Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit
Arlyn.«
»Das verstehe ich. Wahrscheinlich ist es besser, dass ihr euch jetzt nicht mehr seht.« Obwohl Coyle das nicht wirklich glaubte. Bei ihm und Marisa hatte es zumindest nicht geklappt.
Ein beinahe verzweifeltes Lachen drang durch den Hörer. »Das Problem ist nur, es zerreißt mich jetzt schon. Sie ist gerade mal ein paar Stunden weg, und ich kann nicht mehr klar denken. Ich vermisse sie so sehr, dass mir alles wehtut.«
Coyle kannte das Gefühl genau. Und er wusste auch, dass nichts dagegen half, außer die geliebte Person wiederzusehen und sie nie wieder gehen zu lassen. »Erinnerst du dich, wie dumm ich vor einem Jahr war, als ich dachte, ich könnte ohne Marisa leben? Die Hindernisse schienen unüberwindbar zu sein, doch dann war eigentlich alles ganz einfach. Ich wusste, dass ich ohne Marisa nie wieder glücklich werden würde. Natürlich macht es Probleme, dass niemand mich sehen darf, aber ganz ehrlich: Das ist es wert.«
Torik schwieg einen Moment. »Ich kann nicht aus dem Lager wegziehen, ich werde dort gebraucht. Und Caitlin ist eine bekannte Autorin, sie kann nicht einfach so verschwinden. Mal ganz davon abgesehen, dass sie es auch nicht wollen würde.«
»Hast du sie gefragt?«
Ein unfrohes Lachen erklang. »Coyle, sie hat eine Katzenallergie. Glaubst du wirklich, sie möchte mitten in einem Lager von Katzenwandlern leben?«
Coyle schnitt eine Grimasse. Das waren tatsächlich nicht die besten Voraussetzungen für eine Beziehung. »Ich weiß es nicht. Aber wenn ihr so auseinandergeht, kann dich das für den Rest deines Lebens verfolgen. Denk darüber nach.«
»Ich muss jetzt gehen. Ich melde mich, wenn ich wieder im Lager bin.«
Coyle unterdrückte einen Seufzer. »Okay. Sei vorsichtig.«
Torik schnaubte. »Bin ich doch immer.«
Kopfschüttelnd steckte Coyle das Handy in die Hosentasche. Warum musste das alles nur so kompliziert sein?
»Coyle?«
Rasch folgte Coyle Angus die Treppe hinauf, als er Marisas Stimme hörte. Verdammt, er hatte gehofft, dass sie weiterschlafen würde. Als er die Tür zum Schlafzimmer öffnete, sah er, wie Marisa gerade versuchte, sich im Bett aufzurichten. Angus lief zum Bett und legte seinen Kopf auf die Matratze, dicht neben Marisas Hand.
»Bleib schön da liegen, sonst bringe ich dich eigenhändig zurück ins Krankenhaus!« Coyle setzte sich auf die Bettkante und nahm ihre Hände in seine. »Wo wolltest du denn hin?«
Marisa verzog den Mund. »Ich habe ein Klingeln gehört und dann nichts mehr und dachte, dir wäre etwas passiert.«
Coyle stieß einen tiefen Seufzer aus. »Muss ich wirklich Tag und Nacht bei dir bleiben, damit du keinen Unsinn machst?«
»Am liebsten ja, aber das kann ich nicht von dir verlangen.« Marisas schwaches Lächeln zeigte, dass sie es nicht ernst meinte.
Coyle beugte sich über sie und sah ihr tief in die Augen. »Du kannst alles von mir verlangen. Wenn ich es dir geben kann, mache ich das gerne.«
»Wie wäre es mit einem Kuss?«
»Wenn das alles ist.« Lächelnd gab Coyle dieser Forderung nach und strich mit seinen Lippen über ihre. Wie immer drohte die Leidenschaft überhandzunehmen, doch diesmal hielt er den Kuss sanft. Marisa musste sich schonen, wenn es ihr bald wieder gut gehen sollte. Außerdem irritierte ihn Angus’ schmachtender Blick, der auf ihnen ruhte.
Mit einem zufriedenen Seufzer ließ Marisa sich ins Kissen zurücksinken. Ihre Finger malten ein Muster auf seine Brust. »Ich würde gerne noch etwas von dir haben.«
Ein heißer Schauder lief über seinen Rücken, während er lachte. »Ich glaube nicht, dass du so etwas jetzt schon tun solltest.«
Marisas Augen blitzten. »Woran du wieder denkst.« Sie wurde ernst. »Wobei es durchaus etwas damit zu tun hat.«
Er legte seine Hand auf ihre. »Sag einfach, was du haben möchtest, und ich werde alles dafür tun, es dir zu beschaffen.« Die ungewohnte Unsicherheit in Marisas Gesicht machte ihn nervös. »Du weißt, dass ich alles für dich tun würde, oder?«
»Ja, aber ich weiß nicht, ob ich dich darum bitten soll, weil ich weiß, wie du darüber denkst.«
Ein Druck entstand in seinem Magen. »Sag es einfach, Marisa.«
Ihr Blick aus dunkelbraunen Augen fing seinen ein. »Ich möchte ein Kind von dir, Coyle.« Röte bildete sich in ihren Wangen, und sie lachte verlegen. »Oh Gott, ich dachte nicht, dass ich jemals so etwas sagen, geschweige denn wollen würde.«
Sprachlos starrte Coyle sie an. Sein Herz pochte schmerzhaft in seiner Brust, und langsam
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