adler ihre Erregung vermutlich nicht riechen konnte. Aber er hatte sicher kein Problem damit, ihre vor Verlangen zusammengezogenen Brustwarzen zu deuten. Griffins Augen schlossen sich halb, als sie ihn weiter streichelte, und er rückte näher an sie heran. Es war beeindruckend, den mächtigen Raubvogel aus so unmittelbarer Nähe zu sehen und ihn sogar berühren zu können. Ohne Vorwarnung breitete er seine Schwingen aus und füllte damit beinahe die gesamte Breite der Höhle. Den Kopf in die Höhe gereckt war er fast so groß wie ihr Oberkörper. Amber wünschte, sie könnte die helleren Federn auf seinem Kopf und an seinem Nacken sehen, die sonst in der Sonne tief goldbraun leuchteten, doch dafür war es in der Höhle viel zu dunkel. Dann musste sie sich eben auf ihren Tastsinn verlassen. Sanft strich Amber über seine Brust und bemerkte überrascht, wie heftig sein Herz klopfte. Rasche Atemzüge fuhren durch

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