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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Dinge geschrieben hast, die so nah an der Wahrheit sind, dass sie nicht reine Fantasie sein können. Wo hast du diese Informationen her, aus dem Internet? Oder hat dir jemand davon erzählt?«
    Caitlin setzte sich auf und zog die Knie an ihren Körper. »Ich habe vor etwa zwei Jahren in einer Kneipe einen Mann getroffen, der ziemlich betrunken war. Er hat mir von den Berglöwenwandlern in der Nähe des Yosemite erzählt, und ich dachte, dass er sich die Sache einfach nur ausdenkt oder es irgendeine mythologische Geschichte ist. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass es so etwas wie Gestaltwandler in der Realität gibt.« Mit einem selbstironischen Lächeln sah sie ihn an. »Aber ich hatte wohl unrecht.« Das Lächeln erlosch, als das Schuldgefühl einsetzte. »Ich fühle mich wirklich schlecht, weil ich euch mit meinem Buch gefährdet habe. Das war nicht meine Absicht.«
    Torik hatte sich inzwischen auch aufgesetzt, sein Gesicht eine harte Maske. »Warum dachtest du, dass es Mythologie sein könnte?«
    Sie hob die Schultern. »Ohne jemanden kränken zu wollen, der Mann war ein älterer Indianer, und ich glaube, in den Stammesmythen kommen häufiger Menschen vor, die Tiergestalt annehmen – oder andersherum.«
    Ein Muskel zuckte in Toriks Wange. »Wo genau hast du ihn getroffen?«
    Er schien wirklich wütend auf sie zu sein. Das schlechte Gewissen breitete sich in Caitlin aus. »Es war während meiner Selbstfindungstour, als ich einfach durch die Gegend gefahren und schließlich am Hebgen Lake gelandet bin. In einer Kneipe in der Tuolumne Rancheria, das liegt in der Nähe des Yos…« Caitlin brach ab, ihre Augen weiteten sich, als Toriks Miene noch härter wurde. »Oh nein, war das jemand von euch? Seid ihr alle indianischstämmig?«
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Nein.«
    Erleichtert atmete Caitlin durch. »Aber wer kann denn dann so viel über euch wissen?«
    »Ich habe so eine Ahnung.« Damit rutschte Torik vom Bett und stand auf.
    Caitlin sah zu, während Torik sich anzog, doch sie hielt das Schweigen nicht lange aus. »Was machen wir jetzt?«
    Langsam drehte sich Torik zu ihr um, und sie erschrak über seine wütende Miene. »Wir werden den Verräter aufsuchen und verhindern, dass er jemals wieder ein Wort über uns verliert.«
    Ihr Herz zog sich zusammen. »Wie willst du das tun?«
    »Das lass meine Sorge sein.« Sein Gesichtsausdruck wurde etwas weicher, als er sich zu ihr herunterbeugte. »Ruh dich ein wenig aus, ich muss erst einen anderen Schutz für Marisa organisieren, bevor wir losfahren können.«
    Caitlins Augen weiteten sich. »Ist Marisa eigentlich auch … ?«
    »Eine Wandlerin? Nein. Sie hat Coyle letztes Jahr kennengelernt, als er auf der Suche nach einem unserer Jugendlichen, der von einem Wissenschaftler entführt worden war, verletzt wurde.«
    Während Torik sein Handy herausholte und jemanden anrief, schüttelte Caitlin den Kopf. Noch immer konnte sie nicht ganz glauben, dass es die Berglöwengestaltwandler wirklich gab. Sie hätte nie gedacht, dass ihre Fantasiefigur jemals lebendig vor ihr stehen könnte.

21
    Coyles Herz krampfte sich zusammen, als sein Handy klingelte und er Toriks Nummer im Display sah. »Ist etwas mit Marisa?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Torik räusperte sich. »Ich muss dringend weg, gibt es jemand anders, der auf Marisa aufpassen kann?«
    Irgendetwas an Toriks Stimme machte Coyle hellhörig. »Was ist passiert? Geht es dir gut?«
    »Ja, natürlich. Caitlin hat mir gerade gesagt, von wem sie die Informationen für ihr Buch hat. Ich muss dorthin.«
    Coyle atmete scharf ein. »Sie hat es dir gesagt ? Weiß sie denn, was wir sind?«
    Das Schweigen zog sich in die Länge. »Jetzt ja.«
    Also hatte Torik es ihr erzählt oder gezeigt. Coyle konnte sich nicht vorstellen, was seinen Freund dazu gebracht haben konnte, ein solches Risiko einzugehen. Torik neigte nicht dazu, sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen, erst recht, seit ihn sein Vater und später dann Arlyn verlassen hatten. Zwar hatte Coyle sich Marisa damals auch offenbart, aber zu dem Zeitpunkt war er sich schon sehr sicher gewesen, dass sie die Wandler nie verraten würde. »Hältst du das für klug?«
    Ein Grollen drang durch den Hörer. »Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, und es hat das gewünschte Ergebnis gebracht. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich kümmere mich um die Sache.«
    Nachdenklich rieb Coyle über seine Stirn und warf Harken einen Blick zu, der ans Auto

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