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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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verschwenden.“
    Juna schüttelte innerlich den Kopf. So sehr hatte sich Talon also doch nicht verändert, er war schon immer ein Hitzkopf gewesen, der nie lange stillstehen konnte. „Ich bin dabei.“ Damit überraschte sie nicht nur die beiden Männer, sondern auch sich selbst. Warum war sie plötzlich bereit, bei etwas mitzumachen, das sie in Teufels Küche bringen konnte, wenn sie sonst nie etwas riskierte?
    Sie vergaß alles andere, als Talon sie strahlend anlächelte. „Danke, Juna.“ Seine Augen versprühten eine solche Wärme, dass sie den kalten Wind nicht mehr spürte, der durch die Bäume pfiff, und sie war plötzlich sicher, sich richtig entschieden zu haben.
    Ciaran sah von ihr zu Talon und zuckte dann mit den Schultern. „In Ordnung, ich mache auch mit.“
    Entmutigt beschloss Amber, noch einen letzten Versuch zu wagen, bevor sie sich irgendwo einen Unterschlupf für die Nacht suchte. Es wurde mit jeder Minute dunkler, und es roch nach Schnee. Ein Blick in den Himmel zeigte ihr, dass die stahlgrauen Wolken dichter wurden und sich immer höher auftürmten. Diesmal würde es wahrscheinlich nicht schon nach kurzer Zeit wieder aufhören zu schneien so wie neulich. Wunderbar, sie hätte es vorgezogen, bei diesem Wetter in ihrer Hütte zu sitzen, wo es warm und trocken war. Aber sie würde nicht aufgeben, wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass sie einen der Einzelgänger dazu bewegen konnte, ins Lager zu kommen. Vielleicht war Arlyn inzwischen etwas vernünftiger geworden. Amber hoffte es, doch so richtig daran glauben konnte sie nicht. Dafür stand ihr der Tag noch zu deutlich vor Augen, als Torik verletzt und ohne jede Hoffnung ins Lager zurückgekehrt war, nachdem er versucht hatte, Arlyn zurückzuholen.
    Aber vielleicht hatte die Berglöwenfrau inzwischen etwas dazugelernt und die Aussicht, wieder bei Torik zu sein, konnte sie umstimmen? Ungläubig schüttelte Amber den Kopf, als sie erkannte, dass sie versuchte, sich in Toriks Liebesleben einzumischen. Er hatte Arlyn seit jenem Tag nie wieder erwähnt, abgesehen von heute, als sie ihn darauf angesprochen hatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Torik und Arlyn wieder zusammenkamen, war fast noch aussichtsloser als eine Beziehung zwischen ihr und Griffin.
    Eine erste Schneeflocke landete direkt auf ihrer Nase und machte Amber bewusst, dass sie sich beeilen sollte. Auch Arlyn würde sich wahrscheinlich zurückziehen, wenn es heftiger zu schneien begann, und dann würde es umso schwerer werden, sie zu finden.
    Rasch lief sie weiter und verließ sich dabei auf ihren unfehlbaren Orientierungssinn, der ihr auch auf den Fototouren sehr zugutekam. Diesmal führte er sie immer tiefer in die Wildnis, wo die Bäume dichter standen und das Unterholz kaum zu durchdringen war. Anscheinend wollte Arlyn tatsächlich keinerlei Kontakt zu ihren Artgenossen, seien es Wandler oder andere Berglöwen. Ambers Herz zog sich mitleidig zusammen. Es musste furchtbar sein, so einsam zu sein und sich selbst zu verlieren. Einige Wandler zogen sich zurück, weil sie lieber alleine leben wollten, doch es gab andere, die den menschlichen Teil in sich vergruben und nur noch als Tiere lebten. Dazu gehörte auch Toriks frühere Gefährtin, bei der das ein langsamer, schleichender Prozess gewesen war, der Torik die Illusion gab, er könnte diese Entwicklung aufhalten.
    Amber war schon fast bereit, für die Nacht aufzugeben, als sie schließlich Arlyns Witterung aufnahm. Sie näherte sich ihr so weit, dass die Berglöwenfrau sie hören musste, verwandelte sich dann und setzte sich auf einen Baumstamm. Die Kälte ließ sie schaudern, aber darauf konnte sie jetzt keine Rücksicht nehmen.
    „Arlyn, ich bin es, Amber. Erinnerst du dich noch an mich?“ Ein leises Rascheln war zu vernehmen, aber Arlyn zeigte sich nicht. Also redete Amber weiter. „Ich wollte dich bitten, mit mir zum Lager zu kommen. In letzter Zeit sind Menschen im Wald unterwegs, die versuchen, Wandler einzufangen. Wir wollen nicht, dass dir etwas passiert.“
    Amber schlang die Arme um sich und wartete auf eine Reaktion. Nach einiger Zeit klang das Rascheln näher, und schließlich schob sich die beinahe weiße Berglöwin durch das Unterholz. Sie blieb weit von Amber entfernt stehen und wirkte, als wolle sie jeden Moment flüchten.
    „Hallo, Arlyn. Es ist schön, dich zu sehen. Ich soll dich von Torik grüßen, er vermisst dich.“ Gut, das war nicht erwiesen, aber Amber hätte alles gesagt, um die Berglöwenfrau

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